Spermiogramm schlecht und trotzdem schwanger?

Viele Männer können trotz schlechter Spermiogramme Babys zeugen

 

Ungefähr jedes siebte Paar in Deutschland ist irgendwann im Laufe des Lebens ungewollt kinderlos.

Wussten Sie, dass schlechte Spermienqualität oft die eigentliche Ursache dafür ist und leider oft viel zu spät untersucht wird?

In meiner Beratung sehe ich oft Frauen, die quasi auf dem Sprung in die Kinderwunschklinik sind, selbst schon ein Dutzend von Untersuchungen gemacht haben, ihr Leben dreht sich immer mehr um die Berechnung des Eisprungs, aber sie trauen sich nicht, den eigenen Mann zu fragen, eine Samenprobe beim Arzt abzugeben.

Das ist falsch.

Sie haben ein Recht auf diese wichtige Information, um auf sie rechtzeitig reagieren zu können.

Denn der Mann wird noch bis ins hohe Alter Spermien produzieren können, vielleicht wird seine Samenqualität sogar zeitweise besser. Bei Ihnen ist das nicht der Fall. Wenn Sie über 30 sind, fahren Sie schon auf den letzten 15% Ihrer Eizellreserve.

Jede Frau wird nämlich geboren mit allen Eizellen, die sie je haben wird. Im Laufe des Lebens werden die Eizellen der Frau immer weniger und nie wieder mehr. Und es liegt voll und ganz in Ihrer Verantwortung, diese Fakten in Ihre Lebensplanung miteinzubeziehen.

Spermiogramm schlecht – die Samenparameter in westlichen Ländern sinken seit Jahren

Wahrscheinlich wussten Sie, dass es Mikronährstoffe gibt, die den Kinderwunsch gut unterstützen können?

Bei einer Samenanalyse spricht man von der Spermienzahl, was im Wesentlichen die Anzahl der lebenden Spermien in einer Samenprobe ist. Aber diese Zahl allein sagt fast nichts über die Schwimmfähigkeit, also Motilität der Spermien aus!

Spermien können zwar am Leben sein und trotzdem Fehlbildungen haben, die ihre Beweglichkeit beeinträchtigen.

Viele Frauen werden schockiert sein wenn sie erfahren, dass ihr Partner kaum 4% der morphologisch normalen Spermien hat. Aber keine Angst! Das ist ganz normal, deshalb hat die WHO (World Health Organisation) bei eben diesem Wert die Grenze gelegt.

Ein gesunder Mann hat viele Millionen von Spermien im Ejakulat, und selbst wenn von diesen nicht mal ein Drittel geradeaus schnell schwimmen kann, ist das Ganze immer noch nicht besorgniserregend.

 

WHO korrigierte Kriterien bei der Samenanalyse weitern nach unten

Die WHO hat im Jahr 2010 die Kriterien bei der Samenanalyse bei Männern nach unten korrigiert, damit nicht zu viele Männer plötzlich als unfruchtbar und medizinisch auffällig dastehen.  Es ist kein Geheimnis, dass die Fertilität der Männer in der westlichen Gesellschaft seit Jahren sinkt. Es ist ein wenig wie bei den klimatischen Veränderungen: einzelne Abweichungen machen sich kaum bemerkbar, aber ein deutlicher Trend ist da.

Aus irgendeinem Grund, den wir noch nicht verstehen, produzieren Männer aus Norwegen, Deutschland und Dänemark weniger Spermien als Männer manch anderer Nationalitäten. Laut einer Studie aus dem Human Reproduction Update mit mehr als 42.000 europäischen und nordamerikanischen Probanden, waren die Männer aus diesen drei Ländern ziemlich am Ende der Skala.

Spermiogramme: Die WHO hat die Kriterien der Samenanalyse sechsmal nach unten korrigiert?!

Unerfüllter Kinderwunsch: Die Väter nicht vergessen!

Einzelne Parameter nicht überinterpretieren

Trotzdem sage ich noch mal, keine Angst! Ihr Partner ist kein Datenpunkt. Und kein einziger Parameter, ganz egal welcher, darf überinterpretiert werden. Das einzige, was über die Fruchtbarkeit des Mannes entscheidet, ist letztendlich seine Fähigkeit, ein Kind zu zeugen.

Unter dem Mikroskop bewegen sich die Spermien oft so chaotisch, dass man denkt: es ist ein wahres Wunder, dass je ein Mensch entsteht! Ich denke, es wäre für die meisten Männer ein großer Schock, einmal die eigenen Spermien beobachten zu können.