HPV loswerden und schwanger werden: So geht’s
Vor kurzem erzählte mir eine Patientin, wie sie vor ihrem ersten Kind ein auffälliges PAP 3A Testergebnis bekam und welchen extra Stress das für sie ausgelöst hat. Zum Glück wurde sie bald darauf auf romantischem Wege schwanger, und der nächste Abstrich nach der Geburt des Kindes war wieder in Ordnung. Eine andere Patientin berichtete von ihrem PAP 3D mit einem riskanten HPV-Typ, wegen dem sie in der Kinderwunschzeit leider operiert werden musste.
Ja, leider ist HPV ein Problem, das viele Frauen betrifft, und bei Kinderwunsch kann es einen leicht an den Rand des Wahnsinns bringen.
Vor kurzem habe ich viel zu diesem Thema recherchiert und auch in diesem Artikel darüber geschrieben: PAP Abstrich auffällig? Wie Sie trotzdem schwanger werden
Heute machen wir weiter mit PAP und HPV und beschäftigen uns mit häufig gestellten Fragen von Frauen sowie mit Studien und Fakten, die ich persönlich als besonders wichtig für Frauen mit Kinderwunsch empfinde.
Wenn Sie den Artikel gut finden oder etwas Neues lernen, teilen Sie ihn bitte gerne mit Ihren Freundinnen.
Was ist HPV?
HPV (Humane Papillomaviren) sind weit verbreitet und betreffen sowohl Frauen als auch Männer. Sie gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen – die meisten sexuell aktiven Menschen, fast 80 %, infizieren sich irgendwann im Leben.
Wenn Sie Pech haben, können Sie gleichzeitig mit mehreren HPV-Typen infiziert werden. Das Gute ist: Vor allem bei jungen, gesunden Menschen verschwindet eine HPV-Infektion von allein innerhalb einiger Monate oder 1–2 Jahren.
Es gibt zwei Gruppen von HPV-Typen:
- Niedrigrisiko-Typen, wie HPV 6 und 11. Diese verursachen fast nie Krebs, können aber Warzen im Genitalbereich auslösen.
- Hochrisiko-Typen, wie HPV 16 und 18. Diese können langfristig das Risiko für Krebserkrankungen erhöhen, z. B. Gebärmutterhalskrebs.
HPV und Kinderwunsch
Wie viel Prozent der Männer haben HPV?
Im Durchschnitt spricht man von 10 bis 15 %, je nach Population. Beachten Sie aber, dass dieser Durchschnittswert ungleich verteilt ist. Bei Männern mit häufig wechselnden Sexualpartnern, schwachem Immunsystem und anderen Faktoren findet man HPV viel häufiger.
Kann man mit HPV schwanger werden?
Der HPV-Virus kann durchaus zu Störungen bei der Einnistung und der Embryo-Entwicklung führen. Denn HPV ist nicht nur ein bekannter Auslöser von Gebärmutterhalskrebs und Genitalwarzen, sondern führt bei stark HPV-befallenen Samenproben auch zur Unfruchtbarkeit bei Männern.
Dies wurde in einer Studie in Fertility and Sterility, einem führenden Journal der Branche, gezeigt:
Infectious human papillomavirus virions in semen reduce clinical pregnancy rates in women undergoing intrauterine insemination
Depuydt C.E. et al.; Fertil. Steril. 2019, in Press
Interessant zum weiterlesen RKI Seite
Schwanger werden bei einer HPV-Infektion?
In der Schwangerschaft haben Frauen mit HPV ein gewisses Risiko für Fehlgeburten sowie Frühgeburten. Oft müssen sie in der Schwangerschaft mehr ruhen oder sogar liegen, besonders wenn sie zuvor eine OP am Cervix hatten.
Eine Übertragung des Virus im Mutterleib auf das Baby gilt als wenig wahrscheinlich, allerdings ist die Studienlage dazu noch nicht klar. Manchmal können HPV-Viren im Fruchtwasser nachgewiesen werden, manchmal nicht. Zudem stellt sich die Frage, ob das Baby während der Geburt durch eine HPV-Infektion gefährdet ist und ob ein Kaiserschnitt tatsächlich eine bessere Alternative darstellt.
Mikrobiom und Kinderwunsch – alles Wichtige auf den Punkt gebracht
Wer bekommt HPV?
Leider kann man es oft zunächst nicht wissen, denn eine Infektion verläuft meist symptomfrei. HPV wird durch direkten Kontakt und vor allem sexuell übertragen.
Die Übertragungswege sind vaginaler und analer Verkehr, aber auch über Oralsex und einige andere Sexualpraktiken kann HPV übertragen werden – sogar durch sehr engen Körperkontakt. Manche Familien sind anfälliger als andere, und in seltenen Fällen ist eine Übertragung von der Mutter auf das Neugeborene während der Geburt möglich. Also keine Vorurteile haben – es kann wirklich jedem passieren.
Wann treten die ersten Symptome von HPV auf?
Die Inkubationszeit ist relativ lang. Die geschätzte Dauer zwischen einer HPV-Infektion und der Ausbildung von Genitalwarzen beträgt meist 2–3 Monate. Die Dauer zwischen einer Infektion mit Hochrisiko-HPV-Typen und kanzerogenen Zellveränderungen liegt oft bei 3 bis 6 Jahren und manchmal noch länger, bis diese zu einem invasiven Karzinom fortschreiten.
In Deutschland ist dank Vorsorge und regelmäßiger PAP-Abstriche (die bei Auffälligkeiten und nach Bedarf auf HPV getestet werden) die Zahl der Gebärmutterhalskrebserkrankungen viel geringer als in Ländern, in denen diese Untersuchungen nicht durchgeführt werden.
Zitat: Der HPV-Test ist in Deutschland überall als IGel-Leistung beim Frauenarzt erhältlich und kostet ca. 60 €. Der kombinierte HPV- und PAP-Test ist seit 2020 Teil der gesetzlichen Vorsorge und wird bei Frauen ab 35 alle drei Jahre von den Kassen übernommen. Es gibt auch den sogenannten S-PAP-Test – eine deutlich sensitivere Variante, die statt der üblichen 50 % fast 90 % Genauigkeit bietet. Nicht alle Frauenärzte bieten ihn an, deshalb ist es am besten, einen S-PAP-Test selbst zu besorgen und diesen zur nächsten Untersuchung mitzubringen. Hier habe ich eine gute Aufklärungsseite zu S-PAP mit Texten und Videos dazu gefunden.
Die Übertragungswege sind vaginaler und analer Verkehr, aber auch über Oralsex und einige andere Sexualpraktiken kann HPV übertragen werden – sogar durch sehr engen Körperkontakt. Manche Familien sind anfälliger als andere, und in seltenen Fällen ist eine Übertragung von der Mutter auf das Neugeborene während der Geburt möglich. Also keine Vorurteile haben – es kann wirklich jedem passieren.
HALT STOP!
Dr. Darja Wagner präsentiert: Für Frauen und Paare mit akutem Kinderwunsch!
BABYGLÜCK – PIMP MY EGGS ONLINE KURS
- Lernen Sie, wie Sie in 90 Tagen Ihren Körper optimal auf eine Schwangerschaft vorbereiten und die Qualität Ihrer Eizellen auf natürliche Weise verbessern können.
- Mit “Pimp My Eggs” und “Pimp My Sperm” bieten wir wissenschaftlich fundierte Daten und jede Menge praktische, sofort anwendbare Ernährung-, Gewicht- und weitere Kinderwunsch-Tipps für Ihren Kinderwunsch.
- BABYGLÜCK ist die einzige Tutorial-Reihe, in der eine Biologin und zwei Frauenärzte Sie auf die Schwangerschaft vorbereiten.
- Ernährung, Gewicht, Mikronährstoffe individuell anpassen.
- Kinderwunsch-Tipps direkt aus der Sprechstunde, Diagnosen, Therapiemöglichkeiten – an alles haben wir gedacht.
- Ob auf natürlichem Wege oder mit medizinischer Hilfe, mit uns erreichen Sie schneller Ihr Ziel!
BABYGLÜCK ONLINE-KURS HIER BUCHEN UND SOFORT ANWENDEN
(Nur für Paleo-Mama Leser: mit dem Promo-Code BABYGLÜCK35 sichern Sie sich einen Rabatt von 35 Euro).
Ist HPV ein Anzeichen für Fremdgehen? Und wer steckt sich mit HPV an?
Risikofaktoren für eine HPV-Infektion sind:
- viele Sexualpartner (auch bei Ihrem Partner – im Sinne der Viren schläft man quasi mit allen Ex-Partnern des Partners mit),
- praktizierter Oral- oder Analverkehr sowie
- ein geschwächtes Immunsystem.
Was viele nicht wissen: Fast ein Fünftel aller Krebserkrankungen weltweit wird durch Infektionen ausgelöst, meist durch Viren – wussten Sie das? Die Hälfte davon ist HPV-bedingt, wobei Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) die häufigste HPV-induzierte Tumorart ist, was mir ehrlich gesagt auch neu war. Also Gebärmutterhalskrebs gehört weltweit zu den vier häufigsten Krebsarten bei Frauen.
Jetzt werde ich in Kürze die wichtigsten Fragen und Sorgen in eigenen Worten erklären und euch auf ein paar Studien hinweisen, die ich für gut und wichtig halte.
Was tun, wenn man HPV-positiv ist?
Ein HPV-positives Testergebnis löst erstmal viele Ängste aus und ein großer Schock ist erstmal garantiert. Aber leider bekommen Frauen keine direkte Therapie, denn HPV ist – wie andere virale Infektionen – nicht direkt behandelbar.
Zum Glück heilt die Infektion in gut 80 % der Fälle innerhalb von einigen Monaten bis zu zwei Jahren von allein wieder aus, besonders bei jungen Menschen mit einem starken Immunsystem.
Falls das bei Ihnen der Fall sein sollte, denken Sie an natürliche antivirale Mittel: Fahren Sie Ihren Vitamin-D-Spiegel hoch auf 50 bis 60 ng/ml und nehmen Sie regelmäßig Zink, Selen, Vitamin C, OPC und Kurkuma.
Jedenfalls wird eine festgestellte HPV-Infektion meist zunächst „beobachtet“, und eine erneute PAP- und HPV-Co-Testung wird innerhalb von 3 bis 6 Monaten wiederholt.
In Zusammenarbeit mit Pharma Nord
Auch Metalle wie Zink und Selen sind essenziell für unseren Körper! Doch: Unser Darm kann sie nur aufnehmen, wenn sie an organische Moleküle gebunden sind. Pharma Nord macht sich hier besonders viel Mühe: Zink und Selen werden an patentierte, organische Moleküle gebunden, die optimal vom Körper verwertet werden können.
Was macht Zink und Selen so wertvoll?
- Sie unterstützen eine normale Schilddrüsenfunktion
- fördern ein starkes Immunsystem.
- und helfen dem Körper, virale Infektionen effektiv zu bekämpfen
Dysplasie am Gebärmutterhals – was soll ich machen?
Falls Ihr PAP Befund sich verschlechtert und eine HPV-Typisierung zeigt, dass es sich um eine HPV Variante mit Potenzial zur Zelltransformation handelt, also 16 oder 18, wird das im Rahmen einer Dysplasie-Sprechstunde behandelt und die weiteren Schritte geplant. Als Biologin und Kinderwunschberaterin kann ich Ihnen nur sagen: Nicht durchdrehen, alles wird gut!
Viele Frauen werden nicht nur nach einem positiven HPV-Test, sondern auch nach einer OP am Cervix schwanger und bekommen Kinder. Es ist nur wichtig, das Problem früh zu erkennen und rechtzeitig zu handeln. Noch etwas: Sollten Sie in einer unklaren PAP-HPV-Lage sein, vertrauen Sie am besten Ihrem Arzt. Die ersten Vorstufen von Krebs sind in mindestens 90 % der Fälle gut lösbar. Gehen Sie bloß nicht ins Internet, in die Foren – dort können Sie nur traumatisiert werden.
Wann ist HPV gefährlich?
Manche Arten sind nicht gefährlich und manche können unlustig werden. HPV ist eine große Gruppe von humanen Papillomaviren. Nur einige Mitglieder der Gruppe führen gelegentlich zu einem abnormalen Zellwachstum und können Krebsvorstufen verursachen. Die gefährlichsten Typen heißen HPV 16 und HPV 18.
Ist HPV heilbar?
In 80 % der Fälle heilt eine HPV-Infektion innerhalb von zwei Jahren von selbst aus. Besteht sie viel länger, kann dies im Laufe der Zeit zu Zellveränderungen führen. Diese können sich wiederum im Laufe der Jahre zu Krebs entwickeln.
Same thing? Ist HPV Herpes?
Nein. Humane Papillomaviren unterscheiden sich von Herpesviren deutlich und führen zu verschiedenen Krankheitsbildern. Herpes tritt häufig im oralen Bereich und in verschiedenen Körperteilen auf (HPV eher selten) und natürlich auch in den Genitalien als Herpes genitalis. Herpesviren verursachen überall zahlreiche Bläschen, die sich über größere Flächen der Haut und/oder der Schleimhaut ausdehnen. Die Inkubationszeit von Herpesviren ist viel kürzer – drei bis sieben Tage – und hier gibt es virenhemmende Medikamente, die ihr Wachstum und ihre Vermehrung verlangsamen können.
Wie schlimm ist HPV?
Eine HPV-Infektion hat meistens keine Symptome und wird vom Immunsystem nach einigen Monaten bis ein bis zwei Jahren überwunden. Viele Menschen tragen eine HPV-Infektion in sich, ohne es zu wissen, und geben sie in dieser Zeit an ihre Partner weiter. Deshalb gilt: Häufig wechselnde Sexualpartner sowie Geschlechtsverkehr mit Partnern, die ihrerseits viele Partner hatten, bedeuten ein höheres HPV-Infektionsrisiko. Es liegt an Ihnen, sich zu schützen, sich regelmäßig zu testen und, wenn etwas ist, zu handeln.
Nicht verwechseln: ist HPV Gebärmutterhalskrebs?
Nein. Ein schlechter PAP-Test bedeutet oft eine Infektion oder eine hormonelle Umstellung und nicht gleich HPV-Viren. Auf HPV muss extra getestet werden. Erst ein HPV-Test zeigt, ob die Zellveränderungen eventuell an dem Virus liegen könnten, und falls ja, ob es sich um Varianten handelt, die mit höherer Wahrscheinlichkeit zu einem Tumor führen.
Wichtig zu wissen: Ist HPV über Sperma übertragbar?
Die meisten Ansteckungen mit HPV finden beim vaginalen Geschlechtsverkehr statt. Aber es ist auch möglich, sich mit HPV bei Oralsex, Petting und sogar intensiven Zungenküssen (manche sagen auch bei sehr unhygienischen Toiletten…?!) anzustecken. Die Übertragung erfolgt durch ganz kleine Risse und Verletzungen in Haut und Schleimhaut.
Ist HPV über Oralverkehr übertragbar?
HPV zählt neben Rauchen und Alkohol mittlerweile zu den Hauptursachen von Rachenkrebs. Laut Angaben des DKFZ geht in Deutschland mittlerweile etwa jeder zweite Fall von Rachenkrebs aus einer HPV-Infektion hervor – Tendenz steigend.
Also: solange man eine HPV-Infektion hat, wird man sie mit hoher Wahrscheinlichkeit bei engem Körperkontakt, vor allem beim Sex, auf andere Menschen übertragen. Übrigens: Auch durch Oralsex kann HPV in den Mundraum übertragen werden und in seltenen Fällen zu Krebs führen.
Einen interessanter Artikel habe ich hier gefunden: Immer mehr HPV-bedingte Fälle von Rachenkrebs durch Oralsex
Fragen zu Blut- und Hormonwerten? Online-Beratung mit Biologin Dr. Darja Wagner
Sie würden gern Ihre Labodaten besser verstehen? In meiner Kinderwunschberatung habe ich zahlreichen Frauen und Paaren geholfen, ihre Werte und ihre Schwangerschaftschancen zu verstehen. Gerne helfe ich auch Ihnen, Ihre Mikronährstoffe, Ernährung und Lebensstil so anzupassen, dass sie Ihr Hormonprofil optimal unterstützen. Nehmen Sie sich Zeit vor der Schwangerschaft, um Ihren Körper vorzubereiten und ihn fit und „babyfreundlich“ zu machen – es lohnt sich.
Buchen Sie meine Beratung hier: Dr. Darja Wagner Online-Beratung.
Testimonials und Erfahrungen meiner Patientinnen: Schwanger – bessere Ei- und Samenzellen Testimonials