Wie Umweltverschmutzung und Schwermetalle Ihren Eizellen schaden: eine Umweltbiologin erklärt

Katrin Huesker: Schwermetalle beeinflussen sowie die weibliche als auch die männliche Fertilität. Die Studienlage dazu ist eindeutig. Auch wenn es keine Schwierigkeiten gibt, schwanger zu werden, so ist es in der Schwangerschaft wichtig, möglichst wenig belastet zu sein, weil Schwermetalle die Risiken für Schwangerschaftskomplikationen wie Schwangerschaftsdiabetes und Präeklampsie steigern.

Frauen mit Kinderwunsch sollten wissen, dass eine Schwermetallbelastung nichts Ungewöhnliches ist. Toxische Metalle sind in unserer Umwelt weit verbreitet: eine Belastung mit Blei und Quecksilber kann vorhanden sein, ohne dass man ein besonderes Risikoverhalten an den Tag legt. Das heißt, Sie müssen kein Arbeiter in einer Batteriefabrik sein, um eine Blei- oder Cadmium-Belastung zu haben.

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Katrin Huesker: Ja, gerade durch die Lebensmittel kommt man mit Schwermetallen in Berührung.

Katrin Huesker: Eher nicht, weil die häufigsten Schwermetalle in Deutschland nicht als Pestizide eingesetzt werden. Aber sie sind im Boden vorhanden und werden von Pflanzen aufgenommen und sogar angereichert. Wenn Reis z.B. im Arsenbelasteten Wasser wächst, dann lagert dieser Reis Arsen ein. Häufig sieht man, dass Leinsamen mit Cadmium belastet ist – Umweltbelastungen mit Schwermetallen kommen sogar bei Bioprodukten vor.

Katrin Huesker: Leider kann das niemand wirklich garantieren. Es ist so, dass Quecksilber z.B. mit dem Regen auf die Erde fällt. Gerade die Kohlekraftwerke stoßen Unmengen an solchen Materialien aus und kein Bio-Bauer kann das verhindern. Natürlich ist Bio gut, denn es gibt viele Pestizide und Herbizide, die durch das Bio-Siegel aus unseren Lebensmitteln herausgehalten werden. Was ein „Normalverbraucher“ machen kann, ist erst einmal seine Schwermetalle im Blut messen lassen und kontrollieren, ob eine Belastung vorliegt.

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Katrin Huesker: Grundsätzlich kann jeder Arzt Blut abnehmen und es in ein Labor seiner Wahl schicken. Es gibt verschiedene Labore deutschlandweit, die eine Schwermetallanalytik anbieten, IMD natürlich auch. Also, wenn der Arzt so entscheidet, dann ist auch eine gezielte Analyse von einzelnen Schwermetallen möglich, aber ganz große, detaillierte Analysen sind in der Regel keine Kassenleistung.

Katrin Huesker: Ja, es gibt viele Studien, die das belegen. Die Ausreifung der Samenzellen scheint besonders empfindlich auf die Belastung mit Schwermetallen zu reagieren, dazu gibt es schon viele Studien. Die Daten zu den Eizellen müssen wir noch abwarten.

• Kumar S, Sharma A. Cadmium toxicity: effects on human reproduction and fertility. Rev Environ Health. 2019 Dec 18;34(4):327-338.
• Bhardwaj JK, Paliwal A, Saraf P. Effects of heavy metals on reproduction owing to infertility. J Biochem Mol Toxicol. 2021 Aug;35(8):e22823.
• Ghafouri-Fard S, Shoorei H, Mohaqiq M, Tahmasebi M, Seify M, Taheri M. Counteracting effects of heavy metals and antioxidants on male fertility. Biometals. 2021 Jun;34(3):439-491.

Katrin Huesker: Alle Menschen sollten grundsätzlich schauen, ihre Exposition zu reduzieren und möglichst wenig Schwermetalle in den Körper aufzunehmen – also die Quellen zu finden und zu eliminieren. Es gibt auch noch die Chelat-Therapie mit Substanzen, die die Schwermetalle binden und aus dem Körper ausschwemmen . Aber mit einer Chelat-Therapie wäre ich vorsichtig, da viele der Chelatoren auch für den Körper notwendige Metalle binden und quasi „mitnehmen“ können. Deshalb ist bei der Verwendung von Chelatoren sehr viel Expertise, Know-how und spezielle Protokolle gefragt.

Es gibt auch natürliche Chelatoren wie Thiol-haltige Verbindungen, so wie man sie in Lebensmitteln wie Knoblauch, Rote Bete usw. findet. Auch mit Glutathion kann man die Bindung der Schwermetalle gut unterstützen, so funktioniert auch das körpereigene Detox System. Auch über die alpha-Liponsäure gibt es interessante neue Daten und Studien.

Schwermetalle natürlich ausleiten:

Natürliche Substanzen, die Schwermetalle im Körper binden („natürliche Chelatoren): Knoblauch, rote Beete, Blumenkohl, Kohl, Rosenkohl, Brokkoli, Zwiebeln, Erbsen, Spinat, Sellerie; Zeolith und Zink.

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