Wie viel Q10 bei Kinderwunsch? Biologin erklärt Pimp My Sperm
Etwa jedes siebte Paar kann keine Kinder zeugen. Viele Frauen empfinden dies als einen Wettlauf gegen die Zeit und ihre biologische Uhr.
Unfruchtbarkeit kann viele Gründe haben – immer häufiger ist einer davon die schlechte Qualität der Samenzellen.
Spermien gehören zu den energieintensiven Zellen. Sie verbrauchen viel Energie, um die relativ große Entfernung durch die Vagina und die Gebärmutter bis in die Eileiter zurückzulegen, wo die eigentliche Zeugung stattfindet.
Es ist ein Rennen von entscheidender Bedeutung und letztlich legen nur einige wenige Spermien die 15-25 cm lange Strecke bis zur Eizelle zurück. Je mehr gesunde Spermien ein Mann produzieren kann und je schneller diese schwimmen, desto größer ist die Chance, dass eines davon sein Ziel erreicht und die Eizelle befruchtet.
Spermien enthalten Mitochondrien – es sind faszinierende Strukturen, die auch als Organellen bezeichnet werden.
Es sind unabhängige, lebendige Strukturen mit einem eigenen genetischen Code – der mitochondrialen DNA, und einer natürlichen Fähigkeit, sich in der Zelle zu reproduzieren. Mitochondrien werden typischerweise mit kleinen Kraftwerken verglichen, die Spermien mit Energie versorgen. Sie erfüllen allerdings noch viele andere wichtige Funktionen und sind in hohem Maße für die Gesundheit der Spermien verantwortlich und für ihre Fähigkeit, sich fortzubewegen.
FAKT: Ein Ejakulat enthält durchschnittlich 200 Millionen Spermien. Allerdings erreichen nur etwa 50 Prozent der Spermien ihr Ziel. Der Rest verirrt sich.
WICHTIG: Bitte keine Angst vor Spermiogramm-Ergebnissen! Etwa 90 Prozent der Spermien im männlichen Ejakulat sind fehlgebildet. Das geht gegen den gesunden Menschenverstand, ist aber ganz normal.
NEU: Ernährung und Lebenswandel beeinflussen die Sperma-Qualität. Nikotin schädigt die Spermien nachweislich.
BIZARR: Sperma kann als unsichtbare Tinte benutzt werden. Damit kann man sogar Bilder malen – der Künstler Martin von Ostrowski z.B. malt Bilder von Männern mit deren Sperma auf schwarzem Hintergrund (und das Schwule Museum Berlin stellt es sogar aus).
Welche Vitamine verbessern die Spermienqualität?
Aus anatomischer Sicht besteht ein Spermium aus einem Kopf, einem Mittelstück und einem langen Schwanz. Im Kopf befindet sich der Nukleus, der die genetische Information enthält. Im Mittelstück sind die Mitochondrien, die die Energie für die Bewegungen des Schwanz Stückes liefern. Auch Q10 ist Teil dieses Prozesses.
Ein Q10-Mangel macht die Spermien träge, sodass diese mitunter Schwierigkeiten haben, ihr Ziel zu erreichen.
Darüber hinaus schützt Q10 die Mitochondrien vor oxidativen Schäden und verringert damit das Risiko, dass Spermien deformiert und in der Folge untauglich werden.
Ein spanisches Forschungsteam kam anhand einer Meta-Analyse von mehreren Studien zum Schluss, dass Sperma mit einer niedrigen Anzahl an Samenzellen entsprechend niedrige Q10-Werte aufweist (die Studie finden Sie hier).
In Zusammenarbeit mit PharmaNord
Coenzyme Q10 and male infertility, meta-analysis: „…The analysis showed, among patients receiving CoQ10 treatment, a statistically significant increase in: CoQ10 seminal concentration, sperm concentration, and sperm motility.“
Italienische Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass eine Behandlung mit CoQ10, Zink und D-Aspartat die Spermienanzahl erhöht und sogar deren Beweglichkeit verbessert. Gleichzeitig verringert die Behandlung das Risiko einer Deformierung der Samenzellen.
Protective effects of in vitro treatment with zinc, d-aspartate and coenzyme q10 on human sperm motility, lipid peroxidation and DNA fragmentation: “…Main results showed that in both normo and oligospermic samples, total and progressive sperm motility is maintained by in vitro treatment with zinc, D-aspartate and coenzyme Q10, whereas a significant decrease of these parameters occurs in parallel samples incubated in medium alone…In conclusion, Zinc, D-aspartate and coenzyme Q10 exert a direct protective effect on human spermatozoa preventing the decrease of motility and increase of DNA fragmentation and lipid peroxidation during in vitro culture.”
Was fordert die Fruchtbarkeit beim Mann?
Beide Studien deuten auf Q10 als offensichtliche Behandlungsmöglichkeit für bestimmte Arten von Unfruchtbarkeit bei Männern hin. Als positiven Nebeneffekt haben viele Männer das Gefühl, durch die Einnahme von Q10 mehr Energie zu haben, was in vielerlei Hinsicht nützlich sein kann.
In diesem Zusammenhang könnte eine Kombination von Q10 mit Selen und Zink hilfreich sein, die sich für die Verbesserung der Fruchtbarkeit ebenfalls als wirksam erwiesen haben.
Zusammenfassung:
Spermien verbrauchen viel Energie, um die große Entfernung bis zur Eizelle zurückzulegen und diese zu befruchten. Bei einem Q10-Mangel ist es für die Samenzellen schwierig, an ihr Ziel zu gelangen. CoQ10 schützt darüber hinaus die Mitochondrien in den Samenzellen vor oxidativen Schäden. Schon allein hierdurch verringert sich das Risiko deformierter Spermien. Mehrere Studien belegen, dass Q10 Präparate als Nahrungsergänzung bei bestimmten Arten männlicher Unfruchtbarkeit helfen können.
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