Mehr Babys nach nur sechs Monaten mediterraner Ernährung!
Was essen und was nicht essen bei Kinderwunsch
Auf meinem Kinderwunsch-Blog haben wir bereits ausführlich über die Vorteile der mediterranen Diät für Frauen mit Kinderwunsch gesprochen. Kurz zusammengefasst: Eine mediterrane Ernährung führt zu besseren Eizellen, verbesserten Spermien und qualitativ hochwertigeren Embryonen! In letzter Zeit bin ich auf weitere interessante Forschungsartikel gestoßen und arbeite gerade daran, diese in einem Fachartikel für eine biomedizinische Zeitschrift zu veröffentlichen. Hier sind die wichtigsten Informationen in einfacher und kürzerer Form, die Sie wissen sollten:
Was ist mediterrane Ernährung?
Die mediterrane Ernährung hat sich längst zu einem wissenschaftlich anerkannten Ernährungskonzept entwickelt und wird nun aufgrund ihrer vielfältigen positiven Auswirkungen auf die Gesundheit geschätzt. Ihre Vorzüge wurden allein in den letzten fünf Jahren in über 200 Fachpublikationen detailliert dokumentiert. Neben den bekannten Vorteilen für das Herz-Kreislauf-System und die Gewichtskontrolle verdichten sich auch die Hinweise darauf, dass diese Ernährungsweise die Fruchtbarkeit von Frauen und Männern positiv beeinflussen kann.
Die mediterrane Ernährung ist eine traditionelle Ernährungsweise, die in den Ländern rund um das Mittelmeer wie Griechenland, Italien, Spanien und die Türkei verbreitet ist. Sie zeichnet sich durch den reichlichen Verzehr von wenig verarbeitetem Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und Olivenöl aus. Fisch und Geflügel werden bevorzugt gegenüber rotem Fleisch, und der Genuss von Rotwein in Maßen ist ebenfalls Teil dieser Ernährung.
Mediterrane Ernährung ist babyfreundlich!
Im Jahr 2010 wurde im Journal Fertility and Sterility berichtet, dass die mediterrane Ernährung in den 6 Monaten vor einer geplanten Kinderwunschbehandlung die Schwangerschaftsraten um bis zu 40% erhöhen konnte (Vujkovic M et al., 2010). Im Vorfeld der Kinderwunschbehandlung (IVF/ICSI) wurden 161 Paare ausführlich über ihre Ernährung befragt.
Es kristallisierten sich zwei Ernährungsweisen heraus: mediterran (viel Gemüse, Pflanzenfette, Fisch und Bohnen), die zu signifikant mehr positiven Schwangerschaftstests führte, oder einfach „gesundheitsbewusst“ (Früchte, Gemüse, Vollkorn, wenig Fleisch und Snacks). Die Studienleiterin, Dr. Regine Steegers-Theunissen nimmt an, dass vor allem die pflanzlichen Fette sowie das Blattgemüse eine positive Wirkung ausüben.
Embryonale Zellen teilen sich besser
Eine weitere Studie, veröffentlicht in Fertility and Sterility in 2020, zeigte, dass nur sechs Wochen mediterraner Ernährung vor einer geplanten IVF/ICSI schon ausreichten, die Rate der sogenannten embryo-cleavage (frühe Zellteilungen) zu beeinflussen. Fünfundfünfzig Paare bekamen 6 Wochen lang ein tägliches Ergänzungsgetränk, angereichert mit Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D plus zusätzlichem Olivenöl und einem Aufstrich auf Olivenölbasis, und 56 Paare erhielten die Kontrollintervention. Die Studie zeigte, dass eine kurze Ernährungsintervention ausreichte, die Dynamik der embryonalen Entwicklung positiv zu verändern (Kermack AJ et al., 2020, 2014).
Es sind weitere Forschungen erforderlich, um die Mechanismen zu untersuchen, die diese Effekte regulieren, aber jetzt schon gibt es ausreichend Indizien, dass Paare mit Kinderwunsch ihre Ernährung in Richtung Mittelmeerdiät umstellen sollten, um ihre Schwangerschaftschancen zu verbessern.
Warum verbessert die mediterrane Diät die Fruchtbarkeit der Frau?
Nur ein Teil der Effekte, die die mediterrane Ernährung im Körper verursacht, konnte bis jetzt aufgedeckt werden.
- Dank hohem Gehalt an Stoffen wie Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien trägt die mediterrane Ernährung dazu bei, stille und offene Entzündungen im Körper zu hemmen – was wichtig ist angesichts der Tatsache, dass Entzündungen z.B. bei der Entstehung von Eierstock- und Gebärmutterhalskrebs eine große Rolle spielen (Huang H et al., 2019).
- In vielen Infertilitätsfällen liegt eine Insulinresistenz vor, so dass der Körper nicht angemessen auf das Hormon Insulin reagiert. Dies kann zum sog. PCO-Syndrom führen und u.a. die frühe Follikelreifung und den Eisprung erschweren. Die mediterrane Ernährung bewirkt dank niedrigem glykämischen Index eine Stabilisierung des Insulinspiegels sowie diverser Entzündungsparameter. Kinderwunschpatientinnen mit PCO konnten durch die mediterrane Diät eine signifikant höhere Zahl an Embryonen im IVF-Zyklus erzielen (Çıtar ME et al., 2023; Sun H et al., 2019).
- Die mediterrane Ernährung ist reich an Antioxidantien wie Vitamin C und E sowie Beta-Carotin und Coenzym Q10. Diese Vitalstoffe stärken die mitochondriale Atmungskette und schützen vor freien Radikalen, die Vorläufer-Stufen von Ei- und Samenzellen in ihrer Reifung nachweislich schädigen.
- Versorgung mit Folsäure und Senkung des Homocysteinspiegels. Die mediterrane Ernährung ist reich an Folsäure, deren Rolle in der Entwicklung des fötalen Nervensystems seit Jahrzehnten gut dokumentiert ist. Eine ausreichende Versorgung mit Folsäure vor und während der Schwangerschaft reicht schon aus, um einige der schwersten Neuralrohrdefekte beim Baby fast komplett zu verhindern.
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Anti-entzündliche Ernährung: Gut für die Samenqualität
In einer viel beachteten Studie, veröffentlicht im Journal Nutrients, berichteten Forscher aus Australien, dass die mediterrane Ernährung nicht nur die Schwangerschaftsraten nach IVF/ICSI, sondern auch die Qualität der Spermien bei Männern erhöhen kann. Im Gegensatz dazu wurde die traditionelle westliche Ernährung, die arm an frischem Obst und Gemüse ist und einen höheren Anteil an Transfett- und Natriumgehalt aufweist, auch in dieser Studie mit einer stärkeren Entzündung und verschiedenen chronischen Parameter in Verbindung gebracht (Alesi, S et al., 2022).
Epigenetik und Kreislauf werden besser
Obwohl weitere Forschungen nötig sind liegt die Vermutung nahe, dass eine mediterrane Ernährungsweise bei Männern zu einem besseren Blutfluss zu den Fortpflanzungsorganen führt sowie zur Reduktion von oxidativem Stress, was die Integrität und Verpackung der DNA in den heranreifenden Samenzellen verbessern könnte.
Außerdem sind Lebensmittel wie Nüsse, Hülsenfrüchte und Fisch, die in der mediterranen Ernährung häufig vorkommen, sehr reich an Zink. Dieses Mineral ist wichtig für die Produktion von Testosteron und für die früheste Phase der Spermatogenese (Vickram S et al., 2021).
Manche in der mediterranen Ernährung häufig vorkommenden Lebensmittel wie frisches Gemüse, Lachs, Thunfisch und Innereien gehören zu den reichhaltigsten natürlichen Quellen an Coenzym Q10. Aus diesem Grund bestehen einige Autoren darauf, Q10 zur Mittelmeerdiät hinzuzufügen (Lopez-Moreno J et al., 2018).
Welche Rolle spielt die Ernährung bei Kinderwunsch – Zusammenfassung
Die genauen Wirkungsmechanismen der mediterranen Ernährung sind noch nicht eindeutig verstanden. Eine mögliche Erklärung liegt in den ungesättigten Fettsäuren sowie in der besseren Versorgung mit den Vitaminen B6, B12 und Resveratrol aus Rotwein. In Kombination wirken diese Stoffe antientzündlich und lassen ein regenerationsförderndes Milieu im Körper entstehen, welches zur natürlichen Verbesserung vieler Fertilitätsstörungen führt.
Daher sollte eine entzündungsarme Ernährung zu den Top-Themen in frauenärztlichen, urologischen und Kinderwunsch-Praxen gehören. Die Integration einfacher, entzündungshemmender Ernährungsmuster ist für alle Beteiligten eine sinnvolle und risikoarme ergänzende Maßnahme, welche in kurzer Zeit die Eizell- und Samenqualität sowie die embryonale Entwicklung verbessert (Alesi, S et al., 2022).
Bibliographie:
- Alesi, S.; Villani, A.; Mantzioris, E.; Takele, W.W.; Cowan, S.; Moran, L.J.; Mousa, A. Anti-Inflammatory Diets in Fertility: An Evidence Review. Nutrients 2022, 14, 3914
- Çıtar Dazıroğlu ME, Acar Tek N. The Effect on Inflammation of Adherence to the Mediterranean Diet in Polycystic Ovary Syndrome. Curr Nutr Rep. 2023 Mar;12(1):191-202.
- Huang H, Liu Q, Zhu L, Zhang Y, Lu X, Wu Y, Liu L. Prognostic Value of Preoperative Systemic Immune-Inflammation Index in Patients with Cervical Cancer. Sci Rep. 2019 Mar 1;9(1):3284.
- Kermack AJ, Calder PC, Houghton FD, Godfrey KM, Macklon NS. A randomised controlled trial of a preconceptional dietary intervention in women undergoing IVF treatment (PREPARE trial). BMC Womens Health. 2014 Nov 18;14:130.
- Kermack AJ, Lowen P, Wellstead SJ, Fisk HL, Montag M, Cheong Y, Osmond C, Houghton FD, Calder PC, Macklon NS. Effect of a 6-week “Mediterranean” dietary intervention on in vitro human embryo development: the Preconception Dietary Supplements in Assisted Reproduction double-blinded randomized controlled trial. Fertil Steril. 2020 Feb;113(2):260-269.
Mediterrane Ernährung und Fruchtbarkeit – weitere Referenzen
- Lopez-Moreno J, Quintana-Navarro GM, Delgado-Lista J, Garcia-Rios A, Alcala-Diaz JF, Gomez-Delgado F, Camargo A, Perez-Martinez P, Tinahones FJ, Striker GE, Perez-Jimenez F, Villalba JM, Lopez-Miranda J, Yubero-Serrano EM. Mediterranean Diet Supplemented With Coenzyme Q10 Modulates the Postprandial Metabolism of Advanced Glycation End Products in Elderly Men and Women. J Gerontol A Biol Sci Med Sci. 2018 Mar 2;73(3):340-346.
- Mortensen AL, Rosenfeldt F, Filipiak KJ. Effect of coenzyme Q10 in Europeans with chronic heart failure: A sub-group analysis of the Q-SYMBIO randomized double-blind trial. Cardiol J. 2019;26(2):147-156.
- Opstad TB, Alexander J, Aaseth J, Larsson A, Seljeflot I, Alehagen U. Increased SIRT1 Concentration Following Four Years of Selenium and Q10 Intervention Associated with Reduced Cardiovascular Mortality at 10-Year Follow-Up—Sub-Study of a Previous Prospective Double-Blind Placebo-Controlled Randomized Clinical Trial. Antioxidants. 2023; 12(3):759.
- Sun H, Lin Y, Lin D, Zou C, Zou X, Fu L, Meng F, Qian W. Mediterranean diet improves embryo yield in IVF: a prospective cohort study. Reprod Biol Endocrinol. 2019 Sep 2;17(1):73.
- Vickram S, Rohini K, Srinivasan S, Nancy Veenakumari D, Archana K, Anbarasu K, Jeyanthi P, Thanigaivel S, Gulothungan G, Rajendiran N, Srikumar PS. Role of Zinc (Zn) in Human Reproduction: A Journey from Initial Spermatogenesis to Childbirth. Int J Mol Sci. 2021 Feb 22;22(4):2188.