Atemwege frei: Pflanzen und Vitamine, die wirklich helfen
So schützen Sie sich und Ihre Liebsten
Ich habe eine empfindliche Lunge und schon unzählige Atemwegsinfektionen hinter mir.
Seit meine Kinder selbständiger sind und ich nachts wieder schlafen darf, ist mein körperlicher Zustand viel besser geworden. Trotzdem macht mir Corona zu schaffen. Ich mache mir Sorgen um meine Familie und um meine alten Eltern, die in einem anderen Land leben. Falls meine Mutter, die wegen des Corona-Wahnsinns eine Chemotherapie abgelehnt hat, sterben sollte, werde ich zu ihrer Beerdigung reisen dürfen? Auch mein Papa folgt nicht meinen Ratschlägen und hört mit dem Rauchen nicht ganz auf.
In letzter Zeit habe ich sehr viel zum SARS- CoV2 recherchiert und festgestellt, dass es viele Heilpflanzen gibt, die gegen Viren aus der SARS-Familie wirken, manche sogar erstaunlich gut.
Die Coronaviren sind RNA-Viren, die sowohl Tiere als auch Menschen infizieren und bei Menschen vor allem Erkrankungen der Atemwege verursachen. Und das seit Jahrtausenden! Also, Coronaviren sind nichts Neues – schon lange vor Bill Gates und der Pharmaindustrie haben Menschen Wege gesucht und gefunden, Atemwegsviren mit natürlichen Therapien zu bekämpfen.
Eine Pflanze, die in der biomedizinischen Fachliteratur oft vorkommt, ist mein absoluter Favorit: Von allen getesteten Heilpflanzen hat sie in unzähligen Experimenten es immer wieder gut geschafft, den kleinen Bruder vom SARS-CoV19 Coronavirus, SARS-CV, in Schach zu halten und zu besiegen, sogar besser als viele Medikamente. Deshalb möchte ich mit dieser Heilpflanze anfangen.
1. Süßholz, Lakritzwurzel (Lat. Glycyrrhiza glabra)
Süßholz ist in vielen Fachpublikationen als eine Pflanze beschrieben, die auf allen Kontinenten in der traditionellen Medizin zur Bekämpfung von Atemweginfektionen eingesetzt wird. Interessanterweise hat im Jahr 2003 ein Professor vom Paul Ehrlich Institut in Frankfurt in der renommiertesten medizinischen Fachzeitschrift Lancet in dieser Studie hier publiziert, wie Glycyrrhizin, ein Wirkstoff aus dem Süßholz-Extrakt, die Replikation vom SARS-Coronavirus erfolgreich hemmen konnte.
Sein Team schlug vor, den Wirkstoff weiter pharmakologisch zu optimieren und als Therapie breitflächig zu verwenden. Mir ist noch aufgefallen, dass dieser Professor später auch mit Christian Drosten Forschungsberichte publiziert hat – mit seinem Podcast wache ich seit Wochen morgens auf und höre sehr gern zu, was er zur Pandemie berichtet (das Coronavirus Update mit Christian Drosten finden Sie hier).
Drosten C, Günther S, Preiser W, et al. Identification of a novel coronavirus in patients with severe acute respiratory syndrome. N Engl J Med. 2003;348(20):1967–1976.
Cinatl J, Morgenstern B, Bauer G, Chandra P, Rabenau H, Doerr HW. Glycyrrhizin, an activecomponentofliquoriceroots, andreplication of SARS-associated coronavirus. Lancet. 2003;361(9374):2045–2046.
The outbreak of SARS warrants the search for antiviral compounds to treat the disease. At present, no specific treatment has been identified for SARS-associated coronavirus infection. We assessed the antiviral potential of ribavirin, 6-azauridine, pyrazofurin, mycophenolic acid, and glycyrrhizin against two clinical isolates of coronavirus (FFM-1 and FFM-2) from patients with SARS admitted to the clinical centre of Frankfurt University, Germany. Of all the compounds, glycyrrhizin was the most active in inhibiting replication of the SARS-associated virus. Our findings suggest that glycyrrhizin should be assessed for treatment of SARS.
Auch in dieser sehr lesenswerten Studie hier konnte Süßholz erfolgreich und überzeugend für die Therapie von Halsentzündungen bei Erwachsenen angewendet werden.
Fiore C, Eisenhut M, Krausse R, et al. Antiviral effects of Glycyrrhiza species. Topical Application of Licorice for Prevention of Postoperative Sore Throat in Adults: A Systematic Review and Meta-Analysis. Phytother Res. 2008;22(2):141–148.
Also warten Sie bitte keine Sekunde: Süßholz, auch bekannt als Lakritzwurzel, ist eine Pflanze, die Sie in der Corona-Zeit zu Hause haben sollten. Wichtig: Süßholz sollte mindestens 20 Minuten gekocht werden, also wesentlich länger als ein normaler Tee. Außer bei Bronchitis und Atemwegserkrankungen hilft Süßholz auch bei schlechtem Atem und generell bei Entzündungen.
Ich persönlich kaufe meine Tees bei herbathek.com. Ich habe keinerlei Verbindung zu diesem Laden – ihren Online-Shop und die Bio-Produkte habe ich erst vor ein paar Wochen selbst entdeckt (als ich erkältet war und mir die Pflanzen zur Inhalation ausgegangen sind) und war begeistert vom schnellen Versand.
Weitere wahre Power-Pflanzen zur Bekämpfung von Atemwegerkrankungen sind:
2. Spitzwegerich
Großartig zum Abhusten von neuem und altem Schleim, bei Bronchitis, Entzündungen der Atemwege und Entzündungen im Mund und Rachen und überhaupt ein top-Entzündungshemmer. Spitzwegerich ist in der freien Natur häufig an Wegrändern und an sonnigen Orten zu finden. Das wurde uns während einer Heilkräutertour erzählt, die ich vor zwei Jahren im schönen Schwarzwald machte (hier habe ich darüber geschrieben Mutter-Kind-Kur Post). Das sah so aus:
3. Andorn
Wird bei Husten, Bronchitis, Atemwegserkrankungen eingesetzt, auch als Tee und zum Inhalieren. Andorn stimuliert das Immunsystem und wird zudem noch bei schwacher Menstruation empfohlen. Die Pflanze ist in vielen Ländern bekannt und findet auch andere Anwendungen – in meiner Heimat wird Andorn (Marrubium vulgare) in allen Frauenforen diskutiert und als schleimbildend gelobt; beim Eisprung wird Zervixschleim z.B. deutlicher sichtbar und dehnbar.
4. Thymian
Ein Klassiker bei Bronchitis, Keuchhusten und bei Katarrhen der oberen Luftwege. Riecht sehr schön und kann und sollte auch zur Inhalation und als Gewürz verwendet werden (ähnlich wie Oregano).
5. Salbei
(also der Klassiker Salvia officinalis. nicht die Variationen)
ist auch eine mächtige Pflanze. Wirkt entzündungshemmend in den Atemwegen (denken Sie an die Salbei-Hustenbonbons, die in jeder Apotheke neben der Kasse liegen).
Es hat mich begeistert, während der Recherche für diesen Artikel zu erfahren, dass es ein Sprichwort gibt: Warum sollte der Mensch dem Salbei im Garten wächst sterben?
Jedenfalls wird Salbei auch von Frauen als Helfer gegen nächtliches Schwitzen in der anfänglichen und überhaupt in der Menopause gelobt,sowie bei depressiven Zuständen, bei durch Überarbeitung verursachtem Stress, bei Verdauungsschwäche und bei Entzündungen im Mund und Rachenraum (als Tee zum Trinken und auch zum Gurgeln).
Salbei wurde früher zum Räuchern verwendet, um die Räume nach Krankheiten zu desinfizieren, um “Böses” abzuwehren und positive Energie in den Räume zu schaffen. (Ich habe das Räuchern versucht,a ber bei mir riecht es einfach verbrannt und nicht aromatisch.Vielleicht gibt es einen Trick?)
6. Wasserdost (Eupatorium fortunei)
Wenig bekannt in Europa, dafür aber umso mehr in China, und laut wissenschaftlicher Literatur ein potentieller Hemmer der bösen Viren in der Lunge. Wird nicht als Tee verwendet, sondern als Alkoholtinktur, von der man mehrmals täglich einige Tropfen einnimmt. Eine interessante zellbiologische Publikation von 2017 habe ich hier gefunden: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28824435/?from_term=quercetin+anti-viral&from_page=2&from_pos=4
Vereinzelt habe ich noch viele interessante Studiendaten zu weiteren bekannten Pflanzen gefunden, hier ist eine engere Auswahl, die ich auch für mich an dieser Stelle festhalten möchte.
Atemwege: Welche Pflanzliche Heilmittel helfen noch?
Knoblauch
In dieser Studie haben dutzende erwachsene Menschen Knoblauch-Extrakt über 45 Tage bekommen. Danach konnten mehrere positive Effekte in der Funktion ihrer NK- und T-Zellen beobachtet werden. Außerdem bekamen die Probanden in der nachfolgenden Saison seltener Grippe, hatten weniger Fieber und wurden kürzer krank.
Broccoli
Man hört immer wieder, dass in Amerika zuerst Broccoli in den Supermärkten geplündert wird. Anscheinend mit gutem Grund – diese Publikation beschreibt den vernichtenden Einfluss von Brokkolisprossen auf das in der Nase lebende Influenzavirus bei Rauchern:
Grüner Tee
Das Gurgeln und häufige Trinken von grünem Tee hilft, um Influenzaviren aus dem Hals- und Rachenbereich fern zu halten, wie in dieser Studie mit älteren Menschen in einem Pflegeheim gezeigt werden könnte.
Polyphenole – eine interessante Studie aus Deutschland
Polyphenole sind pflanzliche Stoffe mit einer komplexen chemischen Struktur. In diesem Artikel hier ist beschrieben, wie Zystus-Polyphenole (Zistrose ist eine im Mittelmeerraum häufig vorkommende Pflanze mit pinkfarbenen Blumen) von Forschern aus Tübingen und Berlin in 2006 als alternative Grippe-Behandlung eingesetzt wurden.
Von den 300 mit Zystus-Extrakt behandelten Patienten wurden 141 Influenzavirus-positiv getestet. 112 von ihnen hatten nach der Zystus-Behandlung eine deutliche Besserung, und nur bei 29 zeigte es keinerlei Wirkung.
Bei den zellbiologischen Daten in der Studie hier
waren Cranberry Polyphenole gegen Grippesymptome sehr erfolgreich und konnten diverse Funktionen von T-Lymphozyten verbessern
Zu den weiteren pflanzlichen Heilmitteln, die zur Behandlung von viralen Atemwegserkrankungen eingesetzt werden, gehören noch Echinacea und Granatapfel.
Und jetzt zu den Vitaminen! Bei welchem Vitaminmangel entstehen am häufigsten Naturdefizite? Welche Vitamine helfen bei der Vorbeugung von Grippe und Covid-19?
Ihr Immunsystem ist der beste Schutz gegen alle Atemwegerkrankungen – welche Vitamine und wieviel davon?
Ein Vitalstoff, den Sie in der Corona-Zeit definitiv nicht missen sollten, ist das Vitamin D. Über Vitamin D habe ich oft geschrieben, bitte lesen Sie auch noch hier:
Seit über 10 Jahren wissen wir es bereits, dass eine Vitamin D-Supplementierung die Inzidenz von Atemwegserkrankungen verringern kann. Menschen, die ausreichend Vitamin D im Blut haben sowie viel Zeit draußen in der Sonne und an der frischen Luft verbringen, werden seltener krank und erholen sich schneller.
Der Vitamin D Spiegel sollte bei Frauen idealerweise über 40 ng/ml liegen. Vitamin D stärkt Knochen und Muskeln – 4.000 IE Vitamin D täglich bei schwangeren Frauen senkt das Risiko einer Frühgeburt sowie einer Kaiserschnittentbindung.
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Orales Zink stärkt das Immunsystem und kann die Länge und die Schwere einer Erkältung nachweislich verringern. Wie viel? Etwa 20-40mg am Tag, bis Sie 600-800 ng/ml Spiegel erreichen. Ein gutes Präparat, zusammen mit Selen, indem beide Metalle an die organischen Moleküle gebunden sind, um eine gute Absorption zu ermöglichen, finden Sie HIER.
Vitamin C reduziert die Dauer und Schwere von Erkältungen. In der Grippe- und Virenzeit sollten wir täglich mindestens 1 Gramm Vitamin C zu uns nehmen.
Ausreichende Mengen von Vitamin A sind auch wichtig – als Vorbeugung, aber auch während der Grippe. Vor kurzem fragte mich ein befreundeter Biologe, warum ich in meinen Artikeln fast nie über Vitamin A schreibe? (Dazu gibt es historische Gründe: als ich noch im Labor über Vitamine forschte, galt Vitamin A oft als “teratogen” – fehlbildend – was nur daran liegt, das in der Zellkultur mit hohen Dosen gearbeitet wurde).
Während der Recherche für diesen Text habe ich in einem uralten Buch für Familienmedizin gefunden, dass Kinder mit Grippe viel “Karotten-Suppe mit Butter oder Schmalz” essen sollten (die ist ja eine Vitamin A-Bombe). Vitamin A unterstützt die Bildung von Antikörpern in den weißen Blutzellen und ist für das Immunsystem wirklich unverzichtbar.
Ebenfalls von besonderer Bedeutung sind auch noch die Omega-3 Fettsäuren (EPA und DHA), die ja bekanntlich eine starke entzündungshemmende Wirkung besitzen. Manche Ärzte empfehlen sogar die Verabreichung von Omega-3 Fettsäuren (Minimum 3-4 Gramm) sowie Vitamin C (6-8 Gramm) in hohen Dosen bei akutem Atemnotsyndrom/schweren Lungenentzündungen. Ich bin weiß Gott kein großer Fan von riskanten Therapien, aber behalten Sie diese Information irgendwo im Hinterkopf, so wie ich es gemacht habe.
Ich grüße Sie herzlich! Speichern Sie ruhig diesen Artikel oder machen Sie einen Bookmark, falls Sie in den nächsten Monaten die Pflanzen und Vitamine noch einmal suchen sollten. Bleiben Sie gesund, bis bald!
Weitere interessante Referenzen:
- Cinatl J, Morgenstern B, Bauer G, Chandra P, Rabenau H, Doerr HW. Treatment of SARS with human interferons [publishedcorrectionappears in Lancet. 2003 Aug 30;362(9385):748]. 2003;362(9380):293–294.
- Fiore C, Eisenhut M, Krausse R, et al. Antiviral effectsofGlycyrrhizaspecies. Phytother Res. 2008;22(2):141–148.
- Lee M, Son M, Ryu E, et al. Quercetin-inducedapoptosisprevents EBV infection. Oncotarget. 2015;6(14):12603–12624.
- Luk J, Torrealday S, Neal Perry G, Pal L. Relevanceofvitamin D in reproduction. Hum Reprod. 2012;27(10):3015–3027.
- Wang X, Jia W, Zhao A, Wang X. Anti-influenza agentsfromplantsand traditional Chinese medicine. Phytother Res. 2006;20(5):335–341.