Schwanger werden mit 30?
Über das beste Alter, um Kinder zu bekommen
Am Rande eines Workshops in einer spanischen Kinderwunschklinik habe ich Frau Dr. Fina Gomez, leitende Embryologin im dortigen IVF-Labor kennengelernt und mich mit ihr wunderbar unterhalten. Hier sind einige der Fragen, die ich ihr gestellt habe:
D.W.: Dr. Gomez, welches ist das beste Alter, um Kinder zu bekommen? Schwanger werden mit 30 oder noch früher ist für viele Frauen nicht denkbar. Haben Sie als Embryologin jemals qualitativ sehr gute, gesunde Eizellen bei einer 45-jährigen Frauen gesehen?
Dr. Gomez: Frauen haben normalerweise bis Mitte dreißig gute Eizellen und Embryos. Während es möglich ist, qualitativ gute Eizellen und Embryos auch im höheren Alter zu haben, ist es dann aber sehr individuell und abhängig von anderen Faktoren.
Dabei können sowohl genetische Faktoren als auch der Lebensstil eine positive oder negative Rolle spielen. Einige der Faktoren, die die Eizellqualität beeinflussen, sind nicht einfach zu identifizieren. Das kann besonders bei Frauen über 35 zu einem heiklen Problem werden, denn es kann einige Zeit dauern, bis die Ursache der Unfruchtbarkeit herausgefunden und eine Diagnose gestellt wird.
Jedoch gibt es die gute Nachricht, dass die moderne Kinderwunschmedizin in vielen Fällen helfen kann, in denen noch vor einigen Jahren keine Chance auf eine Schwangerschaft bestand. Aber das braucht Zeit. Deswegen sollten Frauen diese Zeit mit einberechnen, wenn sie eine Familie planen.
Frauen sind über einen Zeitraum von 30 bis 35 Lebensjahren fruchtbar.
Schwanger werden mit 30 – was ist das beste Alter um das erste Kind zu planen?
D.W.: Was bedeutet das konkret? In welchem Alter sollten Frauen mit Kinderkriegen beginnen?
Dr. Gomez: Nicht später als 30. Wenn eine Frau wirklich Mutter werden will, sollte sie wenigstens versuchen, ihr erstes Baby bis zum 30. Lebensjahr zu bekommen.
Wenn das gut funktioniert, gibt es immer noch genug Zeit, um mehr Kinder zu haben. Und wenn eine Störung bzw. eine Diagnose auftreten sollte, gibt es für jüngere Frauen immer noch ausreichend Zeit, dies zu klären.
Auch sollte man bedenken, dass 40% aller Unfruchtbarkeitsstörungen durch den Mann verursacht werden, was oft jahrelang unentdeckt bleibt, wie z.B. im Fall einer leichteren Spermienproblematik.
In unseren westlichen Gesellschaften wird von den Frauen erwartet, dass sie zur Universität gehen, sich einen Job sichern und einen Partner finden, bevor sie an die Familiengründung denken.
Diese Tendenzen werden sich nicht so bald ändern. Ich sehe eher, dass die sozialen und biologischen Trends immer weiter auseinanderklaffen. Deshalb ist es ein wahres Geschenk, dass es jetzt die Möglichkeit für Frauen gibt, ihre Eizellen einzufrieren, solange sie noch jung sind. Es wird viel Information und Bildung nötig sein, bis die neuen Generationen den Nutzen vom Einfrieren der Eizellen verstehen, aber es wird geschehen.
Was ist besser, IVF oder ICSI?
D.W.: Manche Kinderwunschkliniken ziehen ICSI der IVF vor. Was ist Ihre Meinung dazu, welcher Vorgang ist besser, um gesunde Babys zu zeugen?
(Zur Erinnerung: ICSI – intrazytoplasmatische Spermieninjektion – bedeutet, das eine einzige Samenzelle in die Eizelle gespritzt wird, während IVF es einer Eizelle ermöglicht, sich ein Spermium „auszusuchen“).
Dr. Gomez: ICSI wird angewendet, wenn das Spermiogramm Einschränkungen in der Qualität zeigt.
Wenn alle Samenparameter in Ordnung sind, sollten die Paare sich für eine IVF entscheiden.
Einige Kinderwunschkliniken führen fast ausschließlich ICSI-Behandlungen durch, weil natürlich die Befruchtungsrate dadurch “höher” ist (die Eizelle hat keine andere Wahl sozusagen als befruchtet zu werden). Jedoch sollten die Frauen bedenken, dass die Möglichkeit einer epigenetischen oder chromosomalen Erkrankung bei ICSI leicht erhöht ist. Die Zukunft wird viele neue Erkenntnisse bringen – das erste IVF Baby ist kürzlich erst 35 geworden.
Ideales Alter für Schwangerschaft ist laut IVF-Biologin Dr Gomez 30 Jahre und wenn möglich auch früher.
Schwanger werden mit 30 oder früher ist die beste Garantie, dass es auch klappt
D.W.: Dr. Gomez, gibt es etwas, was junge Frauen hinsichtlich ihres Lebensstils verändern können, um die Qualität ihrer Eizellen zu maximieren – irgendeine Ernährungsweise, Nahrungsergänzungsmittel, Übungen? Was hilft am besten, damit die eigene Fruchtbarkeit möglichst lang erhalten bleibt?
Dr. Gomez: Ich glaube, die beste Investition in die zukünftige Fruchtbarkeit besteht in dem Einfrieren der Eizellen in jungen Jahren.
Wenn die Frauen so um die 25 bzw. 26 sind, können sie nach einer einzigen Runde einer Eierstock-Stimulation genug Eizellen einfrieren, um eine akzeptable Absicherung für die Zukunft zu haben.
Dann haben sie durch diese gefrorenen Eizellen die Gewissheit, dass die Chancen gut sind, mit dem richtigen Partner einige ihrer Eizellen in Babys zu verwandeln, selbst wenn sich dies noch einige Zeit hinzieht, weil sie vorher das Studium beenden, die Karriere fortsetzen oder sich etablieren wollen.
Oder vielleicht wird die junge Frau auf natürliche Weise irgendwann schwanger und muss nicht ihre eingefrorenen Eizellen nutzen. Aber gewiss kann sie die Zeit zwischen 20 und 30 Jahren entspannter verbringen und muss sich nicht mit bestimmten wichtigen Entscheidungen im Leben beeilen.
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D.W.: Ist das Einfrieren von Eizellen zu sehr zum Geschäft geworden?
Dr. Gomez: In manchen Kliniken ist es sicherlich so, besonders in kleineren oder privaten Kliniken.
In unserer Universitätsklinik ist das gewiss nicht der Fall. Unsere Klink ist ein ausreichend großes Ökosystem, um alle Arten von Interessen und individuellen Notwendigkeiten zu beherbergen. Z.B. haben unsere Krebspatientinnen die Wahl, ihre Eizellen kostenlos einfrieren zu lassen.
Die Idee dabei ist, dass junge Frauen, die an Krebs erkrankt sind, zumeist sofort mit einer Strahlen- oder Chemotherapie beginnen. Diese Behandlungen können ihrer Fruchtbarkeit sehr schaden oder sie sogar zerstören. In solch einer schwierigen Lebenslage wäre es eine Last, das Einfrieren der Eizellen bezahlen zu müssen. Daher führen wir in diesen extremen Fällen die Erhaltung der Fruchtbarkeit kostenlos für unsere Patientinnen durch.
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D.W.: Gibt es Fehler bzw. schlechte Gewohnheiten im Lebensstil, die Frauen über 35 leicht vermeiden sollten?
Dr. Gomez: Nach meiner Erfahrung wird der unerfüllte Kinderwunsch durch folgende zwei Faktoren bedingt.
- Es wird erst spät die Ursache für die Unfruchtbarkeit festgestellt. Man zögert zu lange, die Gründe zu erfragen, warum genau diese Frau oder dieses spezielle Paar nicht fähig ist, neues Leben zu zeugen.
In der Praxis braucht es oft Zeit, eine Antwort darauf zu geben, da so viele verschiedene Faktoren involviert sind: körperliche (Eileiter, Eierstöcke), altersbedingte (wie viele Eizellen sind vorhanden und wie ist ihre Qualität), immunologische, genetische (über die wir noch viel lernen werden), und auch psychische. - Wenn einfache Veränderungen des Lebensstils nicht innerhalb eines Jahres funktionieren, um auf dem natürlichen Weg schwanger zu werden, dann sollte die Frau bei einem Spezialisten Hilfe suchen.
Vielleicht braucht die Frau eine oder mehrere Kinderwunschbehandlungen, um zu ihrem Wunschkind zu kommen. Und hier kommt der nächste Engpass: nicht alle Frauen reagieren gleich gut auf die Behandlungen, und es braucht Zeit, die richtige zu treffen. Wenn man dann noch die Zeit dazurechnet, die zwischen den Behandlungen liegt wird klar, dass sogar mehrere Jahre schnell vorübergehen können.
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Ideales Alter für das erste Kind: max. 30 Jahre
D.W.: Die individualisierte Ansatz braucht Zeit. Leider haben die Kinderwunschärzte nicht viel Zeit für einen einzigen Patienten. Was ist also die Lösung?
Dr. Gomez: Eine bessere Kommunikation unter allen Beteiligten.
Das beginnt mit der Kommunikation zwischen Mann und Frau (die meisten Männer wollen nicht, dass ihre Spermien untersucht werden – das scheint ein weltweites Problem zu sein; aber auch ein erstes bedeutendes Hindernis, dass den Verlauf verzögert.)
Frauenärzte verschwenden oft die fruchtbare Zeit ihrer Patientinnen, indem sie deren Eizellreserve nicht richtig überprüfen und sie daher nicht rechtzeitig zu Fruchtbarkeitsspezialisten schicken.
Viele Frauen sind sich gar nicht bewusst, dass es Unterschiede zwischen Frauenärzten und Kinderwunschärzten gibt.
Und selbst in der Kinderwunschklinik wird sehr viel gute Kommunikation zwischen ihrem Arzt und einem Biologen bzw. Embryologen nötig sein, oder vielleicht auch zwischen der Frau selbst und einem Psychologen (die meisten Zentren sind noch nicht an diesem Punkt angekommen, der all die beteiligten Seiten integriert). Diese Prozesse brauchen Zeit, aber wir bemühen uns, besser zu werden.
D.W.: Vielen Dank, Frau Dr. Gomez, für die aufschlussreichen Informationen!
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