Politische Parteien, die gegen die reproduktiven Rechte der Frauen arbeiten
Disclaimer: Es liegt an meiner naturwissenschaftlichen Prägung, dass ich ein unpolitischer Mensch bin. Heute mache ich jedoch eine Ausnahme. Im folgenden Text werden mehrere Politiker und politische Parteien genannt.
Als Biologin mit Erfahrung in der Differenzierung und Regeneration adulter Stammzellen, beobachte ich seit Jahren die reproduktionsmedizinische Landschaft sowohl in Deutschland als auch international. Oft führe ich Gespräche: mit Embryologen, Kinderwunschärzten, Ärzten aus dem Ausland, die Eizellspenden durchführen, und im Rahmen meiner Beratung mit Frauen und Paaren mit Kinderwunsch.
In letzter Zeit beobachtete ich eine Reihe von Entwicklungen auf diesem Gebiet, die mir Sorgen machen. Als Biologin und Mensch fühle ich mich verpflichtet, meine Perspektive zu schildern und die Ergebnisse meiner Recherchen der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Lassen Sie sich ruhig Zeit beim Lesen und reden Sie mit anderen Interessierten darüber, am besten persönlich. Denn mit diesen Themen befinden wir uns alle in einem Bereich, in dem soziale Medien wenig nutzen.
Was hinter den Kulissen der Öffentlichkeit stattfindet – ein Blick in die Originalquellen
In Sachen Fortpflanzungsgesetze steckt der Teufel im Detail, deshalb schauen wir uns jetzt genauer an, welche politischen Parteien sich für den Kinderwunsch welcher Gruppen und Personen einsetzen. In meinen Forschungen zum Thema Leihmutterschaft und Kinderwunsch-Gesätze orientiere ich mich an drei Quellen:
1) an meinen persönlichen Recherchen einschließlich meiner
2) Interview-Gespräche mit ausländischen Kliniken und Leihmutterschaftsagenturen und
3) an den Originalquellen und Dokumenten, die ich Ihnen auch empfehlen würde: Bundesanzeiger, Bundesgesetze und parlamentarische Anfragen.
Zu meiner Überraschung haben mich alle Recherchen, die ich in den letzten Monaten vorgenommen habe, zu dem Schluss geführt, dass im Bundestag in Sachen Kinderwunsch extrem stark auf das Interesse marginaler Identitätsgruppen geachtet wird (Stand 2020).
Was den Kinderwunsch betrifft, haben heterosexuelle Paare und klassische Familien erstaunlicherweise kaum Repräsentanten.
Wenn Sie zu diesen Gruppen gehören, stehen Sie mit Ihren Interessen quasi ohne Lobby da.
So wurde auch das neue Embryo-Gesetz vorgeschlagen, ohne Rücksicht auf den Großteil der Bevölkerung (darüber habe ich hier berichtet: Leihmutterschaft bald im Fortpflanzungsmedizingesetz in Deutschland?!)
Die FDP versucht, Leihmutterschaft in Deutschland legalisieren
Katrin Helling Plahr von der FDP forderte in ihrem Interview im Tagesspiegel ein Familienrecht, das nichttraditionelle Familienkonstellationen genauso berücksichtigt und auch eine Elternschaft von bis zu vier Personen akzeptiert.
Ihr Interview war ein Moment der Erleichterung.
Denn niemand musste mehr so tun, als hätte die Nationale Akademie der Wissenschaften in den Wochen davor nur “Handlungsoptionen”, wie sie gerne behauptete, und keine expliziten Empfehlungen zur Legalisierung der Leihmutterschaft dargelegt. Als hätten die höchsten wissenschaftlichen Institutionen Deutschlands nicht vor, die “Rechte der Wunscheltern auf Fortpflanzungsfreiheit” geheim durch die Hintertür ins Gesetz zu schieben. Als hätte es nichts zu bedeuten, dass gar kein eindeutiges Nein zur Leihmutterschaft in ihren Empfehlungen vorgesehen war, sondern nur Ja-jetzt und Ja-später.
Warum Samenspende, Eizellspende und Leihmutterschaft in einen Topf geworfen werden
Folgender Text ist eine Auswahl aus diversen parlamentarischen Anfragen der FDP an die Bundesregierung. Da geht es generell um die Gestaltung des Kinderwunsch-Gesetzes; also, zusätzlich zur Leihmutterschaft schauen wir, was die FDP auch noch in Sachen Eizellspende, Samenspende sowie Embryo-Untersuchungen fordert.
Die Kleine Anfrage der Abgeordneten Katrin Helling-Plahr, Michael Theurer und Renata Alt:
Wie bewertet die Bundesregierung die mit dem Verbot der Eizellspende einhergehende Ungleichbehandlung der Samen- und Eizellspende?
Achtung – diese Frage verdeutlicht das, was in den Medien oft versucht wird, nämlich Samenspende und Eizellspende durcheinander zu bringen und sie gleichzustellen.
Dabei ist es körperlich und faktisch unmöglich, die Eizellen mit den Samenzellen in ihrer Funktion, Gewinnung oder Spende überhaupt zu vergleichen. Bei gesunden Männern bleibt die Spermatogenese ein Leben lang erhalten. In einer einzigen Samenprobe können sich genug Spermien befinden, um, wenn auch nur theoretisch, alle gebärfähigen Frauen auf dem Planeten zu schwängern. Ganz anders ist es bei den Eizellen: jede Frau kommt in die Pubertät mit 300.000 bis 400.000 Eizellen – danach werden sie immer weniger. Irgendwann zwischen 40 bis 45 ist die biologische Fruchtbarkeit der Frau ausgelöscht und es gibt kein Laborverfahren, die die biologische Uhr stoppen kann.
Eine Samenspende hat außerdem null Nebenwirkungen. Bei der Eizellspende dagegen bekommen junge Frauen erst einmal heftige Hormonspritzen, nach ca. zwei Wochen werden ihnen unter Narkose einige wenige Eizellen (15-20) während eines operativen Eingriffs herausgenommen.
Aber für linke Politiker und Liberale gibt es zwischen Eizellspende und Samenspende keinen Unterschied. Im Entwurf für das neue Fortpflanzungsgesetz machen sie deshalb deutlich, dass eine ungleiche Behandlung der Paare nicht toleriert wird.
“…Unter dem objektivierenden verfassungsrechtlichen Blickwinkel der Gleichberechtigung von Mann und Frau…hier in Ausübung ihrer reproduktiven Selbstbestimmung, ist die Verschiedenbehandlung jedenfalls sehr problematisch…”
Weiter will die FDP wissen:
Wie viele Paare gehen jedes Jahr wegen einer Eizellspende ins Ausland? Wie viele in Deutschland wohnhafte Paare haben nach Kenntnis der Bundesregierung in den vergangenen zehn Jahren eine Eizellspende in anderen EU-Mitgliedstaaten durchführen lassen (bitte nach Jahren und Staaten aufschlüsseln?
Wie könnten sich verlässliche Daten ergeben, wenn es in Deutschland keine Behörde gibt, die die Daten erhebt? In einem Land, in dem Ärzte nicht zur Eizellspende beraten dürfen, woher sollten sie wissen, wohin ihre Patienten gehen, nachdem sie ihre Praxis verlassen haben Schätzungsweise sind es 3.000-4.000 Paare, die jedes Jahr wegen einer Eizellspende nach Spanien, Tschechien, Russland oder in die Ukraine fahren. Die genaue Zahl weiß niemand.
Wie können Kinder von anonymen Eizellspenderinnen ihre Mutter kennenlernen? Können nach Kenntnis der Bundesregierung durch im Ausland durchgeführte anonyme Eizellspenden gezeugte Kinder ihr Recht auf Kenntnis der eigenen Abstammung in Deutschland durchsetzen? a) Wenn ja, welche Möglichkeiten bestehen? b) Wenn nein, welche Hindernisse bestehen?
Diese Frage ist eine Anspielung darauf, dass Eizellspenderinnen im Ausland ihre Identität meist nicht offenbaren. In Deutschland sollte es angeblich besser gemacht werden – nach dem neuen Gesetz sollten nur noch “offene” Spenden erlaubt sein.
Das ist leider nicht realistisch.
Nach allen Erfahrungen aus dem Ausland (die Eizellspende wird seit über 20 Jahren praktiziert und ist mittlerweile in 27 EU-Ländern legal) sind meist weder die Spenderin noch die Empfängerin daran interessiert, dass die Eizellspende unbedingt offen verläuft. Das ist einfach so und wird in Zukunft nicht anders sein. Außerdem sinkt die Spendenbereitschaft rapide, wenn Eizellspenderinnen ihre Identität offenbaren müssen.
In allen Ländern, die keine Anonymität bei Eizellspende akzeptieren, herrscht ein großer Mangel an Eizellspenderinnen und es gibt keinen Grund zu vermuten, dass es in Deutschland anders sein würde. Ganz im Gegenteil – in einem Wohlstandsland werden sehr wenige Frauen bereit sein, Teile ihrer Reproduktionsorgane zu verkaufen, egal ob im anonymen oder offenen Verfahren.
Was ein spanischer Arzt, der oft mit deutschen Patientinnen arbeitet, mir darüber erzählt hat können Sie HIER lesen.
Anfragen der LINKEN und der SPD an die Regierung
Vergleichen Sie jetzt bitte die Zahlen mit den Realitäten in den Forderungen der LINKEN an die Regierung.
Wegen weniger als 0,1% aller Kinder in Deutschland sollen Gesetze für alle neu geschrieben werden. Sogar die Eintragungen in diversen Formularen sollen sich ändern. Worte wie “Mutter” und “Vater” sollen verschwinden und mit “Bindungsperson” und “Elternteil 1“ oder „2“ und ähnlichen Bezeichnungen ausgetauscht werden.
Folgendes fragen Katrin Werner, Doris Achelwilm, Dr. Petra Sitte und weitere Abgeordnete der Fraktion DIE LINKE.
(07.09.2018 – aus einer der Anfragen, die in den Monaten vor der Veröffentlichung des Leopoldina-Entwurfs erfolgt sind)
– Inwiefern sieht die Bundesregierung Handlungsbedarf, die Ehe auch für Menschen zu öffnen, die personenstandsrechtlich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugeordnet werden wollen?
– Mit welchen Maßnahmen möchte die Bundesregierung sicherstellen, dass die Prüfung zur Eignung zur gemeinsamen Adoption für gleichgeschlechtliche Paare sowie für Partnerschaften mit Trans*-Elternteilen diskriminierungs- und vorurteilsfrei durchgeführt wird?
-Welche Hilfsangebote gibt es für trans- und intergeschlechtliche Paare, die einen Kinderwunsch haben (bitte nach Bundesländern aufschlüsseln)?
-Für den Fall, dass die Bundesregierung einen solchen Gesetzentwurf in den Deutschen Bundestag einbringen will, teilt sie die Auffassung, dass die assistierte Reproduktion allen Menschen unabhängig von Familienstand und sexueller Orientierung bzw. geschlechtlicher Identität offen stehen sollte, sofern dies technisch möglich ist?
– Wie viele Kinder leben nach Kenntnis der Bundesregierung in Familien mit gleichgeschlechtlichen Eltern (bitte nach Bundesländern und Geschlecht bzw. Personenstand der Eltern aufschlüsseln)? Im Jahr 2013 (Basis: Scientific Use File des Mikrozensus 2013) gab es hochgerechnet ca. 76. 000 Privathaushalte mit gleichgeschlechtlichen, zusammenlebenden Paaren (davon: 8. 000 Haushalte mit wenigstens einem Kind). In 20. 257. 000 Privathaushalten lebten verschiedengeschlechtliche, zusammenlebende Paare (davon: 6. 470. 000 Haushalte mit wenigstens einem Kind). In 19. 071 . 000 Privathaushalten gab es kein zusammenlebendes, erwachsenes Paar (davon 1. 590. 000 Haushalte mit wenigstens einem Kind)…..
…Unter den ca. 76. 000 Privathaushalten mit gleichgeschlechtlichen, zusammenlebenden Paaren sind ca. 35. 000, in denen wenigstens eine Person eine eingetragene Lebenspartnerschaft angibt (aktuell oder aufgelöst), ca. 5. 000 davon sind Haushalte mit wenigstens einem Kind. Somit scheinen zum einen Kinder in Paarhaushalten zweier Frauen häufiger aufzutreten als in Paarhaushalten zweier Männer. Zum anderen ist die relative Häufigkeit von Kindern in Haushalten gleichgeschlechtlicher Paare höher, wenn es sich um eine eingetragene Partnerschaft handelt.
Zusammengefasst: Die 8.000 Haushalte der gleichgeschlechtlichen Paare (mit im Durchschnitt wenigen Kindern, welche meistens aus den früheren heterosexuellen Beziehungen ihrer Eltern stammen), sollten mit über 6.470.000 Haushalten verschiedengeschlechtlicher Eltern gleichgestellt werden (die nicht nur zahlreicher sind, sondern im Durchschnitt auch mehr Kinder pro Haushalt haben).
Also, wegen 0,1% der Bevölkerung werden Gesetze neu geschrieben und sogar die Leihmutterschaft in die öffentliche Debatte gebracht. Das ist ein gefährliches und unvernünftiges Experiment und eine gesellschaftliche Entwicklung, die jede Frau nervös machen sollte.
Beachten Sie bitte die besorgniserregende Tendenz, das Wort “Mutter” aus den Formularen zu streichen (DIE LINKE und die SPD)
– Welchen Handlungsbedarf sieht die Bundesregierung, die rechtliche Zuordnung von Eltern zu ihren Kindern geschlechtsneutral zu gestalten, und bis wann plant sie entsprechende Gesetzesänderungen?
- a) Plant die Bundesregierung, insbesondere § 1591 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) dahingehend zu ändern, die Person, die ein Kind geboren hat, als „ersten Elternteil“ zu bezeichnen? Wenn nein, warum nicht?
- b) Schließt sich die Bundesregierung hinsichtlich der Zuordnung des zweiten Elternteils der Empfehlung des „Arbeitskreises Abstammungsrecht“ des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) an, dass das Geschlecht des Elternteils an dieser Stelle unerheblich ist? Wenn nein, warum nicht?
Wie aus der “Ehe-für-alle” in wenigen Jahren “Leihmutterschaft-für-Sie” wurde
Ich erinnere mich noch an den Morgen, an dem mein Mann mir aus der Zeitung vorgelesen hat, dass “Ehe-für-alle” in Deutschland offiziell wird. Meine Reaktion war: Wie schön!
Wir haben im Freundeskreis ein schwules Paar, mittlerweile sind sie verheiratet – für sie habe ich mich gefreut. Außerdem dachte ich, warum sollten es gleichgeschlechtliche Paare besser haben als ich?
Ehen sind nämlich schwierig, und allen Menschen in der Welt, die sich an diese harte Arbeit trauen möchten, wünsche ich viel Glück und Spaß dabei.
Außerdem glaube ich an die Liebe, und die SPD sagte uns in 2017, dass die “gleiche Liebe den gleichen Respekt erhalten soll”.
Aber nach kaum zwei Jahren scheinen Liebe und Respekt nicht mehr zu reichen.
Ehen brauchen Kinder, und was aus körperlichen oder Lifestyle-Gründen nicht geht, sollte jetzt käuflich gemacht werden. Die Rechnung bleibt bei Ihnen, meine liebe Leserin, und den zukünftigen Generationen von Frauen, die ihre Körperfunktionen gegen Geld zur Verfügung stellen sollen.
Das neue Konzept heißt “Familienbildung mit Hilfe Dritter” und seit einigen Jahren arbeitet eine ganze Armee von Juristen institutionsübergreifend daran, die bisherige Gesetzgebung an die “Bedürfnisse und Rechte der Wunscheltern” anzupassen.
Was mir besonders Sorgen macht, ist einerseits die Kompromisslosigkeit, mit der die Leihmutterschaft in den Medien in Deutschland verharmlost, und gleichzeitig unter dem Radar in die Gesetze eingeschleust wird (beschrieben hier: Leihmutterschaft bald im Fortpflanzungsmedizingesetz in Deutschland?!). Dabei handelt es sich um ein Prozess, bei dem gleichzeitig ein Kind verkauft und eine Frau mit 100% fremdem Gewebe schwanger wird.
Auf zellulärer Ebene ist Leihmutterschaft eine immunologische Gewalt, die bis jetzt zu unzähligen Komplikationen geführt hat (Zweifach-Mama wird Leihmutter – und stirbt bei der Geburt).
Und dieser Prozess wird seit Jahren als unbedenklich vorgestellt, als etwas, was in anderen Ländern schon längst “gang und gäbe” wäre (FDP-Politiker wollen Leihmutterschaft in Deutschland erlauben – ein Artikel aus dem Jahr 2011).
Es wird so getan, als würden wir das ganz Offensichtliche nicht mehr verstehen und jeder, der die Leihmutterschaft hinterfragt, sollte erst einmal seine eigene Unsensibilität und Intoleranz infrage stellen.
Von der Theorie in den Alltag: So soll Elternschaft nach und nach abgeschafft werden
Schauen Sie bitte, welche Ratschläge die Familienministerin Franziska Giffey (SPD) vor kurzem verbreitete:
Die Lehrer sollten in Formularen auf geschlechtsneutrale Formulierungen achten. Empfehlung: Nicht mehr „Mutter“ und „Vater“ schreiben, sondern nur noch „Elternteil 1“ und „Elternteil 2“.
Auf diese Weise sollen Lehrer vermeiden, dass sich gleichgeschlechtliche Elternpaare diskriminiert fühlen.
Und wenn das meine und Ihre Gefühle verletzt?
Wer soll darüber entscheiden, wessen Gefühle wichtiger zu bewerten sind?
Wenn Sie jetzt denken: es ist doch nicht wichtig, was auf dem Formular steht, kann ich Ihnen versichern, dass es in dieser Sache um etwas Wichtigeres geht.
Seitdem ich Kinder habe und mit diesen Themen konfrontiert bin, ist für mich nicht mehr zu übersehen, dass es in unserer Gesellschaft Kräfte gibt, die darauf zielen, die Öffentlichkeit umzuerziehen und die familiären Bande zu schwächen. Angesichts der Tatsache, dass in Großstädten 50% der Ehen geschieden werden und die meisten Kleinfamilien so wie noch nie zuvor in der menschlichen Geschichte isoliert vom Kontext der Großfamilie leben, betrachte ich diese Entwicklungen als sehr besorgniserregend.
Die Empfehlungen einer Familienministerin an die Lehrer, die Worte “Mutter” und “Vater” zu meiden, werden deshalb keine Ungleichheit abschaffen oder Frieden und Harmonie in unserem Alltag wachsen lassen. Vielmehr schwächt solcher Unsinn die Essenz dessen, was uns zu Menschen macht – starke Bindungen in der Familie, und natürlich auch die Sprache bzw. das Recht, unsere Gedanken frei zu formulieren ohne bevormundet zu werden, wie die Verbindung zwischen den Eltern und ihren Kindern bezeichnet werden sollte.
Fachleute unerwünscht, Politikwissenschaftler unter sich: Die Rolle der Medien
Also, nicht nur die im Fortplanzungsmedizingesetz versteckte Leihmutterschaft halte ich für problematisch. Mit Sorge beobachte ich die Tendenz, dass verschiedenste Sachverhalte – Samenspende, Eizellspende und Embryonenspende durcheinandergebracht und in einem Atemzug ausgesprochen werden.
Das halte ich für gefährlich angesichts der Tatsache, dass assistierte Methoden der Reproduktion relativ neue Verfahren sind. Viele Menschen wissen immer noch nicht, wie gravierend die Unterschiede zwischen diesen Methoden sind, sowohl inhaltlich als auch in den daraus entstehenden Konsequenzen. Die Medien mussten sich ihrer Verantwortung bewusst sein, wenn sie über Fortpflanzung berichten.
Mein Vorschlag: Lasst einfach Biologen über Biologie und Mediziner über Medizin sprechen. Juristen und Sozialwissenschaftler sind keine Kinderwunschärzte. Keine halbe Fakten und keine Ideologien im Fortpflanzungsgesetz.
Zusammenfassung: Die Vorschläge der Nationalen Akademie der Wissenschaften öffnen unzählige Möglichkeiten für Missbrauch
In einer Welt wachsender Unsicherheit, in der niemand weiß, was die Zukunft bringt und welche Parteien die Regierungen bilden werden, kann jedes falsche Wort in einem national wichtigen Gesetz alle Türen für potentiellen Missbrauch öffnen.
Zurzeit gibt es in Deutschland viele Politiker und Gruppen, die die “Reproduktionsfreiheit der Minderheiten” durchzusetzen versuchen. Mich macht das nervös. Ich finde es erschreckend, dass der Entwurf zum Fortpflanzungsmedizingesetz nicht gut durchdacht ist und die Bedürfnisse der Mehrheit dabei nicht berücksichtigt werden. Das macht mir Sorgen, weil es um die gesellschaftlich relevanten Themen geht (jetzt schon kommen ca. 3-5% der Kinder in DE mit Hilfe der Technologien auf die Welt, Tendenz steigend).
Außerdem haben Gesetze ihr eigenes Leben!
Einmal verabschiedet können die Gesetze jahrzehntelang wirksam bleiben. Ein Beispiel: das Heilpraktikergesetz wurde 1939 entworfen, unter Umständen, an die wir heute lieber nicht mehr denken. Heute noch, 80 Jahre danach, werden alle Heilpraktiker-Prüfungen nach diesem Gesetz abgelegt.
Was wissen wir, wie die Leihmutterschaft in einer Zukunft, die wir uns überhaupt nicht vorstellen können, missbraucht werden kann?
Es gilt als abgesichert, dass die Vorschläge der Leopoldina in dieser Legislaturperiode nicht angenommen werden.
Aber in der nächsten?
Und in der Zukunft?
Es macht mir Sorgen, dass Menschen, die Kinder nicht zeugen können oder wollen, gern aber kaufen würden, politisch organisiert sind und ihre Interessen gemeinsam und entschlossen durchsetzen.
Was können Sie dagegen tun?
Gern würde ich sagen, LIKEen Sie meine Seite, teilen Sie meinen Artikel auf Facebook und alles wird besser!! Leider hilft das alles nicht. Diese Themen werden in der Öffentlichkeit nicht diskutiert und in den sozialen Medien schon gar nicht.
Aber reden Sie bitte darüber mit anderen Menschen.
Lassen Sie alle Frauen in Ihrem Freundeskreis erst einmal Bescheid wissen, was läuft. Und Augen auf bei den nächsten Wahlen! Seien Sie bereit, an jeder Wahlurne sagen zu können: Leihmutterschaft geht gar nicht!
In einer Welt wachsender Unsicherheit, in der niemand weiß, was die Zukunft bringt und welche Parteien die Regierungen bilden werden, kann jedes falsche Wort in einem national wichtigen Gesetz alle Türen für potentiellen Missbrauch öffnen.
Stellen Sie klar, dass Sie nicht in einer Gesellschaft leben möchten, in der durch die Hintertüre Gesetze verankert werden können, die sich gegen Ihre reproduktiven Rechte richten. Seien Sie bereit, an jeder Wahlurne sagen zu können: Leihmutterschaft geht gar nicht!
Noch interessant. Aktion Leben kritisiert fehlende Kontrolle und Transparenz bei den Kinderwunschbehandlungen:
Höchst problematisch seien auch Hinweise, homosexuellen Paaren könne ihr Kinderwunsch erfüllt werden – was für männliche Paare Leihmutterschaft bedeute. “Wer kontrolliert und ahndet Übertretungen oder grenzwertige Informationen am Rande der Legalität?”, hinterfragte die Aktion-Leben-Generalsekretärin. Weiterlesen HIER