10 einfache Tipps zur Verbesserung der Samenqualität
Wenn Ihr Mann ein Top-Spermiogramm hat, dann ist ja alles gut.
Aber leider ist es so, dass in vielen Studien festgestellt wurde, dass die Qualität der Spermien seit mehr als 20 Jahren bei Männern in Deutschland (wie auch in fast allen anderen westlichen Industrienationen) abnimmt.
Das bezieht sich sowohl auf die Anzahl, die Beweglichkeit und die Überlebensfähigkeit der Spermien. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass es mit unserem Lebensstil zusammenhängen muss.
Vielleicht haben Sie schon davon gehört, dass in Untersuchungen festgestellt wurde, dass die Ursache der ungewollten Kinderlosigkeit zu ca. 40 % beim Mann liegt, zu ca. 40 % bei der Frau, und bei 20 % sind beide beteiligt bzw. es lässt sich keine Ursache finden.
Kann man ein sehr schlechtes Spermiogramm verbessern?
Ich fragte Dr. Reinhard Hannen von der Kinderwunschpraxis Ceres in Berlin:
Kann man trotz schlechtem Spermiogramm schwanger werden?
Dr. Hannen: Ja man kann oft trotz schlechtem Spermiogramm schwanger werden, weil die sehr intakte Eizelle ggf. mögliche Chromosomenschäden von Spermien “reduzieren” bzw. nivellieren kann. Erst wenn auch die Eizelle geschädigt ist, dann kann diese die genetischen Probleme der Spermien nicht mehr reparieren.
Mit meiner persönlicher Emfpehlung: Kinderwunschzentrum CERES in Berlin
Welche Werte sind beim Spermiogramm entscheidend für eine natürliche Zeugung?
Dr. Hannen: Bei Spermiogramm gibt es mehrere wichtige Faktoren. Zum Einem ist die Anzahl der Spermien wichtig damit diese überhaupt den langen Weg vom Muttermund bis zur Eizelle im Eileiter bewältigen können braucht. Es mehrere Millionen Spermien denn der Weg ist lang und gefährlich. Zum anderen ist auch die Beweglichkeit der Spermien wichtig. Wenn die Spermienkrieger müde sind kommen sie halt nicht ans Ziel oder haben keinen Power mehr in die Eizelle einzudringen.
Dann müssen die Spermien auch richtig gesund aussehen. Ein Spermium mit zwei Köpfen oder zwei Schwänzen ist nicht normal geformt und kann nicht in eine Eizelle eindringen.
Schließlich gibt es dann nach einigen Untersuchungen die man nur sehen kann wenn man stark auf 6600-fach vergrößert. Hier kann man in jeden Spermienkopf hinein schauen und kann sehen ob die Spermienköpfe Vakuolen also Löcher haben. Man hat festgestellt, dass Spermien mit sehr vielen Löchern im Kopf weniger befruchtungsfähig sind. Was es mit den Vakuolen auf sich hat ist nicht erforscht. Manche vermuten das die Vakuolen eine zelleigenen Abfallentsorgungsmechanismus darstellen andere mutmaßen, dass die Vakuolen mit Umweltgiften oder gar Parasiten gefüllt sein könnten.
Die Rolle der DNA-Verpackung in der Samenqualität
Schließlich ist noch die genetische Struktur der Spermien wichtig . Hier gibt es einen Anfärbungstest bei dem man sehen kann, welche Spermien einen Hof haben und welche nicht. Man kann die Chromosmenintegrität sehen oder auf Deutsch sehen wie viel Erbinformation im Spermienkopf fragmentiert oder kaputt ist.
Also was ist denn nun das wichtigste Kriterium?
Das sind eine schwierig zu beantwortende Frage denn was ist das wichtigste beim Auto? Die Räder, der Motor oder das Getriebe? Alle sind wichtig denn nur das Zusammenspiel aller Teile ergibt ein funktionsfähiges Sperma!
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Sperma verbessern dank einfachen Veränderungen im Lifestyle
Oft stecken die Ursachen für ein schlechtes Spermiogramm im eigenen Lebensstil. Mit diesen (relativ einfachen) Veränderungen können Sie Ihrem Mann helfen, die Qualität seiner Spermien zu verbessern.
1. Übergewicht vermeiden
Studien liefern immer wieder Hinweise darauf, dass sowohl bei Übergewicht als auch bei Untergewicht die Spermienqualität leidet (und wie Spermien Papas Gewicht speichern lesen Sie hier).
Denn es werden weniger Samen produziert, die zudem auch noch beschädigt sein können. Männer mit Übergewicht haben eine um ca. 20% geringere Spermienkonzentration, Männer mit Untergewicht bis zu 36%! Übergewichtige Männer haben häufig einen niedrigeren Hormonspiegel im Blut und es könnte auch sein, dass Fett um die Hodengefäße angelagert wird und so das Kühlsystem unterbindet.
2. Kühle Hoden bewahren
Die optimale Umgebungstemperatur für Spermien liegt ungefähr 1 – 3 Grad unter der Körpertemperatur. Das Hodengewebe bewirkt dies u.a. durch ein kompliziertes Venengeflecht und die Luftzirkulation um die Hoden. Wird dieses Kühlsystem gestört, leidet die Spermienproduktion, denn nur bei 34-35° C kann sie gut funktionieren. Alles, was darüber liegt, stoppt sie. Also, wer zu enge Hosen (Unterhosen) trägt, zu heiß badet (Vollbäder), häufig die Sauna besucht, die Autositzheizung stark aufdreht, sich wenig bewegt (sei es auf der Arbeit oder auch zu Hause) oder häufig das Laptop auf dem Schoß hält, kann seiner Spermaproduktion schaden. Es gibt unterschiedliche Aussagen, was das Tragen vom Handy in der Hosentasche betrifft, aber ich würde da lieber auf Nummer sicher gehen und es vermeiden.
3. Sport: Regelmäßige Bewegung verbessert die Samenqualität
Zu viel Sport, insbesondere extremer Ausdauersport, vermindert auf Dauer die Spermienproduktion. Die Ausschüttung von Testosteron wird gesenkt und die Hoden können überhitzt werden. Moderater Sport, d.h. regelmäßige Bewegung, kann die Testosteron – und somit die Spermaproduktion erhöhen und das Körpergewicht im Normalbereich halten. Joggen oder Walken sind z.B. empfehlenswert.
4. Extra Omega-3 nehmen
Es ist wichtig auf eine ausreichende Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren zu achten, denn dadurch wird die Elastizität der Spermienmembran verbessert, die für eine erfolgreiche Befruchtung essentiell ist. Walnüsse, pflanzliche Öle (Leinöl, Leindotteröl, Chiaöl, Hanföl, Walnussöl), und natürlich auch Fisch und Meeresfrüchte enthalten Omega-3-Fettsäuren, wobei man darauf achten sollte, dass sowohl der Fisch als auch die Meeresfrüchte nicht mit Schwermetallen und anderen Giften belastet sind.
5. Ernährung leicht umstellen
Viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte sorgen für gesunde Spermien und erhöhen so die Fruchtbarkeit. Die in Obst und Gemüse enthaltenen Antioxidantien sorgen für eine höhere Spermienkonzentration und Qualität.
Vitamin E gilt oft als das Fruchtbarkeitsvitamin beim Mann. Vitamin E findet man in pflanzlichen Ölen (Weizenkeimöl, Sonnenblumenöl, Sesamöl, Olivenöl, Kokosöl), Nüssen und Mandeln. Um optimal wirken zu können, braucht es aber Vitamin C. Vitamin C schützt die DNA vor Angriffen durch freie Radikale. In unseren Breiten enthalten die Hagebutte, Sanddorn und die schwarze Johannisbeere viel Vitamin C.
Insgesamt ist die mediterrane Küche bzw. eine ausgewogene, vollwertige Ernährung mit Vollkornprodukten, Obst, Gemüse, Pflanzenölen und Milchprodukten zu empfehlen, da sie sich positiv auf die Spermienqualität und das Körpergewicht auswirkt (gilt auch für Frauen). Außerdem sollte der Zuckerkonsum eingeschränkt werden. Das gleiche gilt für fettiges Essen, Fleisch und Soja, denn östrogenhaltige Inhaltsstoffe in Sojaprodukten und Hülsenfrüchten stehen im Verdacht, sich negativ auf die Spermien auszuwirken.
Förderlich sind auch die Mineralstoffe Zink und Folsäure, denn sie erhöhen die Spermienproduktion, wirken positiv auf die Spermienbeweglichkeit und verringern die Anzahl beschädigter Spermien. Eine Studie der Universität Berkeley in Kalifornien besagt, dass eine ausreichende Zufuhr von Folsäure sowohl das Down-Syndrom-Risiko als auch das Risiko einer Fehlgeburt senken kann.
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6. Stress und Spermienqualität vertragen sich nicht gut
Es ist sehr wichtig, sich nicht unter Druck zu setzen bzw. setzen zu lassen, weil der Stress sich auf die Spermienqualität negativ auswirken kann. Eine Studie, die im „Fertility and Sterility“ veröffentlicht wurde (Effects of work and life stress on semen quality, Janevic et al. 2014), wurde ein klarer Zusammenhang zwischen belastenden Lebensereignissen und der Beweglichkeit, Form und Konzentration von Spermien gefunden (hier finden Sie mehr).
Natürlich ist es nicht leicht, dem Leistungsdruck zu entkommen, wenn man einen sehr starken Kinderwunsch verspürt. Hilfreich können dabei autogenes Training, Yoga oder andere Entspannungstechniken sein, um Stress abzubauen.
7. Raucher und Raucherinnen sind weniger fruchtbar
Da Rauchen zu missgebildeten Spermien mit verändertem Erbgut führt und die Fruchtbarkeit senkt, kann es länger dauern, bis der Kinderwunsch in Erfüllung geht.
Durch das beschädigte Erbgut steigt zudem das Risiko einer Fehlgeburt. Zusätzlich kann das Nikotin zu gesundheitlichen Problemen beim Kind führen.
Raucht die Mutter während der Schwangerschaft, ist die Fruchtbarkeit ihres Sohnes davon betroffen.
Er kommt früher in die Pubertät, die Hoden sind oft kleiner ausgebildet, die Spermienmenge ist verringert und es werden weniger Hormone gebildet, die mit der Spermienproduktion zusammenhängen.
Jeder Tag ohne Rauchen wirkt sich auf die Spermienqualität positiv aus. Studien haben gezeigt, dass sich ein ehemaliger Raucher aber durchschnittlich 1 ½ bis 2 Jahre gedulden muss, bis er den Status eines Nichtrauchers erreicht.
8. Alkohol mag nicht zu einem schlechten Spermiogramm führen, sollte aber bei einem schlechtem Spermiogramm vermieden werden
Studien haben aufgezeigt, dass längerer Alkoholkonsum den Testosteronspiegel senkt, die Samenqualität sowie die Morphologie der Spermien verschlechtert. Ca. 8% der Alkoholiker sind von Impotenz betroffen und bei der Hälfte von ihnen kann dieses Problem selbst durch eine radikale Abstinenz nicht mehr gelöst werden.
9. Umweltgifte meiden
In dieser Studie hier von T.H. Chan et al. von Harvard School of Public Health wurde herausgefunden, dass Pestizide die Spermienqualität beeinträchtigen. Und nicht nur sie, auch der Kontakt mit Blei und anderen giftigen Chemikalien kann sich negativ auf die Spermienqualität und –quantität auswirken.
Risikoreich sind zudem Östrogene, die durch die starke Verbreitung der Anti-Baby-Pille ins Grund- und Trinkwasser gelangen. Zusätzlich enthalten etliche Industrieprodukte Stoffe, die wie Östrogene wirken (z.B. Weichmacher in Plastik, ich hatte vor wenigen Wochen darüber einen Artikel veröffentlicht).
10. Achtung bei Anabolika und Medikamenten
Bitte nicht zu Anabolika greifen, denn Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sich bei längerem Missbrauch von Anabolika die Wahrscheinlichkeit erhöht, unfruchtbar zu werden. Die Hoden können sich zurückbilden und die Eigenproduktion des Testosterons wird geringer. Im Extremfall konnten bei einigen Männern, die an einem Test teilnahmen, überhaupt keine Spermien mehr im Ejakulat nachgewiesen werden.
Die Spermienproduktion kann durch anabole Steroide sehr gefährdet werden. Diese synthetischen Sexualhormone befinden sich in Präparaten zum Muskelaufbau und in Haarwuchsmitteln. Sie bewirken, dass der Körper kaum noch natürliches Testosteron ausschüttet, was wiederum entscheidend für die Spermienproduktion ist.
Androgene Steroide wurden bereits als Grundlage für eine Pille für den Mann gehandelt, weil sie die Spermienproduktion extrem drosseln. Im Allgemeinen kann diese Wirkung jedoch wieder rückgängig gemacht werden, sobald die Mittel abgesetzt werden. Bei dauerhaftem Missbrauch (z.B. bei Bodybuildern, Sportlern) kann das Hormonsystem aber gravierend geschädigt werden.