Wird die Eizellreserve durch eine IVF Stimulation kleiner oder beschädigt?
Ein unlogisches Phänomen langsam und verständlich erklärt
Frauen, die sich Kinderwunschbehandlungen unterziehen, machen sich oft Sorgen, dass eine hormonelle Stimulation der Eierstöcke während IVF/ICSI ihre Eizellreserve beschädigt. Denn durch die Hormonspritzen werden 5 oder 10 oder sogar 15 Follikel zum Wachstum angeregt statt nur einem, wie es im natürlichen Zyklus der Fall ist. Es wäre also logisch, dass eine Eizellreserve nach einer IVF Stimulation schneller “verschwindet” bzw. durch mehrere Stimulationen sogar beschädigt wird, oder?
Das ist aber nicht der Fall.
Ich versuche jetzt zu erklären, warum Eizellen keine Mathematik sind und warum eine IVF Stimulation nur die Zellen rettet, die sonst gestorben wären. Zum Schluss lesen Sie die Zusammenfassung aus dem Mund eines Kinderwunsch-Arztes, der jeden Tag Follikeluntersucht und sich mit der Eizellreserve bestens auskennt.
Wie viele Eizellen reifen pro Monat?
Eine durchschnittliche Frau hat zum Zeitpunkt der Pubertät 300. 000 bis 400. 000 Eizellen. Jeden Monat sterben durchschnittlich 1.000 ab. Bei den älteren Frauen verlangsamt sich zwar der Verfall, leider sinkt aber gleichzeitig die Qualität der Eizellen.
Diese ca. 1.000 Zellen, die in jedem Menstruationszyklus schwinden, tun das nicht an einem Tag. Stellen Sie sich Ihre Eierstöcke am besten wie einen Topf mit kochendem Wasser vor, indem immer kleine, aufsteigende Luftblasen beobachtet werden können.
Was treibt sie an? Warum sind ausgerechnet diese Eizellen dran; was hat sie aus dem tiefen Schlaf geweckt?
Niemand weiß es.
Jedenfalls machen sich in Ihren Eierstöcken jeden Tag etwa 30 bis 40 dieser “Primärzellen” auf eine etwa 3-Monate lange Reise – mit dem Ziel, die Oberfläche der Eierstöcke zu erreichen.
Wenn sie dort ankommen, sind sie schon ein bis zwei Millimeter groß – wahre Zell-Supernovas, die man mit Ultraschall sogar sehen kann!! In der Welt der Zellen ist das eine große Ausnahme. Die medizinische Welt hat für die Eizellen in dieser Größe einen Namen: Antralfollikel.
Gerade an der Oberfläche der Eierstöcke angekommen, sterben die meisten Antralfollikel schnell ab. Das ist zwar traurig, aber an den meisten Tagen im Monat hat der Körper einfach anderes zu tun als an die Reproduktion zu denken.
Nur alle etwa vier Wochen, so zum Zyklusanfang, wird plötzlich im Gehirn jeder jungen Frau ein Hormon namens FSH ausgeschüttet. Der Kopf schreit quasi nach unten: Hallo Eizellen, aufwachen!
In diesem Moment bekommen die 30-40 Antralfollikel, welche zufällig an dem Tag vor Ort sind, eine Chance, weiter zu wachsen anstatt zu sterben, so wie alle anderen Antralfollikel an allen anderen Tagen im Monat.
Das FSH Signal fällt nach 1-2 Tagen aber ab.
Die Follikel sterben wieder, bis auf einen einzigen, der groß genug ist, um auch ohne FSH weiter bis zum Eisprung zu wachsen. Also von allen Eizellen wird nur diese eine die Chance bekommen, befruchtet zu werden und ein neues Leben zu beginnen.
Also, auf zellulärer Ebene wird viel gestorben, und es findet sehr viel Selektion nach Kriterien statt, die wir weder verstehen noch beeinflussen können.
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Wann ist die Eizellreserve leer? Was bedeutet ein sehr niedriger AMH-Wert?
Oft erreichen mich E-Mails von Frauen, die sich große Sorgen machen, schon in der Menopause zu sein, nur weil sie einige Monate keine Blutung mehr bekommen oder einen niedrigen AMH-Wert haben.
Wenn die Zahl der Eizellen auf etwa 20.000 fällt wird es schwierig, die Eizellreserve bzw. AMH zu bestimmen, aus dem einfachen Grund, weil die meisten Labortests hier an ihre Sensitivitätsgrenze stoßen. Also keine Panik! Für eine Schwangerschaft brauchen Sie keine tausenden von Zellen, sondern eine einzige perfekte und gesunde Eizelle, die mit einem genauso perfekten und gesunden Spermium einen lebensfähigen Embryo bildet.
Also, auch mit einem sehr niedrigem AMH sind Schwangerschaften möglich. Die Menopause kommt nicht über Nacht, sondern erst im Durchschnitt nach 13 Jahren, nachdem die Eizellen unter 20.000 gesunken sind. Eine seltsame Mathematik, oder?
Die Menopause kommt nicht über Nacht, sondern erst im Durchschnitt nach 13 Jahren, nachdem die Eizellen unter 20.000 gesunken sind.
Wie viele Eizellen werden bei der IVF entnommen?
Jetzt kommt die IVF Stimulation ins Spiel.
In der Vorbereitung auf eine IVF bzw. ICSI werden zu Beginn des Zyklus Spritzen mit FSH verabreicht, so dass der FSH-Spiegel nicht wie gewohnt absinkt. Diese anhaltende Erhöhung der FSH-Menge im Blut ist das Wichtigste, was die Hormonspritzen bewirken müssen. Es ist also ganz egal, ob Ihre Stimulationsspritzen Puregon, Menogon, Gonal oder Menopur heißen. Es ist immer der gleiche Wirkstoff dabei, nämlich das FSH.
IVF-Stimulation bzw. Hormonspritzen bewirken also, dass alle am Zyklusanfang gewachsenen Antralfollikel weiter wachsen dürfen, ohne das ein einzelner die Dominanz übernimmt.
Daher spiegelt die Anzahl der gewonnenen Eizellen in einem hormonell stimulierten IVF-Zyklus direkt die Zahl der Antralfollikel am Zyklusanfang (und die Zahl der Antralfollikel an jedem beliebigen Tag im Monat spiegelt wiederum die verbleibende Eizellreserve wider).
Mit den Worten von Dr. Reinhard Hannen aus dem Kinderwunschzentrum Ceres in Berlin:
“In jedem Zyklus werden mehrere Follikel auf die Wachstumsreise geschickt, aber nur ein Follikel ovuliert. Die anderen Follikel gehen unwiederbringlich verloren. Bei der Stimulation retten wir alle herangereiften Follikel und frieren überzählige Eizellen ein.
Fazit: es werden im stimulierten Zyklus keine Eizellen “verschwendet” und es kommt auch aufgrund von Stimulationen nicht zu einer vorzeitigen ovariellen Alterung. Wir retten also die Follikel, die sonst verloren gegangen wären.”
Eizellen verbessert, schwanger geworden
Gestern erreichte mich eine E-Mail, in der eine meiner Klientinnen beschrieb, wie die Qualität ihrer Eizellen besser wurde, nachdem sie vor 5 Monaten ihre Ernährung umgestellt hat und ihre Vitaminpräparate ihrem Hormonprofil angepasst wurden:
Mirjana: ” Ich habe in diesem Monat eine erneute IVF gemacht und hatte 4 Eizellen, die punktiert werden konnten und 3 haben sich auch befruchten lassen! 2 waren sehr gut. Das ist richtig super für mich, denn im Januar hatte ich gar keine Eizelle, die befruchtet werden konnte. Also ein riesiger Erfolg und ich habe mich gefreut…” .
Noch viele weitere positive Berichte finden Sie hier. (Gibt es noch Frauen, denen es so geht wie mir? Meine Klientinnen, die mit 35+ schwanger wurden)
Auf zellulärer Ebene findet viel Selektion statt, nach Kriterien, die wir weder verstehen noch beeinflussen können.