Über Vitamin D, Kinderwunsch und Verschleierung
Im Gespräch mit einem der bekanntesten Vitamin D Forscher Europas
Pünktlich zum Herbstanfang habe ich mich mit einem der bekanntesten Vitamin D Forscher unterhalten (im deutschsprachigem Raum wird er manchmal als “Vitamin D Papst” bezeichnet), der auch der Gründer der sonnenallianz.de ist, Prof. Dr. Jörg Spitz.
DW: Alle reden von Vitamin-D-Mangel, aber woran kann eine Frau im gebärfähigen Alter erkennen, dass ihr Vitamin D3 fehlt?
Prof. JS: Es ist ganz schwierig, da wir keinen Sensor haben. Ein Chamäleon spürt, wann es in die Sonne gehen muss, wir Menschen aber nicht. Und die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau einen Vitamin-D-Mangel hat, liegt in Deutschland bei 80-90%.
In unseren Breitengraden muss man Bademeister sein und eine gute Saison haben, damit am Sommerende kein Vitamin D im Körper fehlt. Eine normale Frau, die nicht jeden Tag in der Sonne (und ohne Sonnenschutzmittel) ist, wird höchstwahrscheinlich einen Vitamin-D-Mangel haben. Es sei denn, sie nimmt Nahrungsergänzungsmittel zu sich. Am besten ist es, den Vitamin-D-Spiegel gelegentlich messen zu lassen, weil viele der Präparate auf dem deutschen Markt zu niedrig dosiert sind.
DW: Wo bzw.wie kann eine Frau ihr Vitamin D messen lassen, wenn ihr Hausarzt nicht von alleine auf die Idee kommt?
Prof. Jörg Spitz: Wenn der Hausarzt oder der Gynäkologe nicht mitspielt, was immer noch häufig der Fall ist, da die Kollegen nicht aufgeklärt sind bzw. ein bestimmtes Budget einhalten müssen, sollte die Frau einfach zum nächsten Labor in ihrer Stadt gehen. Da zahlt sie ganz einfach wie jeder andere Privatpatient ihre Rechnung selbst. Das Blut muss nur einmal abgenommen werden (jedes Labor hat das entsprechende Personal dazu und freut sich sogar über jeden Auftrag). Das Ergebnis ist in wenigen Stunden fertig, und das Ganze kostet etwa 30 Euro. Also keine Frau muss heutzutage jemanden darum bitten oder es sich ausreden lassen, wenn sie ihren Vitamin-D-Wert erfahren möchte.
DW: Das hört sich einfach an. Ich habe es selbst schon mehrmals gemacht (und nicht nur in Deutschland) und kann nur bestätigen, dass das Ganze genauso funktioniert. Trotzdem werden viele überrascht sein, dass es so einfach gehen kann. Woran liegt das?
Prof. Jörg Spitz: Wir sind in Deutschland sehr fokussiert, dass alles über den Hausarzt abläuft und erledigt wird. Das heißt, viele Dinge, die beim Hausarzt nicht auf dem Radar sind, fallen weg. Und wenn Sie Pech haben und Ihr Hausarzt schlecht aufgeklärt ist, kann er Ihnen sogar noch sagen: „Es ist Unsinn, auf welche Gedanken Sie kommen. Was könnte Vitamin-D-Mangel mit Ihrem Kinderwunsch oder Ihren wiederholten gesundheitlichen Problemen zu tun haben?“
Forschungen zu den Folgen des Vitamin-D-Mangels sind nicht mehr neu. Warum sind viele Ärzte bei einem so wichtigen Thema nicht ausreichend aufgeklärt?
Dafür gibt es verschiedene Gründe. Der eine ist, dass es fast immer einen zeitlichen Abstand zwischen dem tatsächlichen wissenschaftlichen Fortschritt und dem gibt, was praktiziert wird. Das ist nicht nur beim Thema Vitamin D so. Hinzu kommt, dass die medizinischen Weiterbildungen überwiegend von der Pharmaindustrie organisiert werden. Und die Pharmaindustrie lehrt und produziert das, woran sie verdienen kann.
Die Marge für Produkte wie Vitamin D sind gering, dafür treten sie nicht an. Eine Jahresdosis von Vitamin D kostet 50 Euro. Deshalb muss die Pharmaindustrie, die in diesem Land letztendlich auch viele Menschen ernährt, sich auf andere Produkte fokussieren: neue Krebsmittel z.B., deren Jahresdosis zwanzig- oder hunderttausend Euro pro Patient bringen. Dies sind die Themen, in die investiert wird.
Man macht mit Medizin Business. Und es ist nicht die Medizin oder der Arzt, der sich falsch verhält, es ist die Gesellschaft, die die Medizin in diese Ecke gedrängt hat.
BABYGLÜCK – PIMP MY EGGS ONLINE KURS
Wie können Sie Ihren Körper auf die Schwangerschaft vorbereiten? Wie die Qualität der Eizellen auf dem natürlichen Wege verbessern? Welche Lebensmittel essen und welche meiden in der Kinderwunschzeit? Was sagen die neuen wissenschaftlichen Daten dazu?
BABYGLÜCK ist der einzige Videokurs in dem eine Biologin und zwei Kinderwunschärzte Sie auf Ihre Kinderwunschreise vorbereiten. Von Anfang bis Ende haben wir an alle wichtigen Themen gedacht, mit uns kommen Sie einen großen Schritt näher zu Ihrem Kind.
BABYGLÜCK VIDEOKURS KÖNNN SIE HIER HERUNTERLADEN oder HIER MEHR INFOS ZUM KURS FINDEN
DW: Welches ist der optimale Vitamin-D-Wert im Körper für Frauen mit Kinderwunsch?
Prof. Jörg Spitz: Eine Frau im gebärfähigen Alter sollte zwischen 40-60 ng/ml Vitamin D anstreben (ganz korrekt gesagt heißt die Substanz, die im Blut gemessen wird, “25-OH-Vitamin-D3”).
Um das zu erreichen, braucht eine Frau mit normalem BMI etwa 4.000 IE Vitamin D pro Tag. Und zwar jeden Tag. Frauen, die viel Körperfett haben, brauchen mehr, da Vitamin D fettlöslich ist und von diesem Fettgewebe prompt aufgenommen wird.
DW: Sollten Vitamin-D-Kapseln wirklich täglich genommen werden? Wir hören in letzer Zeit oft von Vitamin-D-Injektionen bzw. Tabletten, die nur einmal pro Woche verabreicht werden?
Prof. Jörg Spitz: Einmal in der Woche ist zwar bequem, aber die tägliche Dosis ist effektiver. Es gibt gute Studien, die belegen, dass die tägliche Dosis besser wirkt als eine Dosis in längeren Abständen.
DW: Was ist mit Frauen, die Teile ihres Körpers verschleiern? Wie bekommen sie genug Vitamin D?
Prof. Jörg Spitz: Verschleierung ist im Sinne der Vitamin-D-Synthese in der Tat ein großes Problem. Frauen, die glauben, sich korrekt zu verhalten, weil ihnen das gelehrt worden ist, blockieren dadurch ihre Vitamin-D-Produktion komplett. Ein Beispiel: im Iran, wo die Verschleierung der Frauen nach der Revolution massiv angestiegen ist, hat sich die Multiple Sklerose bei Frauen verzehnfacht. Innerhalb dieser wenigen Jahre!
Es ist weltweit so: wo die Frauen sich verschleiern, blockieren sie damit die Vitamin-D-Synthese und gefährden kurz- und längerfristig ihre eigene Gesundheit und die ihrer Kinder (hier finden Sie mehr darüber, wie ein US-amerikanisch-schwedisches Forscherteam neulich den lang bestehenden Verdacht bestätigte, dass Vitamin-D-Mangel eine Ursache von MS ist).
DW: Eine ernste Situation in Anbetracht der Tatsache, dass sich in Deutschland viele junge Frauen verschleiern. Was würden Sie ihnen vom Standpunkt der Krankheitsprävention raten? Das ist keine einfache Situation, der eigenen Gesundheit und gleichzeitig den familiären Werten gerecht zu werden.
Prof. Jörg Spitz: Doch, es ist ganz einfach. Verschleierte müssen Vitamin D ergänzen, und zwar noch mehr als die anderen. Zum Glück muss niemand in die Sonne gehen, um Vitamin D zu bekommen. Diese Frauen können Vitamin D ersatzweise über Tabletten bekommen, vergleichbar mit den Veganern, die gelegentlich B12 substituieren müssen, um ihrem Körper bei der Hämoglobinsynthese zu helfen.
Auch europäische Frauen, die nicht verschleiert sind, aber den ganzen Tag in geschlossenen Räumen verbringen und ihre Haut kaum der Sonne aussetzen, sollten sich keine Illusionen hinsichtlich ihres Vitamin-D-Status machen. Sie alle müssen zusätzlich Vitamin D nehmen.
DW: In wieweit können die Vitamin-D-Kapseln die Sonne ersetzen?
Prof. Jörg Spitz: Selbstverständlich beinhaltet die Sonne mehr als jedes Vitaminpräparat. Der Tag-Nacht-Rhythmus, die infraroten Strahlen, die angekurbelte Serotonin Produktion…Aber die Frauen, die das Beste – eben die Sonne – aus egal welchen Gründen nicht wählen, sollten die zweitbeste Lösung suchen, und das sind die Vitamin-D-Präparate, die so gut wie nichts kosten.
Wenn eine Frau für wenig Geld im Jahr Folgendes bewirken kann: leichter schwanger werden, bessere Implantationsraten, erfolgreichere IVF, um ein Drittel geringeres Risiko, am Mammakarzinom zu erkranken, und sogar beim Mann schwimmen die Spermien besser dorthin, wo sie ankommen sollen, dann gibt es keinen Grund, es nicht zu tun.
DW: Vielen Dank für das Gespräch, Prof. Spitz!
Um über die weiteren Themen rund um das Vitamin D zu lesen, besuchen Sie die https://sonnenallianz.spitzen-praevention.com/ sowie https://spitzen-praevention.com