Progesteronmangel erschwert die Einnistung der Embryos?
Nebenniere, Stress und Kinderwunsch – eine Heilpraktikerin erklärt
Vor kurzem besuchte ich den Vortrag von Christiane Falkus. Die Heilpraktikerin und TCM Therapeutin berichtete bei den Kinderwunsch-Tagen über die Rolle von Nebenniere und Stress in der Kinderwunschzeit. Therapeuten, die an den Schnittstellen zwischen Disziplinen kompetent arbeiten, sind nicht leicht zu finden und deshalb kann man von ihnen viel lernen. Über Christiane habe ich auf Paleo Mama schon einmal berichtet: Nebennierenschwäche und Kinderwunsch: Im Gespräch mit TCM Therapeutin Christiane Falkus
Also, welche Rolle spielt Stress beim Kinderwunsch? Und warum führt Dauerstress zur Erschöpfung der Nebenniere, was wiederum zum Progesteronmangel führt und die Einnistung erschwert?
Patienten berichten mir über ihren Beruf, bei dem sie gar nicht mehr abschalten können, erzählt Christiane Falkus. Nirgendwo mehr scheint es möglich zu sein, um 16 Uhr die Tür zum Büro zu schließen und die Arbeit hinter sich zu lassen. Das führt natürlich zum Dauerstress. Unser Körper übersetzt „Stress“ in biochemische Signale, vor allem in das Stresshormon Cortisol. Und wenn Sie andauernd Cortisol produzieren und sich ununterbrochen Sorgen machen, wird es irgendwann unmöglich, sich überhaupt noch fallen lassen zu können.
Je mehr Zeit man in der Vergangenheit oder Zukunft verbringt, desto schwer fällt es, unsere Gedanken zur Ruhe zu bringen und sich auf das Hier und Jetzt zu besinnen.
Progesteron schafft optimale Bedingungen zur Einnistung der befruchteten Eizelle
Im Beruf neigen vor allem Frauen dazu, zu hohe Erwartungen an sich selbst zu stellen und perfektionistisch zu sein. Aus der Sicht der Nebenniere sieht es so aus, als würde Frau jeden Tag einen Marathon laufen! Auch in der Zeit zwischen den Marathons vermittelt sie ihrem Körper das Gefühl, immer noch in Gefahr zu schweben. Deshalb schalten unsere uralten Programme aufs „Überleben“ um und das bedeutet erst einmal, dass die Reproduktion keine hohe Priorität hat.
Bei permanent anhaltendem Cortisol-Spiegel wird die Nebenniere (in der Cortisol ja hergestellt wird) irgendwann erschöpft. Bei manchen schaltet sie einen Gang runter – die sogenannte Nebennierenerschöpfung. Bei manchen wiederum versucht sie, länger auf Hochtouren zu laufen und bedient sich dabei auch anderer Stoffe, um Cortisol zu gewinnen, wie z.B. des Progesterons, das für die Cortisol-Synthese schnell eingesetzt werden kann. Das kann wiederum zu einem Progesteron-Mangel führen – dieses Thema haben viele Ärzte nicht unbedingt auf dem Radar.
Und das ist schade, denn das Progesteron bedeutet WÄRME, und die ist für jede erfolgreiche Implantation unentbehrlich.
Die kleinen Zellen brauchen Wärme, um sich einzunisten. Bei manchen Kinderwunschbehandlungen wie z.B. der ICSI, muss Progesteron von außen verabreicht werden. Es bleibt aber die Frage, wie gut der Körper auf das natürliche Progesteron verzichten kann? Jedenfalls ist es nicht gut, wenn das Progesteron schon von vornherein vom Stress geraubt wurde.
Auch die Schilddrüse spielt beim Kinderwunsch eine wichtige Rolle. Die Schilddrüse ist wie ein Dirigent, der ein Tonus in Ihrem Gesamt-Metabolismus diktiert. Mit den Hormonen T3 und T4 bestimmt die Schilddrüse die Körpertemperatur mit.
Progesteronmangel – Symptome bei Frau:
Folgende Symptome bedeuten oft einen Progesteronmangel:
- Verkürzte zweite Zyklushälfte (weniger als 10 Tage nach dem Eisprung)
- Schmierblutungen in der zweiten Zyklushälfte
- Starke PMS Symptome, wie z.B. Schlafstörungen, leichte Herzrhythmusstörungen und permanente Müdigkeit usw.
Progesteronmangel: Kann Mönchspfeffer helfen?
Aber was hilft? Kann man mit Mönchspferrer (Agnus castus) die zweite Zyklusphase verlängern? Ja, oft kann Mönchspfeffer die zweite Zyklus Phase um einige (wenige) Tage verlängern. Am besten funktioniert es bei den Frauen, die aufgrund der verminderten Eizellreserve einen verkürzten Zyklus haben.
Im Großen und Ganzen gilt meiner Erfahrung nach Folgendes: eine gute Eizelle produziert während der Reifung einen guten Gelbkörper, der wiederum genug Progesteron bildet, damit ein Embryo seine Einnistung schafft. Deshalb halten viele Wissenschaftler nicht viel von Progesteron-Präparaten und Cremen, mit denen man die Einnistung im natürlichen Zyklus angeblich unterstützt.
Progesteron bedeutet WÄRME, aber Menschen sind immer „kälter“ unterwegs
Mehrere Studien haben in letzter Zeit gezeigt, dass Menschen immer kühler unterwegs sind. Nach einigen Autoren beträgt unsere Körpertemperatur heute ca. 0,6 Grad weniger als vor 150 Jahren. Also, meine lieben Leserinnen, stellen Sie sich jetzt vor: jede biochemische Reaktion in Ihrem Körper läuft heutzutage unter wesentlich kühleren Umständen als in der gesamten Zeitspanne vor der industriellen Revolution! Das ist ein großer Unterschied, der vor allem auf die 2. Zyklushälfte eine Auswirkung haben könnte.
Sehr lesenswerte wissenschaftliche Literatur zu diesem Thema finden Sie hier:
Decreasing human body temperature in the United States since the Industrial Revolution
https://elifesciences.org/articles/49555
Time to redefine normal body temperature?
https://www.health.harvard.edu/blog/time-to-redefine-normal-body-temperature-2020031319173
Are Human Body Temperatures Cooling Down?: A new study finds that they have dropped, on average, over the past century and a half
https://www.scientificamerican.com/article/are-human-body-temperatures-cooling-down/
Human body temperature has decreased in United States, study finds
Progesteron bedeutet WÄRME, und die ist für jede erfolgreiche Implantation unentbehrlich.
Die Naturheilkunde empfiehlt, das Tempo in der Kinderwunschzeit kompromisslos runterzufahren
Wie Sie hoffentlich wissen, kommt es bei jeder Frau sofort nach dem Eisprung zu einem Temperaturanstieg von etwa 0,5 Grad, der über die ganze zweite Zyklushälfte anhält und für die Einnistung von entscheidender Bedeutung ist. Wie wahrscheinlich ist es also, dass die „Unterkühlung“, die in unserer Spezies stattgefunden hat, sowie ein immer häufiger auftretender stressbedingter Progesteron-Mangel in keinem Zusammenhang mit Implantationsversagen und frühen Aborten stehen?
Deshalb erscheint es mir sinnvoll und logisch, dass eine einfache Lifestyle Intervention beim Kinderwunsch hilfreich sein könnte: in der zweiten Zyklushälfte und insbesondere zwischen dem 18. und 28. Zyklustag, versuchen Sie bitte, Ihren Körper nicht unnötig abzukühlen. Halten Sie sich warm, bringen Sie jeden Tag Ihren Kreislauf schön in Bewegung, am besten auf natürlichem Wege, indem Sie täglich tanzen und/oder Spazierengänge in Ihren Alltag integrieren.
Bei jeder Frau kommt sofort nach dem Eisprung zu einem Temperaturanstieg von etwa 0,5 Grad, der über die ganze zweite Zyklushälfte anhält.
„Ich arbeite gern mit Patientinnen, die bereit sind, ihren Lifestyle zu ändern. Zusammen schauen wir uns die Hormone an und suchen nach naturheilkundlichen und homöopathischen Mitteln, um den Kinderwunsch zu unterstützen. In der täglichen Praxis bin ich zudem natürlich auch mit der Hypophyse, PCO und Endometriose beschäftigt.“, sagt Christiane Falkus. Ihre Praxis finden Sie, indem Sie HIER klicken.
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Wie können Sie Ihren Körper auf die Schwangerschaft vorbereiten? Wie die Qualität der Eizellen auf dem natürlichen Wege verbessern? Welche Lebensmittel essen und welche meiden in der Kinderwunschzeit? Was sagen die neuen wissenschaftlichen Daten dazu?
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