Männliche Unfruchtbarkeit verdient mehr Aufmerksamkeit!
Obwohl die Rolle des Mannes bei der Entstehung des Kindes schon immer kleingehalten wurde, belehrten uns die Fortschritte der Kinderwunschmedizin erst, dass männliche Unfruchtbarkeit allein für mindestens 20 bis 30 Prozent aller Unfruchtbarkeitsdiagnosen verantwortlich ist. In Kombination mit weiblichen Faktoren trägt der Mann jedoch zu mindestens 50% zur ungewollten Kinderlosigkeit bei.
Angesichts der Tatsache, dass jedes siebte Paar irgendwann im Laufe des Lebens von unerfülltem Kinderwunsch betroffen wird und dass jetzt schon jedes 30. Kind sein Leben der Medizin zu verdanken hat, Tendenz steil steigend, ist dieses Thema gesellschaftlich sehr relevant.
Aber welche Faktoren beeinflussen die Qualität der Samenzellen? Und wie kommt es dazu, dass Männer in der westlichen Gesellschaft tendenziell weniger fruchtbar werden?
Genauso unbeantwortet bleiben auch zahlreiche grundlegende klinische und wissenschaftliche Fragen in der Andrologie – manche seit über 50 Jahren und der Entdeckung des Androgenrezeptors in den Zellen. Zum Beispiel ist die Spermatogenese absolut abhängig vom ausreichend hohen Testosteronspiegel, doch die mechanistischen Wege, über die Testosteron die Reifung der Samenzellen erzielt, bleiben eine Black Box.
Dass die verschiedenen Parameter der Samenqualität seit mehr als 40 Jahren stetig abnehmen, wurde schon durch mehrere Studien bestätigt, aber wir wissen nicht warum. Trotzdem bleibt im gesamten Spektrum der Männergesundheit von den Grundlagen bis zur Klinik ein grundlegender Mangel an Wissen, Forschung, Diagnose und Patientenmanagement bestehen.
Die WHO hat die Kriterien der Samenanalyse sechsmal nach unten korrigiert?!
ICSI – wie das Problem der männlichen Unfruchtbarkeit im Labor umgegangen wird
Schon durch ihre zyklischen Regelblutungen werden Frauen seit der Pubertät an ihre Fruchtbarkeit erinnert. Dagegen ist ein Mann in der Regel vor der Schwangerschaft seiner Partnerin seines reproduktiven Potenzials ohne ausdrückliche Untersuchung nicht bewusst. Vielleicht wird aus diesem Grund die Samenanalyse bei Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch bei den ersten Untersuchungen oft übersprungen.
Selbst viel später, während der Kinderwunschbehandlung z.B., wird die männliche Infertilität in fast der Hälfte aller Fälle „umgangen“. Dank medizinischer Methoden wie ICSI kann den Spermien unter die Arme gegriffen werden, indem sie einfach in die Eizelle direkt gespritzt werden, auch ohne besondere medizinische Indikation und Diagnose beim Mann. So bleiben den Spermien die komplizierten Befruchtungsvorgänge komplett erspart und die Befruchtung der Eizelle im Labor ist „garantiert“. Seit der Entstehung der Methoden, die die genetische Fortpflanzung beinah allen Männern ermöglichen, ist gleichzeitig die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit entstanden, dass in der Welt der männlichen Fortpflanzung alles in Ordnung ist und eventuelle Schwierigkeiten einfach korrigiert werden können.
Männliche Unfruchtbarkeit on the rise: Sind Männer das neue schwache Geschlecht?
Über diese und ähnliche Themen berichtete bei der jährlichen Konferenz für Reproduktionsmedizin und Embryologie ESHRE auch einer der Gründer der weltweit bekannten „Male Up Initiative“, die 2019 gestartet wurde, Christopher de Jonge (De Jonge C. et al., 2019; Barratt CLR et al., 2019), um sich der Erforschung dieser Fragen zu widmen. Als interessantes Beispiel wurde bei seinem Vortrag aufgeführt, dass die Finanzierung der Reproduktionsforschung in westlichen Ländern weit unter dem liegt, was angesichts der Einstufung der Unfruchtbarkeit als Krankheit und ihrer häufigen Diagnostizierung und Behandlung zu erwarten wäre (in Deutschland – Investition 10 Eur jährlich pro Kopf, davon enden 3 Cent in der Forschung über männliche Fruchtbarkeit; Gumerova E. et al., 2022). Über diese und weitere Highlights der Konferenz habe ich berichtet, schauen Sie sich dieses YouTube Video später an: Künstliche Intelligenz bald im IVF-Labor?! Ein Konferenzbericht
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In Zusammenarbeit mit PharmaNord
Das Coenzym Q10 verbessert die Beweglichkeit und Qualität der Samenzellen und Selen ist ein wichtiger Bestandteil der Selenoproteine, die in allen Samenzellen vorkommen. Eine ganz neue Studie, die von schwedischen und norwegischen Wissenschaftlern durchgeführt wurde, zeigt, dass es möglich ist, die Körperzellen länger am Leben zu erhalten, wenn Sie eine Kombination aus Selen und Coenzym Q10 einnehmen.
Alle Zellen im Körper haben ein Verfallsdatum, aber laut einer neuen Studie, die ein Team aus schwedischen und norwegischen Wissenschaftlern im Wissenschaftsjournal Nutrients veröffentlicht hat, kann dieses Datum verändert werden. In ihrer Studie untersuchten die Forscher die Länge sogenannter Telomere, eine anerkannte und weit verbreitete Methode, um zu bestimmen, wie lange es dauert, bis eine Zelle abstirbt.
Indem sie einer großen Gruppe gesunder älterer Männer und Frauen entweder täglich Selen und Coenzym Q10 oder ein passendes Placebo über einen Zeitraum von fünf Jahren verabreichten, konnten die Wissenschaftler beim anschließenden Vergleich einen deutlichen Unterschied zwischen den beiden Gruppen feststellen. Die Telomere der Teilnehmer, die die beiden aktiven Präparate SelenoPrecise und Q10 Bio-Qinon Gold erhielten, waren länger als die Telomere in der Gruppe, die Placebo bekam. Mit anderen Worten, diese beiden Nahrungsergänzungsmittel hatten das Verfallsdatum der Zellen verschoben, und das kann einen erheblichen Einfluss auf den Alterungsprozess einer Person haben.
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Mindestens einer von fünfzehn jungen Männern hat heute eine Samenqualität, die als unfruchtbar diagnostiziert wird. Das war in der Vergangenheit möglicherweise nicht der Fall. Die Ursachen für einen solchen Rückgang der männlichen reproduktiven Gesundheit sind unbekannt, obwohl es sich um ein globales Gesundheitsproblem handelt.