Jährlicher Rückgang der Samenqualität festgestellt
Wissenschaftliche Studien haben in den letzten fünf Jahrzehnten eine alarmierende Abnahme der Spermienzahl in Männern aufgezeigt.
Sowohl die Beschaffenheit als auch die Beweglichkeit der Spermien spielen bei der Befruchtung eine große Rolle und sind heutzutage oft enttäuschend.
Kein Wunder, dass viele Paare unfreiwillig kinderlos bleiben, da bei schlechter Spermienqualität die Wahrscheinlichkeit der Befruchtung viel geringer wird. In etwa 40 Prozent der Fälle ist die Ursache für Kinderlosigkeit eine unzureichende Spermienqualität.
Bei fast der Hälfte der Männer liegt die Samenqualität sogar knapp unterhalb der von der WHO festgelegten Grenze (die viele sogar für optimistisch halten und eigentlich kritisieren, dass Ärzte erst dann von Unfruchtbarkeit sprechen, wenn die Konzentration weniger als 20 Millionen Spermien/ml beträgt).
Spermiogramms: Die WHO hat die Kriterien der Samenanalyse sechsmal nach unten korrigiert?!
Zum Glück gibt es einiges, was Männer für ihre Zeugungskraft tun können.
Frauen über 35 mit Kinderwunsch wollen natürlich wissen, welchen negativen Einflüssen die Spermien des Mannes im Alltag ausgesetzt sind und ob man die Qualität derselben positiv beeinflussen kann.
Also, warum werden die Spermien immer schlechter?
Auf der Suche nach den Ursachen für die verringerte Qualität der Spermien war es keine Überraschung, dass Männer besonders schlechte Werte zeigten, wenn sie einer erhöhten Konzentration von Umweltgiften ausgesetzt waren.
Umwelt- und Lebensstilfaktoren, die sich auf Samenqualität negativ auswirken
Tatsache ist, wir alle tragen heutzutage in unseren Körpern Hunderte von synthetischen Substanzen, die in keiner Weise zu unserer biologischen Geschichte gehören.
Tausende schädliche Chemikalien befinden sich derzeit im Verdachtskatalog der EU und es wird intensiv daran gearbeitet, ihre Wirkung auf den menschlichen Organismus zu untersuchen. Viele synthetische Chemikalien wirken auf eine fiese Art, nämlich hormonell.
In Tierversuchen z.B schädigen die PVC-Weichmacher die Niere und Leber. Bisphenol A hat schon in geringsten Dosen negative Effekte auf die Fortpflanzungsfähigkeit von Mäusen (und das Zeug befindet sich wirklich überall: in den Plastikflaschen und Behältern, Lebensmittelverpackungen, sogar in Kinderspielzeug…Und wenn nicht, dann bekommt das Spielzeug meiner Kinder einen extra Aufkleber “BPA-frei” und kostet entsprechend mehr…)
Ganz viele dieser Substanzen verhalten sich im Körper wie weibliche Hormone (Östrogene): bei Mädchen können Östrogen-ähnliche Substanzen Frühreife auslösen, bei Männern hingegen zu Unfruchtbarkeit führen. Persönlich kann man da eigentlich nur versuchen, solche Chemikalien zu vermeiden und sich zu informieren.
Faktoren, die man leicht verbessern kann
Nun zu den Faktoren, die man besser kontrollieren kann, weil sie von einem selbst bestimmt werden. .
Sicher, enge Unterhosen bzw. Hosen sehen gut aus und finden bei den meisten Frauen Gefallen. Aber wenn es um die Qualität der Spermien geht, ist für die Hoden sogar die normale gesunde Körpertemperatur bereits zu viel.
Deshalb wurden die Hodensäcke von der Natur nach außen ausgelagert und haben eine um durchschnittlich zwei bis fünf Grad niedrigere Temperatur als der Rest des Körpers.
Schon ein Grad mehr in den Hoden kann zur Folge haben, dass die Spermienproduktion eingestellt wird. Enge Unterhosen oder Jeans sind oft der Auslöser für eine erhöhte Temperatur der Hoden. Lange Autofahrten oder stundenlanges Sitzen am Schreibtisch führen zum gleichen Resultat. Wer sich also mehr Bewegung verschafft, wird eine bessere Spermienqualität erwarten können.
Es muss an dieser Stelle wohl kaum darauf hingewiesen werden, dass auch das Rauchen zu den Risikofaktoren zählt und negative Effekte hinsichtlich der Fruchtbarkeit des Mannes hat. Spermien von Rauchern sind weniger beweglich als bei Nichtrauchern. Außerdem wird die Erbinformationen in den Samenzellen durch über 200 Giftstoffe aus dem Zigarettenrauch beschädigt, was die Zeugung verhindern kann.
Wer sich beim Alkoholkonsum zurückhält und nur in Maßen trinkt, wird keinen großen Schaden anrichten. Das bedeutet, täglich auf keinen Fall mehr als einen Liter Bier zu trinken, auch wenn das Fußballspiel noch so aufregend ist.
Samenqualität – was noch hilft
Es ist auch nicht überraschend, dass die Ernährung eine Wirkung auf die Spermienqualität hat.
Ein Mann mit normalem Gewicht hat (im Durchschnitt) im Vergleich zu einem dicken Mann eine bessere Spermienqualität vorzuweisen. Es ist auch gut zu wissen, dass die in Soja enthaltenen pflanzlichen Östrogene sich negativ auf die Spermaproduktion auswirken können. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist natürlich für Mann und Frau gut.
Wer sich als Mann auf diese Weise ernährt, kann sogar seine Fruchtbarkeit erhöhen.
Walnüsse enthalten beispielsweise Omega-3-Fettsäuren, schmecken gut und erhöhen die Fortpflanzungsfähigkeit des Mannes. Zur Ernährung sollten unbedingt auch pflanzliche Öle, Obst, Käse, Vollkornprodukte und Meeresfrüchte gehören. Die Produktivität der Hoden wird durch die darin enthaltenen Vitamine sowie Spurenelemente gesteigert.
Es sollte noch erwähnt werden, dass es für die Samenqualität nicht gut ist, zu viel Sport zu betreiben.
Zu guter Letzt sollte Ihr Mann den Stress auf ein Minimum reduzieren, da auch dieser sich negativ auf die Spermienqualität auswirkt.