Kinderwunsch-Tage: Eine Veranstaltung am Rande des Corona-Wahnsinns
Die Veranstalter wirkten entspannt. Am Eingang herrschten keine besonderen Maßnahmen wegen der in Berlin schon zunehmenden Corona-Schließungen. Die meisten Besucher sowie die meisten Aussteller schienen ihre Angst vor der Infektion an diesem Wochenende unterbunden zu haben. Ab morgen sollte sich die Situation für uns alle komplett ändern: die Schulen werden geschlossen und die meisten von uns arbeiten jetzt im Home-Office.
KinderwunschTage – jedes siebte Paar ist unerwünscht kinderlos: Praxis Ceres aus Berlin klärt auf
In Deutschland ist jedes siebte Paar irgendwann einmal von unerfülltem Kinderwunsch betroffen. Das verursacht viel Leid. Deshalb gucke ich bei jedem Besuch der KinderwunschTage immer zuerst nach Praxen und Ärzten, die diese Paare nicht im Stich lassen.
Dieses Mal dominierte im Raum eine bekannte große Praxis aus Berlin: das Kinderwunschzentrum Ceres. Mit ihrem runden, freundlich aufgebauten Stand wirkten alle Ärzte, Biologen und andere Praxismitarbeiter zugänglich und blieben ununterbrochen mit Besuchern im Gespräch.
Praxis Ceres lud zu mehreren interessanten und sehr gut besuchten Vorträgen ein. Miriam Ngynyen und Frederike Graevenitz sprachen über “Endometriose und PCO: was hält mich davon ab, schwanger zu werden?”
Christian Stoll redete üben den neuen Trend der späten Mutterschaft “Ist 40 das neue 20?” Dr.Reinhard Hannen erzählte von der Samenspenden-Therapie für alleinstehende Frauen. Auch bei seinem Vortrag in Zusammenarbeit mit „Storchgeflüster“ konnten wir einigesüber den wunderbaren Online-Kurs “In 12 Wochen zum Wunschbaby – von Detoxen bis Unfruchtbarkeit” erfahren. Bei diesem Programm gibt es wirklich unheimlich viel zu lernen: Julia Neuen ist es gelungen, wunderbare Experten zusammenzurufen und – noch ein kleines Geheimnis verrate ich Ihnen – auch ich werde bald dabei sein, mit ein paar Videos zur Verbesserung der Eizellqualität.
Auf die Seele des Mannes wird wenig Rücksicht genommen in der Kinderwunschzeit, das ist falsch, sagt Dr Reinhard Hannen vom Kinderwunschzentrum Ceres.
Wann werden wir endlich die KinderwunschTage so erleben, wie sie deutsche Paare mit unerfülltem Kinderwunsch verdient haben?
Heiß vermisst wurden einige große Kliniken und Klinik-Ketten aus dem Ausland wie die NextClinics und IVI Spain,die ihre Anreise wegen Corona abgesagt haben.
Dr. David Peet von der Praxis für Fertilität in Berlin, der bei der Veranstaltung mit seiner Berliner Samenbank anwesend war, zeigte sich optimistisch: “Ich denke, bei den nächsten Kinderwunsch-Tagen werden wir mehr Praxen aus Berlin sehen”. Vom Veranstalter habe ich erfahren, dass BRZ – Bayerische ReproduktionsZentren – ihre Teilnahme bei der Kinderwunsch-Messe in München im Juni zugesagt haben (wenn nicht der Coronavirus dazwischen kommt).
Weitere Highlights: Hanna Schiller von Solo Mama Plus Eins und Katrin Steinke erzählten über psychosoziale Aspekte von Samenspenden. Beide sind top Experten auf diesem Gebiet und bei ihrem Vortrag Wie viel will ich über Samenspender wissen? konnte jeder etwas dazulernen.
Wenn politische Korrektheit Missbrauch ermöglicht: Leihmutterschaftsagenturen werben mitten in Berlin
Fast ein Drittel der Aussteller in Berlin kamen aus dem Ausland, um für etwas zu werben, was in Deutschland verboten ist: Leihmutterschaft bzw. Kinderhandel.
Ja, meine Lieben, für so etwas zu werben ist möglich und ist in Deutschland auch kein Problem.
Genau wie bei der letzten Messe konnte man viele männliche homosexuelle Paare sowie alleinstehende Männer beobachten, die bei den Vorträgen diverser Leihmutterschaftsagenturen in aller Ruhe diverse Angebote studierten und verglichen. In dem Beitrag hier können Sie nachlesen, was bei den letzten Kinderwunsch-Tagen eine Leihmutter vor Ort erzählte. Jetzt erzählt eine Leihmutter! Noch dazu: Eizellspende – was lernen wir von anderen Ländern?
Leihmutterschaft für alleinerziehende MännerAuch dieses Mal tun die Anbieter so, als wäre es die normalste Sache der Welt, dass Frauen und Kinder verkauft werden; krasser noch – dass es homophob und rückständig ist, wenn eine Gesellschaft dies entschlossen ablehnt.
Vor Ort anwesend oder manchmal per Skype übertragen erzählten amerikanische Luxus-Leihmütter, wie sie für relativ viel Geld (bis zu 100.000 Euro und mehr) Kinder für reiche Paare. meistens aus Israel, ausgetragen haben. Ihre Erzählungen sprühen von Superlativen; eine Leihmutter behauptete, der Prozess würde ihren leiblichen Kindern “eine ganz neue Art der Liebe” vorführen.
Nach einer weiteren Parade von amerikanischen Frauen mit frisch gebleichten Zähnen und T-Shirts “Proud to be Surrogate” sollten sogar die hartnäckigsten Zweifler überzeugt worden sein, dass es doch eine selbstverständliche Sache ist, dass Frauen ihre Beine spreizen und sich für Geld Embryonen wildfremder Menschen einpflanzen lassen und ihre Körper gegen Bezahlung in Brutkästen verwandeln.
Ein Besitzer einer Leihmutterschaftsagentur aus den USA sagte bei seinem Vortrag: Amerikanische Frauen nehmen diesen Prozess sportlich und schämen sich nicht.
Aber vielleicht sollten sie es doch tun?
Eine Frage für Sie als Frau zum Nachdenken: Hört die Scham auf zu existieren, nur weil eine Gesellschaft aufhört, darüber zu sprechen?
Auch vor Ort bei der Kinderwunschmesse in Berlin: Leihmutterschaftsagentur aus der Ukraine, über die ich auf Paleo-Mama schon berichtet habe: Undercover im Seminar einer ukrainischen Leihmutterschaftsagentur.
In vielen Ländern sind Feministinnen wegen Leihmutterschaft auf die Straßen gegangen und haben es geschafft, dass in ihren Heimatländern die rote Linie der Leihmutterschaft nicht in vorauseilender politischer Korrektheit überschritten wird: Frankreich, Spanien, Österreich. Warum nicht Deutschland?
Jetzt fragen Sie sich vielleicht, wie sehen Kinderwunsch-Messen in anderen Ländern aus?
Wird Kinderhandel auch an anderen Orten zusammen mit medizinischen Leistungen angeboten?
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In Deutschland weisen ca. 60 % der Bevölkerung nach internationalen Kriterien eine unzureichende Vitamin D-Versorgung auf. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat die neuen Referenzwerte für Vitamin D empfohlen. Die Arbeitsgruppe hält nach dem gegenwärtigen Stand der wissenschaftlichen Daten eine Empfehlung zur Zufuhr von Vitamin D in Höhe von mindestens 25 µg (1000 EI) für alle Erwachsenen aus. Und das sind die absoluten Mindestwerte! Frauen mit Kinderwunsch und stillende Frauen brauchen wesentlich mehr (lesen Sie auch noch hier: Wieviel Vitamin D braucht eine Frau mit Kinderwunsch? Konferenz “Tatort Schwangerschaft” gibt klare Antworten
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Kinderwunsch-Messen im Vergleich: Wie sieht Fertility Fair in Großbritannien aus?
Vor einigen Monaten habe ich die größte und bekannteste Fertility Fair in London besucht, quasi die Mutter aller KinderwunschMessen.
Dort waren fast 90 % der anwesenden Aussteller Kliniken und Forschungseinrichtungen. Medizin und Biologie stehen logischerweise im Mittelpunkt bei der größten Kinderwunsch-Veranstaltung. Alles andere steht am Rande, deshalb fallen die wenigen Leihmutterschaftsagenturen nicht auf.
Großbritannien ist in Sachen Reproduktionsmedizin eine Weltmacht, und dass wird auch beim Fertility Fair deutlich. England führt seit Jahren auf dem Gebiet der embryonalen Stammzellforschung (zu weiteren Hintergrunden lesen Sie hier Wo steht Deutschland in Sachen Kinderwunschforschung?).
An den Stellen, wo in anderen Ländern Biologen forschen, machen in Deutschland unzählige Politik- und Sozialwissenschaftler die reproduktiven Organe der Frau zu eine Frage der politischen Korrektheit, mit dem traurigen Ergebnis, dass im Sommer 2019 die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina einen unverschämten Entwurf für das neue Embryo-Gesetz vorgeschlagen hat, der unter anderem auch Leihmutterschaft durch die Hintertür zu schieben versuchte (Leihmutterschaft darf nicht ins Embryo-Gesetz! Nicht jetzt und nicht in der Zukunft!!)
Um zu verstehen, was in der Kinderwunschmedizin in Deutschland falsch läuft, braucht man eigentlich keine Messen zu vergleichen – es reicht schon, ein paar Stunden durch London oder Berlin zu spazieren.
Jeder, der durch London läuft, wird sich nach kürzester Zeit überall vor dem heritage verneigen und ihm achtungsvoll gegenüber treten.
Biologie, Genetik und Abstammung werden überall groß geschrieben; riesige Statuen von Charles Darwin sitzen am Eingang vom Museum of Natural History, gleich zu den Füssen der Mother Queen in ihrem Palast. Natürlich sind da auch Erinnerungen an den zweiten Weltkrieg sowie weitere wichtige historische Ereignisse, aber jedem wird in London schnell klar: Heritage – nationale Identität, geht überall vor.
Gehen Sie dagegen durch Berlin spazieren, sehen Sie überall nur die Geschichte! Und wieviel Wahrheit steckt in der Geschichte?
Biologie ist in Deutschland nicht willkommen; hier tut man alles, um die Biologie auszuladen, so wie man die böse 13. Fee, welche ja die Natur symbolisiert, bei der Taufe von Dornröschen ausgeladen hat….
Aber früher oder später passiert das einzig Mögliche, und auch dieses Dornröschen wird sich im Wald verirren. Und dort wird die Biologie auf sie warten.
Fazit: die überproportional große Zahl von Leihmutterschaftsanbietern bringt in die sonst sehr gut organisierte und in Deutschland dringend nötige Veranstaltung eine gruselige Note und lässt außerdem die sonst um Menschenrechte so besorgte deutsche Gesellschaft lächerlich aussehen.
Egal wie man sie betrachtet, die Leihmutterschaft bleibt eine Beleidigung für alle Beteiligten: für die Frauen, die schamlos und oft ahnungslos ihre Organe verkaufen; für die Kinder, deren Existenz in einem Verkaufsvertrag geregelt wird und die sich ihr ganzes Leben lang fragen müssen, warum hat meine Mutter mich wie ein Stück Fleisch verkauft; und auch für unsere ganze Gesellschaft, die es vor langer Zeit geschafft hat, Organhandel zu verbieten, aber beim Verkauf von Kindern zögert. Wie lange noch?