Kinderwunsch in Corona-Zeiten: Jetzt schwanger werden oder lieber ein paar Monate abwarten?
Es ist offiziell: wir befinden uns mitten im Corona-Wahnsinn. Deutschland hat dicht gemacht, und niemand weiß, wie es weiter geht.
In vielen anderen Ländern sind die Maßnahmen noch strenger. Meine Eltern leben in Serbien. Dort dürfen Menschen im Rentenalter nur noch sonntags von 4 bis 7 Uhr morgens in den Supermärkten einkaufen.
Meine beiden Kinder und ich waren letzte Woche krank, mit Fieber und ziemlich schwerem, trockenen Husten. Während meine Lungenärztin- die beste Lungenärztin der Welt – unsere Brust mit dem Stethoskop abhorchte, beobachtete ich ihre Bewegungen ganz genau: Ist sie wirklich so entspannt, wie sie tut? Schickt sie uns jetzt zu einem Corona-Test?
Vor zwei Tagen habe ich aufgehört, Nachrichten zu lesen. Seitdem geht es mir besser. Heute spüre ich genug Kraft in mir, um auf Ihre dringenden Fragen einzugehen und Ihnen vielleicht in dieser ungewissen Zeit ein paar verlässliche Informationen zu bieten.
Diejenigen von Ihnen, die einen Kinderwunsch haben und baldmöglichst schwanger werden wollen, fragen sich vielleicht jetzt: Inwieweit soll ich meine Kinderwunsch-Planung der Corona-Ausbreitung anpassen?
Ist jetzt überhaupt eine gute Zeit, schwanger zu werden oder soll ich lieber ein paar Monate warten? Was, wenn auch ich krank werde? Sind Schwangere für grippale Infekte besonders anfällig? Wird Corona auf das Baby übertragen?
1. Sollten Sie jetzt weiter versuchen, schwanger zu werden oder erst in zwei bis drei Monaten bzw. irgendwannmal in der Zukunft weitermachen?
Auf diese Frage gibt es im Moment keine einfache und klare Antwort. Jedenfalls werden fast alle großen Fertilitätskliniken ihre Aktivitäten demnächst stark herunterfahren, weltweit sogar.
Meine Lungenärztin ist der Meinung, dass Frauen im gebärfähigen Alter fast nie an Corona schwer erkranken und dass das Coronavirus sich in dieser Gruppe wie eine leichte Grippe anfühlt. Außerdem werden viele Schwangere durch ihren besonderen Zustand eher “geschützt”: Das ist ein Wunder der Natur, dass das Immunsystem auf Hochtouren läuft, wenn der Körper zwei Menschen versorgt.
Also, wenn Sie versuchen, auf natürlichem Wege schwanger zu werden, gibt es keinen besonderen Grund, jetzt mehrere Monate zu warten.
2. Sollten Sie wenigstens abwarten, bis der Corona-Peak vorüber ist?
Wir wissen bis jetzt noch nicht, ob die Corona-Erkrankung nur einen “Gipfel” haben wird oder mehrere, oder – im schlimmsten Fall- unter uns Menschen bleibt und immer wieder hochkommt.
Deshalb ist es naheliegend, dass das normale Leben bald weitergehen wird und muss und dass wir uns alle auf besondere Maßnahmen einstellen werden.
3. Wird Corona durch Stillen und Muttermilch übertragen?
Soweit unsere jetzigen Kenntnisse reichen, eher nicht. Aber dafür kann der Virus durch den engen Kontakt zwischen Mutter und Säugling übertragen werden. Auch hier gilt: keine Panik. Auch als junge Mutter sind Sie nicht besonders gefährdet und Komplikationen sowie ernste Verschlechterungen sind ziemlich unwahrscheinlich. Gefährdet sind vor allem ältere Menschen bzw Menschen mit Vorerkrankungen wie Herz-Kreislaufstörungen, Erkrankungen der Atemwege, Diabetes und schwere OPs in der Vorgeschichte.
4. Und was, wenn Sie schon in Behandlung sind und bevorstehende Termine bei Gynäkologen und in der Kinderwunschpraxis haben?
Auch hier habe ich bei den offiziellen und bekanntesten Stellen nach Empfehlungen recherchiert: DGRM – Deutsche Gesellschaft für Reproduktionsmedizin, HFEA – Human Fertilization and Embryology Authority aus Großbritannien, sowie ASRM – American Society for Reproductive Medicine. Hier sind die wichtigsten Empfehlungen zusammengefasst:
Was sagt man in Deutschland?
Die DGRM Deutsche Gesellschaft für Reproduktionsmedizin verweist auf aktuelle Informationen zu Covid-19 von ESHRE (European Society for Human Reproduction). Dort steht, dass es keine eindeutigen Beweise für negative Auswirkungen der Covid-19 Infektion auf Schwangerschaften gibt, insbesondere in frühen Stadien, wie die neuesten Aktualisierungen der CDC Center for Disease Control and Prevention in den USA zeigen. Mehr dazu hier: https://www.eshre.eu/Press-Room/ESHRE-News
Was sagt man in Großbritannien?
Wegen der Verbreitung vom Coronavirus wurden allen gynäkologischen Praxen bzw. Fertilitätskliniken empfohlen, alle akuten Behandlungen vorübergehend einzustellen. Begründet wird dies folgendermaßen: eine geringere Personalabdeckung sowie Arbeitsunfähigkeit des Personals aufgrund von Selbstisolierung oder Krankheit.
Was sagt man in den USA?
Auch die ASRM Leitlinien enthalten einen Aufruf, die Behandlungen einzustellen, um die Verbreitung des Virus zu minimieren und den Druck auf das Gesundheitssystem aufgrund der üblichen Komplikationen bei den hormonellen Behandlungen zu verringern. ASRM empfiehlt ferner, die schon begonnenen Behandlungszyklen zu Ende zu führen; drängt aber dazu, alle unnötigen Verfahren auszusetzen und die persönlichen Interaktionen zu minimieren und stattdessen auf telemedizinische Dienste zurückzugreifen (also Skype oder Email). Meine Skype-Beratung finden Sie hier.
5. Wie können Sie Ihr Immunsystem am besten stärken und auf eine Auseinandersetzung mit dem Coronavirus vorbereiten?
Das Konzept für die Zukunft heißt: zuerst sollte man sich selbst umsorgen, danach kann man sich um Schwache in seiner Umgebung kümmern. Oder wie ein befreundeter Kinderwunscharzt es gern sagt und hier schreibe ich seine Worte ganz groß: Ladies, nicht nur Umsorgen, sondern SICH RADIKAL UM SICH SELBER KÜMMERN.
Nämlich sogar die Menschen, die sich professionell mit Kinderwunsch beschäftigen, merken, dass Frauen zur Selbstaufopferung neigen und die eigenen Bedürfnisse und Körpersignale ganz hinten auf die Prioritätenliste setzen.
Neues vom Corona-Front (April 2020, aus dem Merck Fertility Spotlight Newsletter: Angst vor Corona könnte Spermien und fetale Gehirnentwicklung beeinflussen
Ängste, wie sie zurzeit durch die Coronavirus-Pandemie ausgelöst werden, können nicht nur die psychische Gesundheit eines Menschen beeinträchtigen. Auch das Sperma des Mannes bleibt nicht verschont, mit negativen Folgen für den späteren Nachwuchs. https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/angst-vor-corona-koennte-spermien-und-fetale-gehirnentwicklung-beeinflussen/
Wie können Sie in Corona-Zeiten besser auf sich und Ihr Immunsystem achten?
Wie können Sie Ihre Atemwege unterstützen und Ihren Körper soweit stärken, dass er mit Corona schnell fertig werden kann? Welche Vitaminpräparate helfen tatsächlich und wie viel sollte man davon nehmen? Mit Sonnenschein möchte ich anfangen:
Vitamin D
Unsere Vorfahren hatten im Durschnitt drei- bis viermal mehr Vitamin D im Blut als wir, und vielleicht sogar noch mehr!! Dadurch, dass sie meist draußen lebten und nicht in geschlossenen Räumen wie der moderne Mensch, reichte ihnen sogar die nördliche Sonne aus, um genug Vitamin D zu produzieren.
Wie diese Studie hier zeigt haben Bevölkerungsgruppen, die in Afrika ein traditionelles Leben führen, auch in heutiger Zeit mehr Vitamin D im Blut als wir in Deutschland uns das vorstellen können.
Beachten Sie außerdem, dass in den meisten westlichen Ländern schon die mickrigen 20 ng/ml (umgerechnet 50 nmol/L) als “ausreichend” definiert werden – eigentlich ist es schon im Kellerbereich, bei dem man mit negativen Konsequenzen des Vitamin-D-Mangels rechnen kann.
Wichtig im Sinne von Corona-Erkrankungen ist: der Vitamin-D -Spiegel steht im klaren Verhältnis zur Vorbeugung von Infektionen der Atemwege. Eine schöne Studie habe ich hier gefunden, bei Pubmed findet man noch viele weiteren:
Vitamin D increases the antiviral activity of bronchial epithelial cells in vitro.
Also warten Sie keine Sekunde, sondern tanken Sie nach. Schauen Sie, dass Ihr Vitamin-D-Spiegel möglichst nah heran kommt an das, was Ihre Ur-Ur-Ur-Großmütter auch hatten.
Welche weitere Vitamine, Pflanzen und Mikronährstoffe jetzt sehr sinnvoll sind und nachgetankt werden sollten:
Zink und Selen
Pflanzen wie Süßholz (wurde schon beim SARS gezeigt, dass Süßholz-Extrakt die virale RNA-Polymerase hemmt), aber auch noch
Vitamin C (1g am Tag) sowie
Probiotika (checken, wie viele Milliarden lebender Bakterien im Präparat wirklich drin sind!!)
Omega-3 um alle versteckte und nicht so versteckte Entzündungen im Körper niedrig zu halten: 2 mg EPA und DHA am Tag (auch hier lesen Befruchtung klappt aber Einnistung nicht? Versteckte Entzündungen und unerfüllter Kinderwunsch)
Fast alle Vitaminpräparate finden Sie in PharmaNord Online Shop hier (auf das Bild klicken, Sie werden weitergeleitet und bekommen noch 10% Rabatt):
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Ich habe noch folgende pflanzliche Präparate nachgetankt – zum Tee trinken und inhalieren:
Salbei, Kamille, Spitzwegerich, Lakritzwurzel, Andorn
Alle Teesorten, in großen Mengen und bio-Qualität habe ich hier gefunden und bestellt (Ladengeschäft befindet sich in Berlin Prenzlauer Berg und ist auch offline trotz Corona geöffnet):
Zusammenfassung: Trotz Quarantäne und Stille finde ich, ist es eine gute Zeit, den Körper jetzt aufzubauen und auf eine zukünftige Schwangerschaft vorzubereiten. Investieren Sie in gute Vitaminpräparate anstatt in Vorräte von Fertiggerichten. Nutzen Sie diese ruhige Zeit, um sich den eigenen perikonzeptionellen Herausforderungen zu stellen.
Hören Sie in sich hinein: was ist Ihr Problem, warum bleibt Ihr Kinderwunsch unerfüllt? Das Alter bzw. die Qualität der Eizellen? Gibt es in Ihrer Psyche etwas, was Ihnen keine Ruhe lässt? Vielleicht liegen die Probleme bei Ihrem Mann?
Nehmen Sie nicht zu viele Vitaminpräparate auf einmal. Fokussieren Sie sich auf die Substanzen, die für Ihr Hormonprofil sinnvoll sind und zwar in richtigen Dosen und für die entsprechende Zeitdauer. Ich kann Ihnen dabei helfen; wenn Sie an meiner Beratung interessiert sind, ist hier erklärt, wie Sie mich per Skype oder schriftlich erreichen.
Bis ganz bald, bleiben Sie gesund!
P.S. Und essen Sie keine Flädermäuse 🙂