So wurden unerwünschte Kinder im Mittelalter abgetrieben
Dass Frauen schon in alten Zeiten sich zu helfen wussten, wenn die Menstruation ausblieb, zeigen viele alte Schriften, die in einigen wenigen Doktorarbeiten bis ins Detail analysiert worden sind. Um die Menstruation aufzulösen, empfehlen historische Schriften Sadebaum, Raute, Salbei und Wermut miteinander in einem Topf zu kochen und diesen Dampf an die Scheide gehen zu lassen.
Vor allem Sadebaum und Raute zählten in alten Zeiten zu den wichtigsten Abortiva. Diese Pflanzen bewirken einen Blutdrang im Becken und provozieren damit den Eintritt der Menstruation.
Es ist bekannt, dass im Mittelalter der Handel mit diesen Pflanzen streng kontrolliert wurde, sicherlich mit dem Wissen darum, dass diese als abtreibende Mittel sehr wirksam und für Frauen nicht ungefährlich waren.
Der Sadebaum, Juniperus sabina, gehört zu den Zypressen und ist ein liegender oder aufrechter stark verzweigter Strauch mit zuerst nadelförmigen und später schuppenartigen Blättern.
Die offizielle Erklärung für das Vorhandensein eines Sadebaums in einem Hausgarten war, dass die jungen Damen daraus eine Arznei zubereiteten, um eine mangelhafte oder ausgebliebene Menstruation zu fördern.
as wir über die pflanzlichen Abortiva heute wissen
In dem gleichen Kontext ist die Pflanze auch in mediterranen Gebieten bekannt. Innerlich angewendet und mit Wein getrunken, trieb die Pflanze Blut mit dem Urin und auch den Fötus aus.
Vaginal eingeführt oder als Räucherung erzielte sie dieselbe Wirkung. Neben den Blättern wurden auch die Wipfel-Triebe verwendet. Wurden zu hohe Dosen der wirksamen Bestandteile eingenommen, konnte es leicht zur Vergiftung kommen, was nicht selten letal für Mutter und Fötus endete.
Auch die Weinraute wurde schon vor ewigen Zeiten in Nordafrika und Südeuropa kultiviert. Die getrocknete Raute diente auch als Wurmmittel, Antiseptikum sowie zur allgemeiner Sanierung (Reinigung?). Auch schweißtreibende Eigenschaften wurden beschrieben. Vielfältig verwendet wurde auch der Salbei – seine reinigende, antibakterielle und hormonstabilisierende Wirkung ist gut bekannt.
Salbei enthält bakterizide Inhaltsstoffe. Das ätherische Öl im Salbei enthält wie auch der Wermut Thujon. In hohem Anteil ist Thujon ein Nervengift, das in hohen Dosen Halluzinationen verursachen kann. In kleineren Dosen wirkt es vor allem bakterizid und wurde auch als Magenmittel verwendet.
Der Salbeiwein wurde in alten Zeiten auch als Verhütungsmittel angewendet – diesen nahmen die Frauen nach dem Beischlaf ein, um eine Befruchtung zu vermeiden.
Eine auf die Milchdrüse hemmende Eigenschaft war ebenfalls bekannt (kennt man heute noch – meine Hebamme hat mir jedenfalls empfohlen, Salbeitee beim Abstillen zu trinken, viele Babys finden den Geschmack abstoßend) .
Frauenheilkunde in der Vergangenheit: wie “unregelmäßige Periode” noch behandelt wurde
Schon Hippokrates beschrieb, dass sich das weibliche Gewebe mit Flüssigkeit vollsaugt und die Menstruation diesen Überschuss reguliert.
Um den weiblichen Körper im Gleichgewicht zu halten, wurde bei Hildegard von Bingen die Menstruation ebenfalls als Reinigung des Körpers angesehen. So mischte sich das Blut der Frau mit ihren körperlichen Säften, um aus den Gefäßen während der Periode auszutreten. Als Ursache einer Amenorrhoe (auf längere Zeit ausbleibende Periode) wurde eine schwache körperliche Konstitution sowie die traurige Gemütslage der Frau vermutet.
Zu Beginn der Menstruation, so glaubte man, werden bei der Frau die Organe geöffnet, die den männlichen Samen empfangen. Interessanterweise wurde die Zeit gleich nach der Menstruation als eine optimale Zeit für die Konzeption angesehen:
„Wenn die Frau zu diesem Zeitpunkt unter großem Lustgewinn den männlichen Samen empfängt, schließen sich ihre Organe und behalten den Samen“.
Aus meiner Sicht stimmen diese Vermutungen ganz gut mit modernen anthropologischen und zellbiologischen Kenntnissen überein: die fittesten Samenzellen überleben eine Woche in den Geschlechtsorganen der Frau und können dort auf den Eisprung warten. Besonders interessant finde ich die Erwähnung des „Lustgewinns der Frau“. Viele Anthropologen sind der Meinung, dass der Orgasmus der Frau bei der Befruchtung wohl eine Rolle spielen kann – ein Gedanke, der aus den heutigen Embryologie-Büchern und Überlegungen völlig verschwunden ist.
Für Aristoteles ist das Menstruationsblut so etwas wie „weiblicher Samen“. Es wird jedoch als weitaus weniger wertvoll erachtet. Das Blut der Frau allein war unfähig, sich mit dem Samen zu verbinden, somit liefert ihr Körper nur die „Materie“, aus der das Kind gebildet wurde. Der Rest wurde durch den Mann gegeben.
Von den Eizellen wussten die Menschen also in den alten Zeiten nichts. Das ist kein Wunder, weil diese tief im Körper in der Bauchhöhle versteckt sind.
Menstruationsblut wurde befürchtet
Die Beschreibung des Menstruationblutes als Gift und Gegenstand der Verunreinigung findet sich bei vielen Autoren. Wenn eine Frau ihren Blutfluss hat, so galt sie sieben Tage als „unrein“. Außerdem wurde im Mittelalter geglaubt, dass das Menstruationsblut dazu führt, dass Hunde, die das Blut essen, bissig werden. Durch böse Dämpfe, die während der Menstruation in den Kopf der Frau stiegen, würden Spiegel durch ihre Blicke trüb, glaubten viele Menschen.
Hildegard von Bingen datiert das endgültige Ausbleiben der Menstruation und das Klimakterium zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr einer Frau. Zu diesem Zeitpunkt „verschließen sich ihre fruchtbaren Organe“, trocknen aus und die Gebärmutter schrumpft.
“Den Saft des Juniperus sabina (“sauelboem” genannt) 3 Tage in Wein und Brunnenwasser sieden und dreimal davon trinken, das verhindert die Befruchtung ein Jahr lang.” In einem anderen Abschnitt, der vom Ausstoßen des toten Fötus handelt, wird nebenbei erwähnt, dass der Sadebaum menstruationsfördernde Eigenschaften besäße, und dass er aus diesem Grunde von ‘verdorbenen Weibern’, zum Zwecke der Schwangerschaftsunterbrechung verwendet wird.
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