Pause in der Natur: Gedichte von Frauen für Frauen
Mit dem heutigen Artikel mache ich eine kleine Pause mit Berichten über Eizellen, Hormone und anderen Kinderwunsch-Geschichten.
Nicht, dass ich nicht genug Themen hätte, aber der Ort, an dem ich im Moment bin, ist einfach zu schön, um ihn nicht wahrzunehmen.
Ich glaube sogar, dass der Wald, die Berge, die riesigen Waldhasen (oder sind es Wildkaninchen? – jedenfalls sehe ich solche nie in Berlin) auch für Sie interessant sein könnten und Sie vielleicht für einen Moment auf andere Gedanken bringen.
Also, wo bin ich?
Meine Kinder und ich befinden uns im Moment auf dem Feldberg im Schwarzwald. Dort nehme ich an einer Mutter-Kind-Kur teil.
Warum?
Eine lange Geschichte, in der es im Wesentlichen darum geht, dass ich meistens der Letzte bin, der merkt, dass mein Körper dringend eine Pause braucht.
Ich war schon immer so – hyperaktiv und leistungsorientiert. Aber dann kamen die Kinder und Nächte ohne Schlaf, und die ewige Müdigkeit am Tag, und keine Verwandtschaft, die bei der Kindererziehung mithelfen kann.
In Deutschland kennen viele Mütter von kleinen Kindern diese Realität.
Vor einigen Jahren schaffte ich es, wochenlang nicht zu merken, dass ich schon ernsthaft krank war. Erst irgendwann einmal, an einem späten Freitag Nachmittag (an dem ich ganz normal funktionierte, obwohl ich kaum noch stehen konnte), entschied ich mich, nach Hilfe zu suchen.
Zufällig spazierte ich in eine Praxis rein, aber so wie ich mich selbst nicht ernst genommen hatte, so nahm auch der Arzthelfer mich nicht ernst und wollte mich erstmal nach Hause schicken.
Zum Glück kam in dem Moment Frau Hesse – vielleicht die beste Lungenärztin in Berlin, zufällig ins Zimmer und sprach mich direkt an: „Sie da, kommen Sie mal mit!“
In wenigen Stunden machte sie schon die Labordiagnostik bei mir und rief mich noch am gleichen Abend mit der dringenden Bitte an, sofort ins Krankenhaus zu gehen.
Ich wollte ihr fast sagen, „Frau Hesse, Krankenhaus geht jetzt gar nicht, meine Eltern sind hier zu Besuch, morgen fliegen sie weg!“ Aber selbst mir wurde klar, wie ernst die Lage war. So bin ich ins Krankenhaus gegangen, wo man mich sofort aufnahm und erstmal stundenlang mit Handschuhen anfasste.
So schnell kann sich das Leben ändern: in einem Moment schlafen Sie noch neben Ihrem Kind, stillen mehrmals in der Nacht und arbeiten am Tag, und im nächsten Moment fasst ein anderer Mensch Sie mit Handschuhen an, um sein eigenes Leben nicht zu gefährden.
So fing eine Phase in meinem Leben an, die mir und meiner ganze Familie zeigte, wie schlecht ich manchmal darin bin, mich um mich selbst zu sorgen.
Seien Sie schlauer als ich.
Warten Sie auf keinen Fall so lang, bis Sie sich um sich selbst kümmern.
Als ich vor einigen Monaten wieder einen Bronchitis hatte, sagte Frau Hesse zu mir:„Frau Wagner, warum ziehen Sie nicht ans Meer?“
„Weil ich in Berlin ein Leben habe!“
„Dann aber müssen Sie wenigstens eine Mutter-Kind-Kur machen.“
Und so kamen wir in den Schwarzwald.
Und jetzt bin ich hier, und mein Tagesplan liest sich wie ein Traum: früh Aufstehen, kalte Dusche, Bergsteigen, Yoga.
Danach eine Frauen-Gesprächsrunde und am Nachmittag noch Aquagymnastik und Malen mit Kindern oder einfach gemeinsam spielen und quatschen, bevor alle müde ins Bett fallen.
In Zusammenarbeit mit PharmaNord
Ladies, die Sonne ist unser Freund und tut uns gut!
In den letzten paar Jahrzehnten wurde in der westlichen Gesellschaft systematisch eine Sonnenangst verbreitet. Dagegen ist heute kaum noch jemand immun. Selbst die Menschen, die in der Gesundheitsbranche arbeiten und sich mit körperlichen Funktionen auskennen, haben diese Angst.
In unserer Kita, wo regelmäßige Krankheitswellen und Infektionen der Atemwege im Winter bei den Kindern ausbrechen, stand schon am ersten warmen Tag in diesem Jahr folgender Zettel: Liebe Eltern! Bitte denken Sie daran, Ihre Kinder morgens bereits mit Sonnencreme eingecremt in die Kita zu bringen!
Und das an einem der ersten Frühlingstage in Berlin, wo die Stärke der Sonnenstrahlung in den Sommermonaten kaum ausreicht, um Vitamin D überhaupt zu produzieren!
Die weit verbreitete Sonnenangst hat zur Ausbreitung von Zivilisationskrankheiten wie Depression, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose sowie verschiedenen Krebsarten beigetragen. Und dabei sind über zwei Drittel der Frauen im gebärfähigen Alter mit Vitamin D unterversorgt.
Evolutionsbiologisch sind Menschen darauf angepasst, viel Zeit draußen und in der Sonne zu verbringen. Regelmäßiges Sonnen im Freien ist notwendig und gesund! Auch gelegentliche Besuche im Solarium sind gut. Achten Sie nur darauf, dass Sie auf neuen, modernen Sonnenbanken liegen, weil alte Geräte Lampen verwenden, die die UV-Wellenlängen herausfiltern (und ohne diese Licht-Wellenlänge kann nicht die Vitamin D Synthese in der Haut starten).
Wenn Sie einen akuten Kinderwunsch haben, ist eine zusätzliche Versorgung mit Vitamin D sehr empfehlenswert. Hier kommen Sie z.B. zu einem neuen, guten und hochkonzentrierten Vitamin D Präparat, das erst seit einigen Monaten erhältlich ist (es sind 10% Rabatt im Link eingebaut)
Abends habe ich Zeit.
Während meine Kinder tief und fest schlafen und ruhig atmen, gibt es nichts, was mich ablenkt.
Ich könnte neue Texte schreiben oder skypen. Aber irgendwie lese ich Gedichte. Das hat sich zufällig ergeben, weil ich vor wenigen Tagen nach einer deutschen Übersetzung eines bestimmten Gedicht von Lucille Clifton suchte, was so wunderbar ist (und mehrfach ausgezeichnet), dass ich nicht akzeptieren konnte, dass es noch nicht ins Deutsche übersetzt worden wäre.
Und so suchte ich immer weiter, bis mir klar wurde, ich möchte Ihnen ein wenig Poesie mit auf den Weg geben, bevor wir wieder mit den üblichen Themen weitermachen.
Gedichte von Frauen für Frauen
1. Ein schönes Gedicht von einer sehr bekannten und vielmals ausgezeichneten afroamerikanischen Dichterin.
Mir gefiel es, dass es in einem starken Kontrast zu dem üblich desaströsen Selbstbild von uns Frauen steht.
Lucillle Clifton – Homage To My Hips
these hips are big hips.
they need space to
move around in.
they don’t fit into little
petty places. these hips
are free hips.
they don’t like to be held back.
these hips have never been enslaved,
they go where they want to go
they do what they want to do.
these hips are mighty hips.
these hips are magic hips.
i have known them
to put a spell on a man and
spin him like a top
2. Es gibt nichts im Universum, was Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch mehr hassen und was sich auf ihre Hoffnungen so vernichtend auswirkt wie der Beginn einer Periode. Hier ein schönes und mehrfach ausgezeichnetes Lied über die Menstruation.
Lucille Clifton – poem in praise of menstruation
if there is a river
more beautiful than this
bright as the blood
red edge of the moonif
there is a river
more faithful than this
returning each month
to the same delta
if there is a river
braver than this
coming and coming in a surge
of passion, of pain
if there is a river
more ancient than this
daughter of eve
mother of cain and of abel
if there is in the universe such a river
if there is some where water
more powerful than this wild water
pray that it flows also
through animals beautiful and faithful and ancient
and female and brave
3. Ein Lied über Schmerz:
Irene Forbes-Mosse – In der Nacht lieg ich still, starr’ immer ins Licht
In der Nacht lieg ich still, starr’ immer ins Licht,
Meine heißen, heißen Tränen, sie brennen dich nicht;
Denn es war nicht der Frost und es war nicht der Schnee,
Deine kühlen, kühlen Worte, die tun mir so weh.
Ja, ein freundlicher Gruß, und dann gingst du hinaus,
Und die Tür fiel ins Schloss, und das dröhnt so im Haus;
Und das heilt keine Zeit, und das heilt auch kein Glück,
Denn ich denke nur eins, und ich bring’s nicht zurück.
4. Und zum Schluss noch ein Gedicht über die Geburt! Geschrieben vor beinah 150 Jahren.
Paula Dehmel – Ein leises Gedicht zur Geburt
Geht leise –
es ist müd von der Reise.
Es kommt weit her:
vom Himmel übers Meer,
vom Meer den dunklen Weg ins Land
bis es die kleine Wiege fand –
Geht leise.
Ich wünsche ihnen eine schöne Woche!
Bis bald, Darja