Mittelalter: Umgang mit der Untreue von Frauen
Heute lesen wir weiter in dem „Römischen Frauenbüchlein“ sowie in zwei weiteren Publikationen, die sich mit der Frauenheilkunde aus längst vergangenen Zeiten beschäftigen. Außerdem bediene ich mich einiger Ideen und Textsätze, die ich neulich in einem wunderbaren Buch „The Female Choice“ (geschrieben von Biologin Meike Stoverock) gelesen habe.
Heutiges Thema: Wie weibliche Treue in der Vergangenheit erzwungen und eine freie Sexualität vermieden bzw. unterbunden wurde.
Wir leben ja in einer Zivilisation, deren Strukturen vor rund 10.000 Jahren zu Beginn der Sesshaftwerdung der Menschen entworfen wurde.
Unsere Welt ist entlang männlicher Bedürfnisse und Prioritäten entstanden, wir alle laufen quasi mit einer Männerbrille auf der Nase durch die Welt.
Das macht unser Leben nicht automatisch schlecht, aber klarer Wettbewerbsvorteil der Männer gegenüber Frauen sollte den Mädchen möglichst früh im Leben bewusst werden.
Unsere Zivilisation belohnt durchschnittliche Eigenschaften erwachsener Männer weitaus mehr als durchschnittliche Eigenschaften erwachsener Frauen. Die Ungleichverteilung der Ressourcen geht eindeutig zu Gunsten einiger weniger Männer auf der Welt. Dabei ist meine Kritik an der Zivilisation keine grundlegende – ich bin keine Feministin und war noch nie dafür, dass Kompetenz-Hierarchien auf eine Art und Weise in der Gesellschaft kaputt gemacht werden, wie das heutzutage von vielen „Feministinnen“ praktiziert wird.
Frauen haben sich an die Veränderungen der letzten Jahrtausende gut angepasst und in den letzten Jahrzehnten sogar die Nischen erobert, die traditionell nur für Männer reserviert waren.
Ein Nachgeschmack bleibt trotzdem: die langjährige Diskriminierung der Frau ist einfach ein Fakt, auf den keine Gesellschaft stolz sein kann – ob China, Indien oder Europa (in dem patriarchale Strukturen vergleichsweise noch am jüngsten sind).
Von der Antike bis heute: Wie die Libido der Frau unterdrückt wurde
Seit Jahrtausenden wurde den Mädchen beigebracht, zurückhaltend zu sein und die eigenen Bedürfnisse, vor allem jene sexueller Natur, bestenfalls als Luxus zu betrachten oder diese ganz zurückzustellen.
Wir wurden zu den treuen Seelen erzogen, die jederzeit zur Verfügung stehen, um unsere Pflichten als Mutter, Ehefrau (heutzutage auch noch berufstätige „Multi-taskerinnen“) zu erfüllen, ohne irgendeine Wertschätzung einzufordern.
Seit Anfang der Sesshaftwerdung wurde den Mädchen gesagt: sei so, dass Männer dich gern heiraten wollen. Und wir nahmen das hin. Viele Frauen sind von morgens bis abends damit beschäftigt, den von außen gesetzten Schönheitsanforderungen nachzujagen (und diesen anscheinend doch nie zu genügen…)
Früher bekamen viele Mädchen giftige Substanzen (wie Blei), um vornehme Blässe zu erzeugen, oder Tollkirsche, die für glänzend-fiebrige Augen sorgte). Heutzutage bleichen noch viele Frauen ihre Gesichter, enthaaren brutal ihre intimsten Körperteile, um einen vor-pubertierenden Look zu erzeugen; vom täglichen Make-up sowie einer unheimlichen Anzahl von Schönheitsoperationen ganz zu schweigen.
Damit wird verschleiert, um was es eigentlich geht und was im Hintergrund dieses verdrehten Spiels steht: die ewige Angst des Mannes, die Frau könnte IHM untreu sein. Sie könnte also von einem ANDEREN schwanger werden – damit wäre seine Investition in die Beziehung und in das Kind sinnlos. Evolutionsbiologisch gesehen stünde der Mann in so einem Fall als größter Verlierer vor dem Universum da. Es wäre eine ultimative Demütigung, die er vielleicht nicht ertragen kann.
Eine Frau weiß, von wem das Kind kommt
Diese Urangst des Mannes wurde über die Gesundheit und körperliche Unversehrtheit der Frau gestellt. Der Kern der Missverständnisse zwischen den Geschlechtern liegt also in der Sexualität. Rein biologisch gesehen ist der Mann viel stärker von der Frau abhängig als sie von ihm.
Eine Frau kann – unabhängig davon, mit wem sie schwanger wurde, immer wissen, es ist ihr Kind, das aus ihrem Bauch kommt. Der Mann versuchte schon immer, zahlreiche Konkurrenten fern von „seinem Weibchen“ zu halten. Irgendwann wurden die „zivilisatorischen“ Mittel erfunden und unzählige Quälereien und Bräuche erfunden, die den Frauen mehr oder weniger brutal beigebracht wurden. Sie mussten lernen, wie sie sich selbst vor anderen Männern und von der eigenen Sexualität am besten komplett fernhalten.
Nach der Sesshaftwerdung der Menschen wurde die Frau zunehmend auf ihren Hauptzweck, nämlich den der Fortpflanzung, reduziert. Theologen und andere Patriarchen nutzten ihre Macht, um der Frau Schlechtes nachzusagen und bezeichneten sie als ein von ihren Geschlechtsorganen gelenktes Wesen.
Untreue der Frau und wie sie im Mittelalter “behandelt” wurde
In dem „Römischen Frauen-Büchlein“, das wir in den vergangenen Wochen und Monaten schon mehrmals hier auf Paleo-Mama thematisiert haben, fand ich dieses Rezept gegen weibliche Untreue:
Rezept Nummer 41 beschreibt wie festgestellt werden konnte, welche Frau Männer gern hat.
Wiltu versuchen welches weib gerne monne hat
Nym ruben vnd stos die yn einen leinen tuche vnd lege
es ir an di blose haut vber eine cleine weile vindestu
wurmelein dorinne ab sie es gerne tut
Hierbei sollen zerstoßene Rüben in einem Leinentuch direkt auf die Haut gelegt werden. Findet man nach kurzer Zeit Würmer in den Rüben, konnte man sicher sein, dass die Frau am anderen Geschlecht körperlich interessiert war.
Vermutlich konnten die schmutzigen Gedanken der Frau die Würmer schneller anziehen? Der Verfasser dieser Handschrift versucht zu erklären, wie die Würmer in das Leinentuch gelangen: waren die Frauen heißer Natur, hatten sie die Männer gerne und Würmer wurden im Tuch gefunden. Wenn sie kalter Natur waren, konnte man keine Würmer finden und die Frauen waren somit nicht an Männern interessiert. Alles klar?
Das Rezept Nummer 42 beschreibt die Behandlungsmethoden der Unkeuschheit folgendermaßen: Eine verfluchte unkeusche Seele im Leib der Frau sollte in selben Teilen Wermut, Nesseln, Gänserich, Sadebaum, Beifuß und Raute als Saft trinken.
Aber warten Sie mal – diese Pflanzen lösen Uterus Bewegungen aus und wirken austreibend?
In der Behandlung der Unkeuschheit hatten die Autoren noch zusätzlich eine mögliche Abtreibung im Blickfeld und nicht nur eine Libido Vermeidung?
Und noch ein weiterer Tipp aus den Zeiten unserer Ur-ur-ur-ur-ur…omas
Welche […] so sere mannes begeret von vnkeusche
wegen […] sie wider essen noch trincken mag
Dye [neme] [cen]-tauriam als gros als ein phennig weget
vnd des […] von silber als vil mit warm wasz drey
tage yedes tages einen naph vol Sye verget di bose last do von
Wenn Ehefrau fremd geht…
Das obige Rezept beschreibt ebenfalls, wie die Libido einer Frau gemindert werden kann, wenn diese wegen unkeuscher Gedanken weder essen noch trinken möchte. Das Rezept muss viel in Nutzung gewesen sein, die Kopie des Codex war nach Aussagen der Autorin an dieser Stelle teilweise sehr in Mitleidenschaft gezogen. Der Hauptbestandteil der Rezeptur heißt Tausendgüldenkraut (auch Febrifuga genannt wegen ihrer fiebersenkenden Eigenschaft und heute noch oft in der Heilkunde eingesetzt).
Die Febrifuga Pflanze wurde auch bei Hildegard von Bingen, Dioscurides, Plinius und Albertus Magnus als Heilpflanze beschrieben. Zur Libido-Linderung empfiehlt der Verfasser soviel Febrifuga wie ein Pfenning wiegt und so viel wie Silber wiegt warmes Wasser zu vermischen. Von diesem Trank sollte die Frau drei Tage lang trinken, damit die „böse Last“ vergeht.
Ich finde es faszinierend und Sie? Darüber, wie z.B. Sadebaum und Raute als Abtreibungsmittel benutzt wurden, werde ich bald berichten, schauen Sie bald wieder vorbei.
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