Künstliche Intelligenz bald Standard in IVF-Laboren?!
Ein Konferenz-Bericht
Künstliche Intelligenz bald Standard in IVF-Laboren?
Die jährliche europäische Konferenz für Reproduktionsmedizin und Embryologie ist zu Ende gegangen.
- Worum ging es in der Keynote?
- Soll die Black Box der Reproduktionsbiologie bald von künstlicher Intelligenz bestimmt werden und in wieweit können wir die Entscheidung darüber beeinflussen?
- Gibt es verlässliche Studiendaten darüber, ob Algorithmen die Embryoqualität besser einschätzen würden als die Embryologen im IVF-Labor?
- Was sind die neuesten Fortschritte auf dem Gebiet der Eizellqualität, des PRP und der männlichen Gesundheit?
- Können Zellkulturmedien Schwangerschaftsraten beeinflussen oder nicht?
In diesem kurzen Video (meinem ersten auf YouTube – ich habe mir wirklich Mühe gegeben!) habe ich einige der wichtigsten Takeaways zusammengefasst und ganz aus meiner Sicht die diesjährige ESHRE-Konferenz geschildert. Bitte teilen Sie das Video wenn es Ihnen gefallen hat. Und natürlich freue ich mich wenn Sie meinen YouTube-Kanal abonnieren (in den kommenden Monaten sind viele neuen Filmchen geplant).
Eshre-Konferenz Summary Zusammenfassung
Künstliche Intelligenz in der Kinderwunschmedizin – Vorteile und Nachteile
Künstliche Intelligenz könnte man in der Reproduktionsmedizin theoretisch ansetzen, um Diagnosen zu verbessern, Behandlungspläne zu optimieren und die Patientenbetreuung zu unterstützen. Zum Beispiel:
- Fruchtbarkeitsdiagnostik und Hormon-Bestimmung: KI kann dabei helfen, Fruchtbarkeitsprobleme bei Männern und Frauen zu diagnostizieren, indem sie medizinische Bildgebung und Laborergebnisse analysiert. Zum Beispiel können KI-Algorithmen Spermienqualität bewerten oder Anomalien in Ultraschallbildern der Eierstöcke oder der Gebärmutter identifizieren.
- In den IVF-Laboren konnte KI dazu verwendet werden, die Auswahl der am besten geeigneten Embryonen zu treffen. Durch die Analyse von Patientendaten und Embryonencharakteristiken kann KI vorhersagen, welche Embryonen die besten Chancen auf eine erfolgreiche Implantation haben, in vielen Laboren gehört das schon zum Alltag. Also Maschinen sollten de facto entscheiden, welche Ei- und Samenzellen zu Befruchtung verwendet werden, d.h. welche Menschen in der Zukunft geboren werden sollten. Darauf hoffen viele Firmen und davon fürchten alle Menschen in der Branche, die noch bei Verstand sind.
- Genomische Analyse: KI kann in der Analyse von Genomdaten eingesetzt werden, um genetische Risiken für bestimmte Erbkrankheiten oder genetisch bedingte Fruchtbarkeitsprobleme zu identifizieren. Das ist meiner Meinung nach realistisch und konnte evtl. eine Hilfe im Labor sein.
Weitere unklare Anwendungen, bei den man lieber aufpassen sollte
- Präimplantationsdiagnostik (PID): KI kann bei der PID helfen, bei der genetische Tests an Embryonen durchgeführt werden, um bestimmte genetische Erkrankungen zu erkennen und die Übertragung dieser Erkrankungen auf das Kind zu verhindern. Meiner Meinung nach sind erfahrene Biologin hier besser und das wird sich nicht so bald ändern.
- Patientenbetreuung und Beratung: KI-basierte Chats und virtuelle Assistenten können Patienten rund um die Uhr unterstützen, indem sie Fragen zur Fruchtbarkeit beantworten, den Behandlungsfortschritt überwachen und medizinische Ratschläge geben. Wie die neuesten Daten zeigen. sind Chat GPT und ähnliche KI-Assistentin bei der Beantwortung solcher Fragen zum Glück noch nicht sehr präzise und korrekt. Sicher werden sie in der Zukunft besser und damit wächst die Gefahr, dass viele Berater aus der Branche von künstlicher Intelligenz ersetzt werden.