Das hilft bei Regelbeschwerden
Auch Sie mögen Ihre Periode nicht?
Wenn es eine Frau gibt, die ihre Tage gern hat, muss ich sie noch kennenlernen.
Googeln Sie einmal “ich hasse meine Periode” und Sie werden gleich feststellen, dass es unzählige Frauen gibt, denen es genauso geht wie Ihnen.
Suchen Sie aber nach der Phrase “Gründe, die Periode zu mögen” – da wird Google sprachlos bleiben und nur einige wertlose Texte liefern. Probieren Sie dann das Gleiche auf Englisch, es wird immer das Gleiche passieren. Es gibt wirklich keinen Grund, monatliche Regelblutungen gern zu haben. Und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten oder gar Schmerzen schon gar nicht.
Regelbeschwerden können den Alltag massiv beeinflussen (den Ihrer Familienangehörigen auch!). Ich persönlich werde an diesen Tagen weinerlich und empfindsamer als sonst – es ist wirklich besser, mich in dieser Zeit einfach zu meiden. Es gibt aber schlimmeres; viele Frauen haben nämlich mit echten Schmerzen und Krämpfen zu kämpfen.
Die Ursache der Schmerzen ist die verstärkte Freisetzung von Prostaglandinen in der Gebärmutterschleimhaut. Prostaglandine sind Hormone, die die Schmerzwahrnehmung verstärken, Entzündungen auslösen und Blutgefäße überall im Körper verengen. Nicht alle Prostaglandine wirken so (manche haben sogar gegensätzliche Funktionen). Aber gerade die Prostaglandine, die die Periode in Gang setzen, haben eben diese unangenehmen Nebenwirkungen.
Linderung von Menstruationsbeschwerden
Zur Behandlung werden häufig diverse Entzündungshemmer und Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Aspirin eingesetzt, aber auch hormonelle Verhütungsmittel, krampflösende Mittel und diverse andere Medikamente.
Das ist längerfristig gesehen nicht günstig, weil diese Stoffe oft Nebenwirkungen haben. Manche können nachweislich den nächsten Eisprung beeinträchtigen oder im schlimmsten Fall legen sie die körpereigenen Abwehrmechanismen lahm.
Hat die Periode schon immer weh getan?
Wahrscheinlich nicht. Die Regelbeschwerden scheinen ein “neueres” Datum zu haben.
Für Sie mögen ein paar tausend Jahre als eine lange Zeit vorkommen, aber gemessen an unserer Gesamtzeit auf der Erde ist es eher ein Augenblick.
Fast alle Produkte von Tieren aus der Massentierhaltung (Fleisch, Wurst, Eier und sogar Milchprodukte) enthalten viel Arachidonsäure. Arachidonsäure ist eine mehrfach ungesättigte Fettsäure aus der Gruppe der Omega-6-Fettsäuren und gehört zu den Schmerz-verursachenden Prostaglandinen. Im Gegensatz dazu führen diverse ungesättigte Fettsäuren, so wie Omega-3, zur Entspannung und Wiederaufbau der Gefäße.
Westliche Diät bedeutet ein gestörtes Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6
Die Kombination aus Omega-6 – belasteten Tierprodukten, geringem Verzehr von Fisch und häufigem Verzehr von Fastfood führt dazu, dass wir zu viel Omega-6 und zu wenig Omega-3 zu uns nehmen.
Die moderne Ernährung enthält Omega-6 und Omega-3 in einem Verhältnis von 10:1. Wissenschaftler gehen davon aus, dass das optimale Verhältnis bei höchstens 5:1 liegen sollte oder sogar 1:1. Also die allermeisten von uns sollten extra Omega-3 zu sich nehmen (aus diversen Quellen, am besten kombiniert aus Fisch, pflanzlichen Ölen und Vitaminpräparaten).
Eine dänische Studie an 78 Frauen (Menstrual discomfort in Danish women reduced by dietary supplements of omega-3 PUFA and B12 (fish oil or seal oil capsules) hat gezeigt, dass Regelbeschwerden durch eine tägliche Einnahme von Fischöl (Omega-3 Quelle) in Kombination mit Vitamin B12 gelindert werden können. Auch andere Beschwerden wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, und Übelkeit waren bei diesen Frauen weniger ausgeprägt als bei den Frauen, die keine Vitaminpräparate genommen hatten.
Die Wirkung von Omega-3 in Kombination mit Vitamin B12 war nicht nur statistisch signifikant sondern auch nachhaltig – noch weitere drei bis vier Monate, nachdem die Studie beendet war, hatten die Frauen weniger Beschwerden.
Was Sie tun können, um Ihre Periode zu erleichtern und den Eizellen nachzuhelfen
1. Extra Omega-3 einnehmen.
Das Produkt Bio-Marin Plus eignet sich z.B. gut und enthält eine schöne Kombination aus Omega-3 (190 mg EPA, 110 mg DHA, und noch 25 mg von diversen anderen Omega-3 Fettsäuren). B12 ist ebenso im Präparat enthalten (1 µg davon – also selbst wenn Sie mehrere Kapseln am Tag einnehmen, kommen Sie nicht über die maximal empfohlene Menge von 3-5 µg B12).
An Bio-Marin Plus gefällt mir, dass es zusätzlich zur Omega-3 + B12 Kombination noch ein kleines Extra an Folsäure enthält (und davon können Sie in der Kinderwunsch-Zeit und im ersten Trimester kaum genug bekommen).
2. Salz und Alkohol meiden.
Vermeiden Sie in den Tagen vor der Periode sehr salziges Essen, Alkohol und auch Kaffee. All das entzieht Ihrem Körper Wasser und macht die Krämpfe noch schlimmer.
3. Magnesium einnehmen
Sie merken schon – die ganze Zeit spreche ich von leichten Schmerzen (selbstverständlich können auch Myome oder eine Endometriose Ursachen für Schmerzen sein – also bei ständigen und sehr schmerzhaften Regelbeschwerden müssen Sie zum Arzt). Aber bei leichten Schmerzen können Sie viel tun, um diesen vorzubeugen, was mich zu dem nächsten wichtigen Punkt bringt: Magnesium einnehmen!
Das wissen Sie ja bestimmt vom Sport: Magnesiummangel verstärkt Krämpfe. Dem können Sie auf natürlichem Wege vorbeugen, indem Sie mehr grünes Gemüse, Bananen und Sonnenblumenkerne essen, oder einfache Magnesiumpräparate einnehmen.
Nicht nur B12, sondern auch andere B-Vitamine (vor allem Vitamin B6) helfen, die Beschwerden zu lindern. Avocados, Hülsenfrüchte, weiße Bohnen und sogar Algen sind da gute Quellen.
Krampflösend wirken auch Gewürze wie Anis, Fenchel und Kümmel (das habe ich selbst ausprobiert und kann nur bestätigen, dass es nicht nur bei Regelschmerzen sondern auch bei Milchstau hilft).
Außerdem soll Aromatherapie hilfreich sein (damit habe ich aber keine persönlichen Erfahrungen).
Normalerweise (nachdem Sie für ausreichend Omega-3 und Magnesium gesorgt haben und sicher sind, dass keine medizinische Störung bei Ihnen vorliegt) sollten Sie das tun, was sich gut für Sie anfühlt.
Wenn Sie mit Massagen mit ätherischen Ölen eine gute Erfahrung gemacht haben oder wenn Sie Meditation, Akupunktur oder diverse Atemübungen bevorzugen, tun Sie das – jeder Körper reagiert anders. Wärme zum Beispiel (in Form einer Wärmflasche) ist ein guter Krampflöser. Als Heilmittel gegen Regelschmerzen eignet sich auch das Schüssler-Salz Nr. 7 (Magnesium phosphoricum) in der Potenz D6. Oder kennen Sie etwas, was nur Ihnen und sonst niemandem hilft (bei mir ist es Ingwertee – er hat mich schon von vielen schmerzlichen Perioden, Erkältungen und Kopfschmerzen befreit).
Weitere Hausmittel, die bei schmerzhaften Regelblutungen helfen
- Wärmeanwendungen wie Wärmepflaster, Wärmflaschen oder ein heißes Bad sind beliebte Hausmittel während der Periode: Sie wirken entkrampfend und schmerzlindernd auf Rücken und Unterleib.
- Bewegung während der Periode fördert die Durchblutung, lockert die Muskulatur und hebt die Stimmung.
Bibliographie Omega-3, Menstruation, Fruchtbarkeit
- Deutch B, Bonefeld Jørgensen E, Hansen J. Menstrual discomfort in Danish women reduced by dietary supplements of omega-3 PUFA and B12 (fish oil or seal oil capsules). Nutrition Research. 2000 May; Volume 20, Issue 5.
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