Spermiogramm: WHO korrigiert die Kriterien seit 1980 sechs Mal nach unten!?
Es gibt ein Thema, das in den Medien so gut wie nie erwähnt wird, das jedoch viel Aufmerksamkeit verdient.
Ich habe in mehreren biomedizinischen Artikeln darüber geschrieben, die leider hauptsächlich Fachkreise erreichen, denen das Problem bereits bekannt ist. Aber nachdem ich am vergangenen Wochenende Vergleichstabellen durchgesehen habe und alle Daten und Fakten frisch im Kopf sind, möchte ich es hier auf Paleo Mama noch einmal festhalten. Also, Ladies, Sie werden sich wundern! Teilen Sie diesen Artikel oder sprechen Sie mit Ihren Freundinnen darüber.
WHO Spermiogramm A, B, C, D
Die Veränderungen in der männlichen Fruchtbarkeit sind real und haben direkte Auswirkungen auf urologische und Kinderwunschpraxen. Seit 1980 hat die WHO die Referenzwerte für die Beurteilung der Samenparameter sechs Mal nach unten korrigiert. Das bedeutet, dass viele Männer trotz der sinkenden Werte weiterhin als fruchtbar eingestuft werden, was einerseits beruhigend ist. Andererseits führt dies dazu, dass die Zeit bis zur gewünschten Schwangerschaft auf natürliche Weise, auch bekannt als “waiting time to pregnancy”, für viele Paare überraschend lang ausfallen kann. Besonders problematisch ist dies, wenn die Frau älter ist und eine schwindende Eizellreserve hat.
Einige Beispiele zeigen die Entwicklung: Das Ejakulatvolumen wurde seit 1980 von minimal ≥2ml auf ≥1,5ml (2010) und schließlich auf ≥1,4ml (2020) gesenkt. Auch die Gesamtbeweglichkeit der Spermien hat einen rückläufigen Trend verzeichnet, von 60% als Minimalgrenze bei Normozoospermie in 1980, auf 50% in 1987 und schließlich auf 40% im Jahr 2010. Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die progressiv beweglichen Samenzellen der Gruppe A und B, die nun zusammengezählt werden. Ein Wert von >30% gilt dabei als ausreichend, im Gegensatz zu den früheren 25% obligatorischen Samenzellen der Gruppe A in 1999.
Morphologie Spermiogramm
Die größte Veränderung betrifft jedoch die morphologische Beurteilung der Spermien. Vor 50 Jahren wurden noch 80% normale Formen im Ejakulat vorgeschrieben, was sich über die Jahre auf 4% (aktuell) reduziert hat. Bei den meisten Männern liegen die Samenzellen nun in einem Bereich von 3 bis 8% morphologisch normal geformten Zellen.
Da dieses Thema für viele wichtig ist und mir persönlich am Herzen liegt, habe ich es auch in meinem Online-Kurs “Babyglück” behandelt. Dabei lag mir besonders daran, praktische Tipps zum Kinderwunsch zu geben. Im Kurs gibt es ein Video zum Thema “Pimp my Sperm”, eine Vorschau davon ist auf Youtube verfügbar:
Wie viel Sperma reicht aus um schwanger zu werden?
Trotz dieser Entwicklungen sehen viele Mediziner keinen Grund zur Besorgnis, da die aktuellen Werte für eine künstliche Befruchtung im Labor mehr als ausreichend sind. Doch die Zukunft wirft Fragen auf: Ist es vorstellbar, dass laut Prognosen von Prof. Schwan im Jahr 2045 die Hälfte der Menschheit auf die Reproduktionsmedizin angewiesen sein wird, um Kinder zu bekommen?
Hinzu kommt die Tatsache, dass Frauen, insbesondere Akademikerinnen in Großstädten, tendenziell später Kinder bekommen. Bereits jedes 30. Kind verdankt sein Leben der Kinderwunschmedizin.
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Testimonials und Erfahrungen meiner Patientinnen: Schwanger – bessere Ei- und Samenzellen Testimonials
Zusammenfassend wird das Problem der Unfruchtbarkeit in den nächsten Jahren tendenziell eher größer als kleiner werden. Leider erhalten diese Trends weder in der Fachliteratur noch in den Massenmedien die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Es ist an der Zeit, dieses Thema stärker in den Fokus zu rücken und mögliche Ursachen sowie Lösungen zu diskutieren.
In Zusammenarbeit mit Pharma Nord
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Eine Metaanalyse von 2015 untersuchte die Auswirkungen von Zink auf die Spermienqualität. Dabei wurden 20 Studien mit insgesamt über 2600 infertilen Probanden einbezogen. Die Ergebnisse zeigten, dass infertile Männer im Vergleich zu Kontrollgruppen signifikant niedrigere Zinkwerte in der Samenflüssigkeit aufwiesen. Eine Zink-Supplementierung verbesserte das Volumen der Samenflüssigkeit sowie die Spermaqualität und Morphologie.
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