Eizellqualität – Zellbiologin erklärt und gibt Tipps
Ein weiblicher Fötus im Alter von 20 Wochen verfügt bereits über 6-7 Millionen Eizellen.
Das bedeutet, dass Ernährung und Lebensweise der Mutter zu diesem Zeitpunkt einen unmittelbaren Einfluss auf die Eizellenqualität ihrer Enkel (zu diesem Zeitpunkt sind das die Eizellen ihrer noch ungeborenen Tochter) hat.
Doch schon bei der Geburt hat diese Tochter nur noch 1-2 Millionen der Eizellen. Und es werden keine neuen mehr dazu kommen.
Mit Beginn der Pubertät sind noch 300 bis 400.000 Eizellen übriggeblieben.
Das klingt nach einer ganzen Menge, sicher. Leider verlieren wir jeden Monat bis zu einem Tausend von ihnen.
Zusätzlich werden auch unsere Körper nicht gerade gesünder, das heißt, wir altern, es kommt zu Mutationen und vielen anderen Degenerationsprozessen in allen unseren Körperzellen. Die Eizellqualität nimmt ab. Selbst bei einer guten Eizelle, wird ihre Umwelt – Gebärmutter, Eierstöcke und Eileiter, irgendwann nicht mehr in der Lage sein, eine erfolgreiche Schwangerschaft zu unterstützen.
Selbst an diesem Zeitpunkt wissen erstaunlich viele Frauen nicht mal, wann der Eisprung bei ihnen stattfindet, besonders diejenigen, die einen langen oder sehr unregelmäßigen Zyklus haben (lesen Sie hier: Wie Sie den Eisprung erkennen).
Eizellen kann man nicht nachwachsen lassen
Dann und wann verspricht die Wissenschaft wieder eine neue Therapie und damit neue Hoffnung: Schon mal etwas von ovarialen Stammzellen gehört?
Angeblich sollen sie in der Lage sein, neue Eizellen heranwachsen zu lassen. Klingt toll, aber leider beruhen alle diese Forschungsergebnisse auf Versuchen mit Mäusen in komplizierten und völlig künstlichen Laborwelten.
Oder man hat an Patienten-Gewebeproben geforscht, die man aus Operationen gewonnen hat. Alles in allem bietet das noch lange keinen Anlass zu Optimismus, und darum ist es das Beste, das Bestehende zu verbessern und die Qualität der Eizellen zu steigern, die noch da sind.
Eizellen: Was jede Frau über Eizellqualität und Eizellreserve wissen müsste
Eizellreserve ist der medizinische Fachbegriff für den Gesamtvorrat an weiblichen Eizellen. Für jede Frau ist es unerlässlich, so viel wie möglich über ihre eigene Eizellreserve zu wissen, denn sie umfasst ALLE Eizellen, die sie hat und jemals haben wird.
Dank neuester Forschungen ist es nun möglich, die Eizellqualität in gewissem Rahmen zu erhöhen, doch die Erzeugung neuer Eizellen wird wohl niemals möglich sein. Die Chancen dafür stehen jedenfalls so schlecht, dass man sich besser nicht darauf verlassen sollte. Es ist kaum zu überschätzen, wie wichtig es ist, über Ihren Eizellvorrat bescheid zu wissen und sich darum zu kümmern.
Die Eizelle führt zu einem Embryo.
Der Embryo führt zur Schwangerschaft.
Die Schwangerschaft führt zu einem Baby.
Ihre Eizellen stehen am Anfang von allem – Mutter zu werden, ist ohne sie unmöglich.
Welche Faktoren führen zu gesunden Eizellen?
Im Hinblick auf gesunde Eizellen ist all dies von Bedeutung:
- Ihre Gene: Manche Frauen kommen bereits sehr früh (in ihren mittleren 20ern) in die Wechseljahre, wobei die genetische Komponente eine große Rolle spielt. Daran lässt sich nicht viel ändern – außer, möglichst früh bescheid zu wissen und entsprechend zu planen.
- Ihr Alter: Sollten Ihre Eizellen wohl eher fünf oder eher zwanzig Jahre nach dem ersten Eisprung ein Baby hervorbringen?
- Einige weniger offensichtliche Umstände: Ihre Eizellreserve wurde zu dem Zeitpunkt erzeugt, als Ihre Mutter schwanger war. Wie stand es zu diesem Zeitpunkt um ihre Ernährung? Ihren Gesundheitszustand? War sie zu diesem Zeitpunkt Strahlung oder anderen Extrembedingungen ausgesetzt?
- Wie steht es um Ihre eigene Gesundheit und Ernährung?
Offensichtlich ist der letzte Punkt derjenige, über den wir zumindest ein gewisses Maß an Kontrolle haben. Mit etwas Hintergrundwissen und Disziplin können die meisten Frauen ihre Eizellqualität zumindest teilweise erhöhen und aus Ihrem individuellen Eizellvorrat das Beste schöpfen.
Zu wissen, wie, ist von höchster Wichtigkeit, da es Ihnen Zeit ersparen wird, wenn Sie erst eine Lebensphase erreicht haben, in der Sie diese Information am dringendsten brauchen. Der größte Teil dieser Webseite widmet sich den Schritten, die dafür wichtig sind.