Killerzellen in der Gebärmutter?
Biologin erklärt die Bedeutung der NK-Zellen
Vor kurzem unterhielt ich mich mit der Biologin Dr. Cornelia Döebis vom IMD-Labor in Berlin über ein wichtiges Thema: NK-Zellen. Bei vielen Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch kann eine erhöhte Zahl an NK-Zellen festgestellt werden. Aber was bedeutet das?
Greifen die NK-Zellen die Embryonen an, stören sie bei der Einnistung?
Sind NK-Zellen gleich zytotoxisch im Blut und in der Gebärmutter?
Vieles wissen wir noch nicht. Cornelia Döbis erzählte über die abgesicherten Daten und Fakten für die Paleo Mama Leserschaft Folgendes:
Darja Wagner: Gestern hast du einen wunderbaren Vortrag zum Thema NK-Zellen gehalten. Über die Aktivität der geheimnisvollen „Killerzellen“ wissen wir noch nicht viel. Vielleicht kannst du uns erklären, warum die gestörte Aktivität dieser Zellen manchmal zur Infertilität führen kann?
Cornelia Döebis: Zusammen mit T- und B-Zellen gehören die NK-Zellen zu unserer wichtigsten Abwehr und sorgen für die Immunüberwachung. Sie entfernen mögliche Tumorzellen oder auch vom Virus befallene Zellen – diese sehen für das Immunsystem anders aus und können von z.B. NK-Zellen in die Apoptose (Zelltod) geschickt werden.
Bei vielen infertilen Patienten findet man sowohl in der Gebärmutterschleimhaut als auch an der Peripherie erhöhte und sehr aktive NK-Zellen. In dieser Gruppe von Frauen werden die Embryonen manchmal von NK-Killerzellen angegriffen, als wären sie Implantate oder Tumorzellen.
Natural Killer Zellen und Kinderwunsch
Darja Wagner: Also der Körper der Mutter betrachtet die embryonalen Zellen manchmal als „Angreifer“ und daher als eine Gefahr?
Cornelia Döebis: Laut vieler Autoren können Embryonen quasi wie „Mini -Organtransplantate“ gesehen werden. Natürlich versucht der Trophoblast (die äußere Schicht des Embryos) durch diverse Moleküle die NK-Zellen der Mutter umzustimmen und zu signalisieren, der Embryo ist gesund und möchte aufgenommen werden, aber dieser Prozess klappt nicht immer.
Ein Großteil des „Streitgesprächs“ zwischen der mütterlichen und den embryonalen Zellen läuft über die HLA- und KIR- Rezeptoren, die über die feine Balance zwischen „eigen“ und „fremd“ entscheiden und im Falle einer erfolgreichen Einnistung es schaffen, den Immun-Switch im Körper der Mutter umzuschalten, sodass genetisch fremdes Material in den nächsten Monaten heranwächst und trotzdem toleriert wird.
Die NK-Zellen sind trotzdem wichtig, auch wenn sie bei manchen Patienten zu Problemen führen. Sie helfen z.B. bei der Angiogenese (Durchblutung) am Mutter-Kind Interface und haben auch viele schützende Funktionen.
Die Einnistung ist ein sehr komplexer Vorgang – viele embryonale und mütterliche Moleküle müssen in einer bestimmten Art und Weise zueinander finden, damit es mit der Einnistung klappt.
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Trotz erhöhter Killerzellen schwanger? Wenn ein zu starkes Immunsystem die Embryonen angreift
Darja Wagner: Laut mancher Autoren ist die Aktivität der NK-Zellen im Uterus weniger zytotoxisch als sonst im Blut, stimmt das?
Cornelia Döebis: Schwierig zu sagen. Vielleicht ist es das Zytokin Milieu in der Gebärmutter, das die Aktivität der NK-Zellen moduliert? Gerade die regulatorischen T-Zellen sorgen mit dafür, dass sich ein tolerantes Milieu entwickelt. Auf jeden Fall scheinen die uterinen NK-Zellen weniger zytotoxisch zu sein als die an der Peripherie. Nichtsdestotrotz findet man bei vielen infertilen Patienten sowohl in der Gebärmutterschleimhaut als auch an der Peripherie erhöhte und sehr aktive NK-Zellen. Deshalb vermutet man, dass sie bei bestimmten Patienten die Ursache dafür sind, warum es zu Implantationsversagen und habituellen Aborten kommt. In dieser Gruppe von Frauen werden die Embryonen manchmal von NK-Killerzellen angegriffen, als wären sie Implantate oder Tumorzellen.
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Killerzellen in der Gebärmutter natürlich senken?
Darja Wagner: Gibt es etwas, was man selbst tun kann, um die Aktivität der NK-Zellen zu verringern oder überhaupt zu beeinflussen? Diät, Vitalstoffe? Kann man mit Ernährung Killerzellen senken?
Cornelia Döebis: Es ist nicht viel, was man im Sinne der Ernährung bei NK-Zellen bewirken kann. Eine Hyper- oder Hypo-Aktivität der NK-Zellen weist oft auf ein systemisches Problem hin. Eine hilfreiche Substanz wäre auf jeden Fall das Vitamin D. Es ist bekannt, dass Vitamin D die Funktion der NK-Zellen reguliert.
Man sollte versuchen, in der Kinderwunschzeit einen vernünftigen Vitamin-D-Spiegel zu haben, etwa 40-50 ng/ml – auf diese Weise sind alle Körperzellen in ihrer Funktion gut eingestellt.
Die Therapien wie intravenöse Immunglobuline oder Intralipide können bei manchen Patienten helfen, aber nur vorübergehend. Interessanterweise spielen NK -Zellen nach dem dritten Schwangerschaftsmonat keine bedeutende Rolle mehr. Deshalb sollte man sie darüber hinaus auch nicht zu „regulieren“ versuchen, denn der Körper der Mutter braucht sie für seine eigene Abwehr.
Darja Wagner: Danke für diese interessante und wichtige Infos!
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Vitamin D kann helfen, Killerzellen natürlich zu senken
Aus den Studien mit Naturvölkern wissen wir, dass unsere Vorfahren einen Vitamin-D-Spiegel von mindestens 60 bis 80 ng/ml hatten. Heutzutage gelten erst die Werte unter 20 ng/ml als Unterversorgung! Also, erst wenn das Vitamin D im unterirdischen Bereich liegt und verschiedenste Krankheiten – je nach genetischer Veranlagung – unvermeidbar ausbrechen, wird dies als Zeichen wahrgenommen, etwas dagegen zu tun.
Warum das keine gute Idee ist, lesen Sie auch hier: Wieviel Vitamin D braucht eine Frau mit Kinderwunsch? Konferenz „Tatort Schwangerschaft“ gibt klare Antworten
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NK-Zelle – Referenzen
- Zhao H, Wei X, Yang X. A novel update on vitamin D in recurrent pregnancy loss (Review). Mol Med Rep. 2021 May;23(5):382.
- Chen X, Diao L, Lian R, Qi L, Yu S, Liu S, Lin S, Xue Z, Zeng Y. Potential impact of maternal vitamin D status on peripheral blood and endometrium cellular immunity in women with recurrent implantation failure. Am J Reprod Immunol. 2020 Jul;84(1):e13243.
“…Our findings highlighted that vitamin D may have an important role in the regulation of not only systemic but also local immune response for optimization of maternal tolerance for implantation in women with RIF. Pre-conception optimization of vitamin D status should be considered in women with RIF…”