Vitamin B12 in Lebensmitteln – wer Leber isst, stirbt nicht!
Vor ein paar Wochen habe ich ein Buch von Eberhard J. Wormer gelesen: Vitamin B12 – die unterschätzte Funktion des „Wohlfühl-Vitamins“. Die kurze Lektüre hat mich so beeindruckt, dass sie immer noch auf meinem Schreibtisch liegt und ich sie nicht ins Bücherregal wegräumen möchte, bevor ich hier auf Paleo-Mama ein paar wichtige Daten und Fakten über Vit b12 zusammengefasst habe.
Mit der großartigen, spannenden Entdeckung des B12 möchte ich beginnen.
Vit b12 – die spannende Entdeckung eines gigantischen Nährstoffes
Die Aufklärung des Vitamins B12 beanspruchte fast 100 Jahre und wurde mit zwei Nobelpreisen belohnt. Mit gutem Grund: es war das letzte identifizierte Vitamin und es ist das einzige Molekül im Körper, das Cobalt enthält.
Warum Cobalt? – wundern Sie sich jetzt bestimmt.
Es wird vermutet, dass die vit b12 Synthese aus einer „präbiotischen Ära“, der RNA-Welt, stammt. Im Prinzip geht es bei der Evolution des Lebens in erster Linie um Energiegewinnung. (Das haben wir bereits in einem Artikel über Eisen diskutiert).
Die Anwendung reaktionsfreudiger Metalle wie Cobalt und Eisen in komplexen Molekülstrukturen diente diesem Zweck. Es ging dabei um die effiziente Einbindung kleiner Moleküle in einer Welt ohne Sauerstoff, dazu waren anorganische Cobalt-Moleküle super geeignet.
Wer kam auf die Idee, dass Vit B12-Mangel etwas mit Anämie zu tun hat?
Vom Blutbad des Ersten Weltkriegs motiviert, befasste sich ein amerikanischer Pathologe, George H. Whipple, in den 1920ern mit der Blutbildung und experimentierte mit anämischen, ausgebluteten, ausgehungerten Hunden. Er glaubte an Nahrungsfaktoren und fand zufällig heraus, dass mit Leber gefütterte Hunde wieder gesund wurden, also nicht starben!
Davon inspiriert führten zwei weitere Ärzte eine Studie mit todkranken Anämie-Patienten durch. Sie bekamen eine spezielle Kost, bestehend aus 150 g gekochter Kalbs/Rinderleber und 100 g Rindfleisch, sowie eine Auswahl an Früchten und Gemüse zu essen. Nach zwei Wochen waren alle Patienten geheilt. Einer der Ärzte bekam 1934 für diese Pionierleistung den Nobelpreis. Das neue Heilmittel sprach sich herum und schon nach ein paar Jahren brachte die Pharmafirma Eli Lilly einen hochgereinigten Leberextrakt auf den Markt. (Warum bin ich nicht überrascht?)
Erst nach fast 20 weiteren Jahren ist es Dorothy Hodgkin gelungen, die Struktur des komplizierten B12 Vitamins, das wie ein riesiges Netz durch ein Cobalt-Atom in der Mitte zusammengehalten wird, zu beschreiben. Dafür hat auch sie einen Nobelpreis bekommen.
Woher bekomme ICH Vitamin B12?
Das ist überhaupt nicht einfach und deshalb wird es jetzt spannend.
Wieviel Vitamin B12 braucht eine Frau mit Kinderwunsch? Genauso viel wie alle Frauen im gebärfähigen Alter sowie Stillende und Schwangere: etwa 3µg am Tag (In der Literatur findet man alles zwischen 1-10µg ). Aber wie können Sie Ihren täglichen B12 Bedarf decken?
Nur Bakterien und Ur-Bakterien können nämlich B12 herstellen. Bei Wiederkäuern produzieren die Bakterien, die sich in ihren Vormägen befinden, genügend Vitamin B12, wenn das Futter ausreichend Cobalt enthält. Außerdem fressen Wiederkäuer so wie fast alle anderen Tiere auch Gräser, Kräuter und Blätter, die mit KOTRESTEN von fleischfressenden Tieren kontaminiert sind und kommen auf diese Art und Weise zu ihrem Vitamin B12.
Fleischfressende Tiere wiederum bekommen ihr Vitamin B12 logischerweise über das Fleisch, über die Innereien (vor allem Leber) und die Verdauungsorgane ihrer Beutetiere. Im Dickdarm der Menschen produzieren Bakterien zwar massenhaft Vitamin B12 – blöderweise findet die Aufnahme aber nur OBEN im Dünndarm statt. Das Vitamin wird somit ungenutzt ausgeschieden. Deshalb muss B12 bei Menschen über Lebensmittel zugeführt werden, am besten durch den Verzehr von Leber, Fleisch, Eiern und Milch.
In Zusammenarbeit mit PharmaNord
Schauen Sie, dass Sie in der Kinderwunschzeit genug B-Vitamine bekommen!
Zahlreiche Studien belegen, dass diverse Naturvölker mehr B-Vitamine (damit auch Folsäure-B9) und Eisen im Blut haben, als wir modernen Menschen. Beide, Folsäure und Eisen, sind reichlich im unverarbeiteten Fleisch und wilden Pflanzen enthalten, die heutzutage keine bedeutende Rolle mehr in der Ernährung spielen.So gesehen haben die allermeisten Frauen im Vergleich zu unseren Vorfahren eine langjährige Unterversorgung mit B-Vitaminen sowie mit Vitamin D. Da während der Schwangerschaft ein Körper gleich zwei Menschen versorgen muss, wird dieser Mangel in dieser Zeit deutlich sichtbar.
Pharma Nord hat hochgradig bioverfügbare Vitamin B-Präparate. Bestellen Sie als B-Komplex oder auch als BioAaktiv B12.
Vitamin b 12 Lebensmitteln – in diesem Essen befinden sich relevante b12-Mengen
Wie Sie sehen, ist es nicht einfach, genug b12 Vitamin aus Lebensmitteln zu bekommen.
Deshalb wird das vit B12 in der Leber (bei Menschen so wie bei Tieren) gut gespeichert und über Jahre sogar immer wieder verwendet.
Das ist seit Jahrmillionen so. Sie erinnern sich bestimmt an Tierfilme, in denen fleischfressende Tiere zuerst die Leber und die Innereien auffressen und erst später sich die Restbeute holen. Auch bei Naturvölkern wurde regelmäßig beobachtet, dass sie auf der Jagd die Leber essen, bevor sie die Reste nach Hause tragen.
Pflanzliche Nahrungsmittel enthalten leider fast keine nennenswerten Mengen an Vitamin B12. Sogar im vergorenen Gemüse (z.B. Sauerkraut) und fermentierten Sojaprodukten, Algen und im Hefeweizenbier ist kaum mit ausreichenden B12 Mengen zu rechnen.
Die Natur hat B12 vor allem in tierischen Lebensmitteln untergebracht. Die Leber ist der B12 Spitzenreiter. Aber im Ernst, wieviele Menschen essen heutzutage noch Innereien wie Leber und wie oft?
Vitamin B12 befindet sich vor allem im Muskelfleisch und nicht im fetten Fleisch. Je höher der Fettanteil, desto weniger vit b12 wird im Darm aufgenommen. Studien zufolge werden aus Fleisch 40 bis 70% vom enthaltenen Vitamin B12 übernommen, bei Eiern 10 bis 35%, und bei Hühnerfleisch 60 bis 65%.
Vitamin B12 Lebensmittel – Tabelle. Lebensmittel mit relevanten B-12 Mengen
- Rinder/ Schweineleber
- Rinder-Steak und Schweineschnitzel
- Schinken
- Leberwurst
- Hering
- Seelachs
- Tintenfisch
- Hühnerei
- Milch 1,5% Fett
- Joghurt, Quark
- Bitterschokolade
- Muttermilch (vorausgesetzt, die Mutter ist selbst nicht B12-defizient!)
Quelle: Bundeslebensmittelschlüssel www.blsdb.de)
Noch interessant: Vitamin B12 ist nicht nur ein lebenswichtiger Mikronährstoff, sondern auch ein wirksames Gegengift! Es kann speziell bei einer Cyanidvergiftung, aber auch sonst bei der Entgiftung im Körper eingesetzt werden. Z.B. verabreicht man bei Cyanidvergiftungen eine Dosis von 5 Gramm B12 als intravenöse Infusion.
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